Freitag, 30. Dezember 2016

Klingonenkreuzer: Nachtschicht

Manchmal erreiche ich mit dem Blog Leute, an die ich dabei garnicht unmittelbar denke. So auch mit meinem ersten Eintrag heute. Nach dem Abendessen hat mich ein Bekannter angerufen, der in der Nähe meiner Werkstatt an Rennkarts schraubt. Er habe wohl einen passenden Benzinschlauch und wenn ich Zeit hätte, dann würde er sich mit mir treffen. Gesagt getan, also nochmal raus zur Werkstatt.
So nett die Aktion war, so wenig hat sie leider gebracht. Auch mit dem neuen Benzinschlauch (der leider auch nicht richtig passt) läuft der Roller nicht sauber. Allerdings haben wir dann auch drauf verzichtet weiter zu testen, denn bei Dunkelheit machen solche Probefahrten wenig Sinn. Allerdings hat mich mein Bekannter auf eine weitere Idee gebracht. Das Nadelventil im Vergaser könnte schuld sein. Zwar hat der Roller ein neues bekommen, aber das heißt ja noch lange nicht, dass das Teil auch in Ordnung ist. 

Da ich dann schonmal in der Werkstatt war, habe ich gleich noch ein bisschen weitergeschraubt. Eine Sache die mich beim Neos seit langem nervt ist das defekte Mäusekino im Tacho. 

Der Flüssigkristall hat schon vor längerer Zeit den Geist aufgegeben. Leider sind Neostachos dieser Generation praktisch nicht aufzutreiben und wenn meist indiskutabel teuer. Geduld zahlt sich aber aus, vor einigen Tagen konnte ich endlich einen Ersatztacho zu einem vernünftigen Preis erstehen.
Der Austausch ist keine große Sache, für mich aber dennoch ein wichtiger Schritt.


Da ich den Neos ja ab nächstem Jahr wieder auf Tour fahren will, habe ich außerdem mit der Umsetzung einer Idee begonnen, mit der ich seit ettlichen Jahren spiele. Die Bauweise des Neos ist eigentlich ideal um einen kleinen Frontgepäckträger zu montieren, denn über dem Scheinwerfer ist relativ viel Platz und unter der Frontverkleidung ein stabiler Träger. Da es jedoch keinen Träger zu kaufen gibt, bleibt nur der Eigenbau. Bisher hat das aber meines Wissens noch niemand gemacht, es ist also Zeit für eine Weltpremiere!

Angefangen habe ich damit, das innere Beinschild zu entfernen und eine etwas ramponierte Frontmaske aus dem Fundus zu montieren. 

Diese ist Ideal, da ich die Maske zerschneiden muss. Bei einem beschädigten Karosserieteil fällt mir sowas immer leichter. 
Das Loch ist zu groß, aber das erleichtert das Anpassen des Trägers. Außerdem habe ich ohnehin nicht vor, immer mit dem Frontträger herumzufahren. Das Teil soll auf Tour genutzt werden und dann abgebaut werden, mit einer anderen Frontmaske ist das problemlos möglich. 
Die Röhren sind Stücke von einem alten Bürostuhl und dienen als Stützen. Die Gewindestange im inneren verspannt sie gegen den Querträger. Interesanterweise sind die beiden Bohrungen neben dem Spannungsregler bereits ab Werk vorhanden, aber leer. Yamaha hatte hier offenbar schon bastelfreudige Tourenfahrer im Sinn.

Ein alter Heckgepäckträger liefert dann die Platform, die mit den Stützen verschraubt wird. Auch wenn es nicht so aussieht, diese Konstruktion ist erstaunlich stabil. Auch wenn ein Fahrtest mit Ladung natürlich noch aussteht. Die verschraubte Konstruktion ist notwendig, um die Frontmaske später wieder abnehmen zu können.

Der Test mit dem Maschinenkasten zeigt, dass ein kleines Gepäckstück hier problemlos untergebracht werden kann. Auch der Lenker geht gut darüber hinaus. Natürlich eignet sich der Träger nicht für schwere Gegenstände, aber etwas Zusatzgepäck gewichtsgünstig unterbringen sollte damit gehen.

Natürlich werden hier noch ein paar Feinarbeiten nötig sein, unter Anderem eine bessere Verkleidung des Lochs und bessere Verschraubungen, aber im Kern steht das Konzept für den Frontträger.









