Dienstag, 30. Mai 2017

Nachlese: böhmische Chaostage, 2017 aka Slooowriderstreffen in Osek



Es ist immer wieder schade, wie wenig wir eigentlich über unsere unmittelbaren Nachbarländer im Osten wissen. Obwohl der Eiserne Vorhang seit mehr als einem Vierteljahrhundert Geschichte ist sind die Staaten des ehemaligen Ostblocks immer noch außerhalb der Wahrnehmung der meisten Zeitgenossen. Von Regensburg aus sind es nur knappe hundert Kilometer an die tschechische Grenze, ein Grund mehr sich auf das Slooowriderstreffen 2017 zu freuen, das diesmal dort stattfand.

25. Mai (Christi Himmelfahrt)
Der Anreisetag begann wie immer früh. Gegen halb Acht habe ich mich in die Ape gesetzt und mich auf den Weg nach Osek gemacht. Diese Tour war dahingehend eine Premiere, dass ich zum ersten Mal ein „Beiboot“ dabei hatte. Im Kasten der Ape befand sich mein Bravomoped, mit ich dann vor Ort herumfahren wollte.
 Doch erst einmal ging es in Richtung Nordost aus der Stadt heraus. Die Ausläufer des Bayerischen Waldes beginnen kurz hinter der Stadtgrenze und so galt es gleich zu Beginn der Reise einige tüchtige Steigungen zu überwinden. Zwischen Falkenstein und Michelsneukirchen wird das Land dann flacher und bildet eine weite Hochebene, von der aus sich einige schöne Fernblicke auf den Hauptkamm des Bayerischen Waldes und den Talkessel von Cham bieten. Auf dem Abstieg nach Cham konnte sich der Apemotor dann etwas ausruhen. Das letzte Stück bis zur Grenze bei Furth im Wald wird dann von der Schnellstraße B20 dominiert. Diese geht am Grenzübergang glücklicherweise in die tschechische Staatsstraße 26 (S26) über, eine viel befahrene aber schöne Strecke, die sich durch dichte Wälder bis nach Bischofleinitz (Horsovsky Tyn) windet. Die kleine Stadt hat sich, trotz ihrer wechselhaften Geschichte eine wunderschöne und sehr sehenswerte Altstadt bewahrt. Ich umfahre sie jedoch auf der modernen Umgehungsstraße und mache neben einem Fischteich, einige Kilometer weiter, Mittagspause.
Von dort aus fahre ich bald weiter, immer noch auf der S26 und über Stankov und Stod nach Pilsen. Für die berühmte Industriestadt, Heimat des nach ihr benannten Bieres und der Skodawerke, habe ich keine Zeit und fahre daher so schnell wie möglich weiter Kralovice. Die Kleinstadt im Rakonitzer Hügelland ist die Heimat von Andreas Troyer, dem späteren Abt des Zisterzienserklosters von Plasy. Dieses war kurz zuvor einer meiner Wegpunkte. Das Kloster ist, neben seiner kunstgeschichtlichen Bedeutung, vor allem als Grablege des Clemens Wenzel von Metternich, des berühmten Staatsmannes des 18. Jahrhunderts, bekannt. Die zwischen 1814 und 1815 auf dem Wiener Kongress beschlossene Neuordnung Europas, war zu einem nicht geringen Teil das Werk dieses Mannes. Sein Erbe wirkt daher bis heute nach. 
Von Kralovice ist es nicht mehr weiter nach Brüx (Most), der letzten großen Stadt vor dem Ziel in Osek. In der nordbömischen Kleinstadt beziehe ich als erster der am Donnerstag angereisten Slooowriders mein Quartier, nur Norbert war schon am Vortag angereist.
Der Abend stand dann, wie bei diesen Veranstaltungen üblich, im Zeichen der langsamen Anreise aller Teilnehmer sowie einer gemütlichen Grillrunde. Dabei wurde auch die Ausfahrt für den nächsten Tag besprochen.