Donnerstag, 29. Dezember 2016

Klingonenkreuzer: Abstimmblues

Der Neos wehrt sich. Nicht nur ein bisschen, sondern ganz gewaltig. Warum, dass ist derzeit noch nicht ganz klar, aber der Reihe nach.

Die ersten, leider nur sehr kurzen, Testfahrten mit dem neuen Auspuff und dem frisch überholten Vergaser waren ja recht vielversprechend. Darum gab es heute erstmal eine etwas längere Probefahrt. Leider mit wenig erfreulichem Ergebnis.
Sobald der Motor warm ist, nimmt er kein Gas mehr an und geht bei Vollgas aus. Etwas warten, dann springt er wieder an, für den nächsten Kilometer. Eigentlich das typische Verhalten, wenn der Motor zu mager läuft oder der Treibstoffnachschub nicht funktioniert. 
Darum habe ich zunächst die Hauptdüse wieder zurückgebaut. Allerdings verändert sich das Verhalten dadurch nicht, es liegt also nicht an der kleineren Düse. Aber woran dann? Das Brennbild ist gut, verändert sich jedoch nicht, wenn ich die größere Hauptdüse einsetze.
Kurios, denn eigentlich sollte der Motor jetzt deutlich fetter laufen. An ein Falschluftproblem glaube ich auch nicht, denn das würde sich mit der kleineren Düse verschlimmern. Zudem läuft der Roller für die erste Strecke gut, ist allerdings bei 55km/h wie zugenagelt, trotz des angeblich so guten Auspuffs. 

Für mich gibt es hier zwei sinnvolle Erklärungen: Erstens, was ich für wahrscheinlicher halte, ist ein Problem mit dem Treibstoffnachschub. Darum werde ich erstmal einen neuen Benzinschlauch besorgen, nach dem Benzinverlust letztens habe ich jetzt einen gebrauchten Schlauch drin, keine Ahnung ob der noch gut ist. Außerdem gibt es sicherheitshalber einen neuen Benzinhahn. Zweitens wäre ein Problem mit dem Auspuff denkbar, wenn die innere Verarbeitung genauso schlecht ist wie die Passung, dann kann es sein, dass der Motor die Abgase nicht zureichend abführen kann.


Schneller Reiter: Tagesgeschäft

Hier im Blog ist es seltsam still um den Winterroller. Das hat einen ganz einfachen Grund: Die Karre läuft einfach ohne zu mucken, keinerlei Probleme, nur jede Menge Fahrspaß.

Die bisher abgespulten 800km waren das reinste Vergnügen. Gut, der Winter ist bisher auch eher eine kalte Regenzeit, trotzdem ist der Zip der beste Winterroller seit langer Zeit.

Samstag, 24. Dezember 2016

Frohe Weihnachten

Wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu und die Weihnachtstage sorgen dafür, dass wir alle etwas auf die Bremse treten. Es ist eine Zeit um Bilanz zu ziehen. Im Fall von 2016 ist dies für mich eine gute. Es war ein reiches Jahr voller guter Erfahrungen und schöner Rollerzeit. Ein Jahr ohne Unfall und ernsthafte Probleme und ich hege die Hoffnung, dass dies auch bei möglichst vielen meiner Leser so war.
Bald beginnt ein neues Jahr und bis dahin wird sich hier im Blog wenig tun, denn die Zeit "zwischen den Jahren" gehört Familie und Freunden. Die Roller müssen dann etwas zurückstehen, aber natürlich geht es im Januar wieder weiter in der Werkstatt. Für 2017 ist auch wieder eine richtig große Tour geplant, gemeinsam mit den Slooowriders soll es nach Marokko gehen. Es wird also spannend bleiben und viel zum bloggen geben.

An dieser Stelle möchte ich mich auch bei all jenen Bedanken, die mir in diesem Jahr bei der Umsetzung von Projekten geholfen haben. Namentlich sind dies vor allem meine lieben Freunde Markus, Bastian und Wolfgang, sowie die Mitarbeiter der Firma Reifen Simmel in Regensburg. Michael Schmidt (aka "Ape-Schmidt") und Heinz Liedl seien auch nicht vergessen, ohne diese beiden wäre ich sowieso völlig verloren. Ebenso danke ich meiner Familie für ihre unendliche Geduld mit meinem "oiden Glump", das immer wieder den Tagesplan durchkreuzt hat.
Allen Lesern und Freunden des Blogs, sowie allen anderen Rollerfahrern da draußen wünsche ich frohe und friedvolle Weihnachten, sowie allzeit gute und sichere Fahrt im neuen Jahr!