26. Mai
Am Freitag ging es in der großen Gruppe früh raus. Eigentlich war die sächsische Seite des Gebirges das Ziel, doch einige Fahrzeuge im Pulk waren einfach zu langsam um dieses Ziel in sinnvoller Zeit erreichen zu können. Nach dem langen und steilen Aufstieg zum Grenzpass bei Cinovec blieben wir deshalb auf der tschechischen Grenzseite und fuhren über die Kammstraße nach Telnice. Die dabei durchquerte Landschaft der Zinnwalder Hochebene wird von Bergmoor dominiert. Das ehemalige Sperrgebiet an der deutsch-tschechischen Grenze ist heute ein besonders geschütztes Naturreservat.
Neben der landschaftlichen Schönheit ist die entlegene und wenig besuchte Region auch ein wunderbares Revier zum Rollerfahren. Auf den engen und kurvigen Bergstraßen spielte dann auch der teils erhebliche Geschwindigkeitsunterschied innerhalb der Gruppe keine nennenswerte Rolle mehr. Entsprechend gut gelaunt kamen alle in Telnice an. In der alten Bergarbeiterstadt kehrten wir zum Mittagessen ein. Ein kulinarisch höchst angenehmes und zudem interessantes Erlebnis. Die Größe unserer Reisegruppe überforderte die Küche des Restaurants nämlich derart, dass es Essen im Schichtbetrieb gab. Aber auch das konnte die gute Laune nicht nennenswert beeinträchtigen.
Nach dem Essen ging es dann in einem weiten Bogen zurück nach Osek, wo der Abend wieder an Grill und Lagerfeuer langsam ausklang. Dabei wurde auch beschlossen, am nächsten Tag in zwei Gruppen zu fahren. Eine Gruppe aus schnellen Zweirädern und Auto hatte sich die Bastei als Ziel gesetzt, die andere wollte in Tschechien bleiben und nach Komotau zum Mittagessen fahren. Ich schloss mich der zweiten Gruppe an.

27. Mai
Die „Renngruppe“ brach früh auf, während sich die „Schneckengruppe“ viel Zeit lies und erst am späten Vormittag in Richtung Komotau aufbrach. Mein Bravo blieb am Campingplatz zurück, denn Maiks Frau Johanna wollte mitkommen, weshalb sich meine Ape als Taxi anbot.
Die alte Industriestadt war das Ziel für ein gemeinsames Mittagessen. Unterwegs gab es zwar eine kleine Kursverwirrung, die mit einem Ausflug in eine Sackgasse endete, aber sonst keinerlei besondere Vorkommnisse. Von Komotau aus ging es dann in südlicher Richtung zum Stausee Nechranice. Hier wird die Eger aufgetaut um Strom aus Wasserkraft zu gewinnen. An einem heißen Tag wie diesem ist der künstliche See zudem eine willkommene Gelegenheit zur Abkühlung. Selbst wenn der Betonstrand nicht unbedingt Karibikfeeling aufkommen lässt. 


Gut abgekühlt und etwas sonnenverbrannt ging es dann wieder zum Campingplatz zurück. Marianne und Norbert hatten dort bereits begonnen den Eintopf für das Abendessen zu brauen. In bester Druidenmanier im Kessel über dem offenen Feuer. Das Ergebnis war sehr lecker und so wurde auch der letzte gemeinsame Abend in Tschechien zu einem vollen Erfolg.

28. Mai
Wieder geht es früh zurück auf die Straße. Die Ape ist schnell beladen und der Checkout am Campingplatz ist ebenso unkompliziert wie die Anmeldung. Von Osek aus fahre ich zunächst auf der S13 nach Komotau und von dort aus weiter nach Karlsbad. Dieser Streckenabschnitt kann durchaus als beispielhaft für die Vielfalt des Landes gelten. Komotau ist umzingelt von Tagebauten und Kohlekraftwerken. 
Doch nur wenige Kilometer weiter windet sich die Straße in weichem Schwung durch das Egertal. Dichte Wälder und grüne Wiesen, auf denen Pferde und Rinder grasen säumen jetzt das Asphaltband. Die kleinen Bauernhöfe sehen aus, als sei hier die Zeit stehen geblieben. Es ist als befände man sich in einer anderen Welt.