Euer Speedguru



Bild: Pixabay

Donnerstag, 22. Dezember 2016

Klingonenkreuzer: die Wirkung von Kleinigkeiten

Die Abstimmteile waren in der Post, es ist also an der Zeit die Theorie in der Praxis zu erproben. 
Es ist schon erstaunlich, wie viel Wirkung einige Kleinstteile haben können. Natürlich sind sie auch, zum Leidwesen des Bloggers, nicht sonderlich fotogen. Der Vergaser sieht im Grunde aus wie vorher, ist jedoch komplett überholt und hat die 70er HD "ala F12" bekommen.
Entsprechend neugierig war ich und habe, trotz winterlichem Schmuddelwetter, eine kurze Probefahrt gewagt. 
Der Roller läuft in jedem Fall besser als vorher. Außerdem zeigt er keine Hinweise auf mageren Lauf. Offenbar war der Umbau erfolgreich und tatsächlich eine Verbesserung. Hundertprozentig sicher bin ich mir allerdings noch nicht, denn ein wirklicher Test war nicht möglich, sondern nur eine Probefahrt über einige hundert Meter. Der Grund dafür war nicht das schlechte Wetter und es lag auch nicht am Roller als solchen, sondern daran:
Richtig, es passierte was passieren musste: Der uralte Benzinschlauch hält nicht mehr richtig und das Fahrzeug verliert Treibstoff. So kann ich natürlich nicht rumfahren, also zurück in die Werkstatt. Die Restlichen Abstimmarbeiten sind natürlich auch ausgefallen und ich konnte nur kurz das Kerzenbild prüfen.
Nach der kurzen Fahrt ist es sicher nicht sonderlich aussagekräftig, aber es sieht sehr gut aus. Die Brennfarbe ist nahezu ideal und die Ölspuren wohl nur Reste der Verölung bei den letzten Testfahrten. Insofern bin ich zufrieden und hoffe, noch vor den Feiertagen einen neuen Treibstoffschlauch auftreiben zu können. Dann kann ich die ruhige Zeit zwischen den Jahren dazu nutzen, einige weitere Tests durchzuführen.






Montag, 19. Dezember 2016

Klingonenkreuzer: Vergaserarchäologie

In Kaufberatungen waren ich ja immer davor einen völlig verbastelten Roller zu erwerben. Der Grund dafür ist relativ einfach: Es ist oft nichtmehr so einfach nachzuvollziehen was in der Vergangenheit mit dem Karren angestellt wurde. Allerdings kann man auch dann in diese Falle tappen wenn man selbst über mehr als anderthalb Jahrzehnte hinweg an einem Roller herumgepfuscht hat. So wie es bei meinem Neos der Fall ist.

Bei den Probefahrten hat sich ja gezeigt, dass der Roller zu fett läuft. Darum habe ich mich heute einmal über den Vergaser hergemacht und eine genaue Bestandsaufnahme durchgeführt.
Der Vergaser ansich ist der Standardtyp DellOrto PHVA. Ein guter und bewährter Vergaser, der in dieser Ausführung beim Neos lange Serienausstattung war. Hier beginnt jedoch schon die Geschichte der Basteleien. Mein Neos ist ja kein deutsches Modell, sondern ein Grauimport aus Frankreich. Aus einem für mich nicht nachvollziehbaren Grund, war dort ein PHVA mit 14mm Durchlass in der Serie verbaut. Das deutsche Modell hatte einen 12er Vergaser. Diesen 14er habe ich bereits vor einigen Jahren durch die 12mm-Version ersetzt und mit der dazu gehörigen Bedüsung gemäß den Werksvorgaben austattet. Seitdem lief der Roller immer etwas zu fett, die 78er Hauptdüse der deutschen Modelle scheint also nicht optimal zu sein. Außerdem wurde diese Düse irgendwann einmal aufgerieben weil ich mit einem alternativen Luftfilter experimentiert habe. Die aktuell eingebaute Bedüsung kann man also getrost als völlig vermurkst bezeichnen.

Grund genug den Vergaser ohne viel Federlesen zu zerlegen und eine genaue Inventur durchzuführen.


Die Komponenten sind in einem grundsätzlich guten Zustand, lediglich das Nadelventil ist verschlissen. Angesichts der hohen Laufleistung des Rollers nicht verwunderlich und auch nicht weiter schlimm, hier gibt es eben ein neues.

Bleibt noch das Rätsel der Bedüsung. Hier kam mal wieder Hilfe aus dem Altmühltal. Denn mein Freund Markus hat ja einen Malaguti F12 dessen Motor baugleich zu dem des Neos ist. Auch dieser Roller hat den 12er PHVA, allerdings mit einer 70er Hauptdüse. Eine solche werde ich als nächstes Testen und dann weitersehen, denn der F12 lief schon immer etwas sparsamer und besser als mein Neos. Über die Weihnachtsferien wird dann hoffentlich Zeit für einige Tests sein, die nötigen Vergaserteile sind jedenfalls zu mir unterwegs.

Schau mer mal ...


Sonntag, 11. Dezember 2016

Tour: Ausflug ins Frankenland

Manchmal ist das Leben vor allem eine Übung in Geduld. So auch in diesem Fall, denn dieser Ausflug ist seid über einem Jahr geplant und immer wieder verschoben worden.


Hiltpoldstein im Landkreis Forchheim ist nicht nur ein wunderschöner historischer Ort mit einer tollen Burg, sondern auch die Heimat von Kathi und Ronny, zwei besonders kreativen "Fusslern". Das berühmteste Werk aus Ronnys Hand ist vermutlich der Locus, ein auf konsequente Absurdität hin optimierter VW-Polo. 

Den genauen Grund meines Besuches in Franken will ich an dieser Stelle noch nicht verraten, aber es wird ohnehin noch einen genaueren Bericht über die Mopedsammlung in Ronnys Scheune geben.

Freitag, 9. Dezember 2016

Klingonenkreuzer: Übergang zu den Feinheiten

Der Reifenhändler hat pünktlich geliefert und der Hinterreifen ist auf der neuen Felge. Es kann also weitergehen.
Bevor das Hinterrad rein kommt, ist es aber eine gute Zeit das Getriebeöl zu wechseln.
Danach wächst zügig zusammen, was zusammen gehört.


Das obligatorische Soundcheckvideo darf natürlich auch nicht fehlen. Jetzt wo der Auspuff sauber und spannungsfrei sitzt (die Montage war ein Traum!), ist dies ja aussagekräftig möglich.
Zwar überzeugt mich der Polini Original immer noch nicht restlos, aber langsam scheine ich mich an das Teil zu gewöhnen. Die abschließende Probefahrt war jedenfalls recht zufriedenstellend. 
Derzeit sind ja die 5,5g Gewichte eingebaut, die für den Chinaauspuff ideal waren. Die Endgeschwindigkeit hat sich daher nicht verändert, allerdings bricht der Roller jetzt nicht bei der leisesten Steigung total ein. Von perfektem Lauf ist er aber immer noch weit entfernt.
Allerdings dürfte auch am Vergaser noch etwas Arbeit notwendig sein, denn es scheint, als würde der Motor etwas zu fett laufen.



Dienstag, 6. Dezember 2016

Klingonenkreuzer: auf die harte Tour

Der Poliniauspuff bekam heute eine letzte Chance, aber was man auch macht, er will einfach nicht passen. Das folgende Bild illustriert das Problem sehr schön:
Die Löcher der Silentgummis passen einfach nicht, denn der Halter ist auf mehreren Ebenen falsch ausgerichtet. Auch mit herumbiegen ist nichts zu machen und die Löcher für die Anschraubpunkte am Motorblock nachzuarbeiten würde auch nichts helfen, denn die beiden Siletgummis liegen auf unterschiedlichen Ebenen. Ich habe viel gemessen und herumprobiert, letztlich gab es nur eine Lösung. 

Stumpf durchgeschnitten zeigt sich das Problem. Wenn der Auspuff spannungsfrei montiert ist, überlappt das Material der beiden Halterhälften um mehrere Millimeter. So stimmen die Ebenen, was den nächsten Schritt denkbar einfach macht.
Am Fahrzeug zwei Heftpunkte gesetzt und dann auf der Werkbank durchgeschweißt.
Zugegeben, schön ist das nicht, aber es hält und der Auspuff sitzt spannungsfrei und sauber. 