Karlsbad umfahre ich auf der S6 und biege bei Sokolov (Falkenau an der Eger) nach Süden ab. Hinter Bekov beginnt wieder eine wahre Straßenachterbahn durch einen tiefen Talschnitt. Die Straße teilt sich hier den knappen Raum mit der Eisenbahn, deren Trasse die Straße immer wieder kreuzt. Im Zusammenspiel mit der wilden Landschaft entsteht so eine Szene, die eher an eine Modelleisenbahn denn an die reale Welt erinnert. Erst bei Tachov endet dieses Märchenland und der Gesichtskreis weitet sich. Erst kurz vor dem Grenzübergang Eslarn steigt die Landschaft wieder an, die östlichen Ausläufer des Oberpfälzer Waldes liegen vor mir.

Kurz vor dem Grenzübergang Esslarn-Tillyschanz liegt im Wald ein historisches Kleinod verborgen. Die Ruine der Wallfahrtskirche Sankt Anna bei Purschau. Die Kirche fiel nicht dem Krieg zum Opfer, sondern verfiel nachdem die nahe Einsiedelei aufgegeben wurde. Heute ist sie ein stiller Ort der Mahnung an die Vergänglichkeit aller Dinge.

Auf der deutschen Seite der Grenze geht es dann zunächst nach Oberviechtach. Von hier aus folge ich der Straße nach Schwarzenfeld und Schwandorf. Kurz nach der Kreisstadt ist dann die Grenze des heimatlichen Landkreises erreicht. Gegen Abend komme ich, müde aber voll mit guten Erinnerungen, zu Hause an. Die Ape verdaut leise knackend die Hitze der langen Fahrt an diesem warmen Frühsommertag und ich freue mich schon auf die nächste Tour und das Wiedersehen mit den Slooowriders.

© Text und Bilder: Markus Zinnecker, 2017

Samstag, 20. Mai 2017

Puchal: zündende Ideen gesucht ...

Das Heißstartproblem der X30 ist leider zurück. Der Zylinder kann es diesmal nicht sein, denn die Kompressionswerte sind unverändert gut. Also war der Kolbenschaden doch nicht die eigentliche Ursache. Als weitere Option bleibt jetzt die Zündung, denn ein defekter Kondensator kann dieses Fehlerbild durchaus verursachen. Zwar kamen Unterbrecher und Kondensator im Herbst neu, aber bei der heutigen Ersatzteilqualität weiß man ja nie so genau. 
Es blieb also nichts weiter übrig, als das Moped in die Werkstatt zu bringen und die Zündanlage zu prüfen. 
Der eingebaute Boschzünder ist von einfacher Machart. Leider habe ich keinen Kondenstatortester, aber es gibt ein gutes Indiz für einen defekten Kondensator: Funkenüberschlag am Unterbrecher bei laufendem Motor. 
Diese Diagnosemethode ist sehr einfach. Man lässt einfach den Motor bei abgenommener Polradabdeckung laufen und beobachtet den Unterbrecher. 
 

 
Leider scheint sich der Verdacht zu bestätigen und der Kondensator hinüber zu sein. Ärgerlich, aber nicht zu ändern und immerhin relativ einfach zu reparieren. Dumm nur, dass ich keinen neuen Kondensator da habe.
 
Immerhin scheint die Zündung ansonsten in gutem Zustand zu sein. Trotz der Funkenspringerei ist der Unterbrecher nicht verbrannt. Damit sollte sich arbeiten lassen.

 