Eine kurze Probefahrt zeigte dann gleich den Erfolg. Der Motor zieht besser durch und der Auspuff klingt weniger blechern. Es mag lächerlich erscheinen, aber Feinheiten wie ein spannungsfreier Sitz sind bei einem Zweitaktauspuff relevant. Zweitaktmotoren sind nunmal besonders bei der Abgasanlage empfindlich. 

Es fehlt also nur noch etwas Grundierung, dann kann ich den Halter bei nächster Gelegenheit lackieren.

Extrem ärgerlich ist es trotzdem, wenn man einen nagelneuen Auspuff zerschneiden muss um ihn passend zu machen. Der Hersteller sollte an dieser Stelle auf jeden Fall nachbessern, denn sonst ist der Ruf des noch relativ neuen Produktes in der Szene bald ruiniert.

Da der Auspuff erfolgreich auf Linie gebracht ist, habe ich gleich die nächste Teilbaustelle am Klingonenkreuzer aufgemacht.
Das schwarze F12-Hinterrad war nur zum testen drin. Der aufgezogene Reifen ist uralt und hält die Luft nicht, darum kommt jetzt der Reifen der alten Neosfelge auf eine gute F12-Felge aus dem Felgenpaket von Markus. Ein Job den ich nicht selbst erledigen kann, jetzt heißt es also warten auf den Reifenhändler.





Samstag, 3. Dezember 2016

Klingonenkreuzer: Neuanfang mit Passungsproblemen

Endlich geht es am Klingonenkreuzer weiter! Der Grund für die Verzögerung war, dass ich einfach keine Zeit hatte um mich weiter um diese Baustelle zu kümmern. Die benötigten Neuteile, also Auspuff und Bremszug, waren aber zwischenzeitlich in der Post, also ging es nahtlos weiter.

Der neue Bremszug brachte auch direkt die erhoffte Besserung. Die Hinterrabbremse ist nun wieder sauber einstellbar und packt kräftig und leichtgängig zu. Kein Vergleich zur bisherigen teigigen Druckpunktraterei.
Optisch ist das Altteil nichtmal so arg schlecht beieinander. Hier zeigt sich einmal mehr, wie sehr der äußere Schein trügen kann.

Als neuen Auspuff habe ich, aufgrund mehrfacher Empfehlungen, den "Polini Original" gewählt. Ein Tuningauspuff im Originallook (abgesehen davon das fett "Polini" drauf steht ...) aus dem mittleren Preissegment. Der erste Eindruck war gut, das Teil ist sehr sauber gefertigt, gut geschweißt und ordentlich lackiert. 
Die monströse Drossel im Krümmer ist zudem recht verheißungsvoll. Deshalb habe ich mich dann auch mit einer gewissen Vorfreude an die Montage des neuen Abgasentsorgers gemacht. 
Dabei zeigte sich dann leider, wie sehr der erste Eindruck bisweilen täuscht. Die Pasung ist grauenhaft schlecht und der Halter steht soweit zum Reifen hin, dass es unmöglich ist den Auspuff anzuschrauben. Erst nach mehrfachem Anpassen der Form ließ sich der Endtopf mit einer Schraube befestigen.
Allerdings sitzt der Auspuff so immer noch unter Spannung, auf Dauer kann das nicht bleiben. Wenn ich so rumfahre, ist es nur eine Frage der Zeit bis der Auspuff einreißt. Den Halter werde ich also massiv nacharbeiten müssen. Wieder einmal ein Beweis für meine Grundmeinung über Polini: Billiger Schrott zum überzogenen Preis.
Reklamieren braucht man sowas ja nicht, denn die Händler können auch nichts machen. Selbst wenn ich den Auspuff austauschen lasse, kriege ich doch wieder so einen krummen Brocken. Traurig, aber die extrem schlechte Qualität heute lieferbarer Rollerersatzteile zeigt sich hier wiedereinmal. 

Trotz der Passungsprobleme habe ich eine kurze Probefahrt gewagt. Der Auspuff ist schön leise und hat deutlich mehr Leistung als der Chinatopf, er reicht allerdings nicht an den Touring heran und klingt billig-blechern. Natürlich werde ich den Antrieb des Rollers neu abstimmen müssen, darum kann ich noch nichts endgültiges sagen, der Grundtenor ist aber doch: Enttäuschende Qualität und Performance zu einem Preis, der erheblich Besseres erwarten lässt. Das ist mit absoluter Sicherheit der erste und zugleich letzte Polini Original den ich kaufe.