Freitag, 19. Mai 2017

Luigi: Miniabenteuer für Minimalisten

Ich benutze meine Ape etwas anders als die meisten deutschen Apefahrer. Denn das Dreirad ist für mich primär ein echtes Nutzfahrzeug. Werktags die für den Beruf notwendigen Dinge in den Laderaum werfen und ab zur Maloche? Eine halbe Tonne Pferdemist für den Garten eines Kumpel rankarren? Vielleicht auch mal eine Ladung Bier vom Getränkemarkt oder ein Sofa transportieren? Alles kein Ding, der kleine Italiener macht das, und er macht es verdammt gut!
Es gibt da aber noch eine andere Seite. Nämlich die, dass es richtig viel Spaß macht mit der Ape herumzufahren und auf kleine oder größere Entdeckungsreisen zu gehen. Sicher, die Ape ist langsam, träge und laut. Sie verbraucht übertrieben viel Benzin und Öl und es gibt erheblich komfortablere Fahrzeuge. Aber trotzdem ist es der urige Charme des primitiven Vehikels der es zum Symphatieträger macht. Zudem ist sie praktisch. Der Laderaum wird ohne viel Aufwand zum minimalistischen Wohnraum und so kann die Ape zum Fluchtfahrzeug vor dem grauen Alltag werden.
Es hat etwas wohltuend entschleunigendes, das Ende der Straße zu suchen und an einem regnerischen Frühjahrstag dem Trommelfeuer der Regentropfen auf dem Blechdach zu lauschen. In meinem Fall kann man sich recht gemütlich in den Kasten setzen und Abendessen. Selbst ein paar Semmeln und etwas Dosenfisch, heruntergespült mit einer Tasse frischem Tee, werden so zum Festmahl. 
Zu den seltsamen Eigenschaften der Ape zählt nämlich auch, dass sie sich nahtlos in die Natur einfügt. Wenn der Blick beim Essen aus der offenen Hecktür fällt und die Tiere des Waldes sich nicht von der Anwesenheit des Menschen in seiner Blechbüchse stören lassen, dann ist man dort angekommen wo das Abenteuer beginnt. 
Dabei zeigt sich, dass die Ape mehr kann als Waren und Personen transportieren, mehr als Spaß und Freude zu bringen und ein Lächeln auf das Gesicht von Menschen zu zaubern, die sich sonst nicht weiter für Fahrzeug interessieren. Sie kann auch lehren wie wenig es eigentlich braucht um glücklich zu sein, wie unmenschlich das Tempo unserer Zeit eigentlich ist und wie wohltuend es sein kann, einmal kräftig auf die Bremse zu treten und zu verweilen.




Donnerstag, 18. Mai 2017

Black Knight: Umkehrpunkt erreicht

Der TPH-X stand die letzten Wochen unbeachtet in der Ecke, denn der Motor lag immer noch beim Motorenbauer. Ein Zustand der jetzt vorbei ist, denn der Motor ist wieder da.
Der Motorenmann hat wie gewohnt gute Arbeit abgeliefert und das Stehbolzenproblem schön gelöst.
Einer der Stehbolzen ist jetzt ein Sonderteil mit M8-Gewinde im Block und dem normalen 6er Gewinde für den Zylinderkopf. Der gut erhaltene erste Generation Motor ist somit wieder einsatzfähig. Doch bevor er wieder läuft, muss er natürlich komplettiert werden.
Die erste Herausforderung dabei war die Zündung. Denn der TPH-X hat ja bereits den neuen Zündanker mit Zentralstecker statt der alten Version mit losen Kabeln. Um diese neue Zündung an den alten Block montieren zu können sind kleine Nacharbeiten notwendig. 
Mit den entsprechenden Aussparungen versehen, war die Montage dann aber kein Problem und so wächst schnell wieder zusammen, was eigentlich nicht zusammen gehört.
Bevor nun der Zylinder an seinen Platz kommt, habe ich diesen noch entkohlt.
Trotz der geringen Laufleistung des Rollers, war der Auslasschlitz total zugerußt. Ein deutlichen Zeichen für radikalen Kurzstreckenbetrieb. Gründlich ausgekratzt kann der Motor aber wieder frei atmen.
Der Rest war dann eigentlich Routine. Zylinder aufsetzen, Anlasser und Hauptständer wieder einbauen und den Motorrumpf in den Roller hängen. 
Um das Hinterrad einzusetzen muss noch das Getriebe eingebaut werden. Das war heute leider nicht mehr möglich, denn ich hatte keinen passenden Wellendichtring für die Ausgangswelle mehr da. 
Einen kurzen Startversuch habe ich trotzdem schon unternommen. Mit Bremsenreiniger ruckt der Motor ohne Vergaser an. Das macht Hoffnung auf einen reibungslosen Ablauf der Wiederbelebung.








Montag, 15. Mai 2017

Internet: Baumfreunde Krefeld Süd

Scooterlife, das bedeutet letztlich auch eine Form der Naturverbundenheit. Denn es ist ja vor allem die Natur, die das Rollerfahren so schön macht. Kaum etwas ist so erfüllend, wie eine Ausfahrt an einem herrlichen Sommertag. Langsame, gewundene Straßen die sich durch Berge und Wälder schlängeln. Ein Traum für jeden wahren Scooteristen.
Doch auch beim täglichen Run durch die Stadt ist das Grün der Pflanzen angenehm. Es bringt nicht nur optische Schönheit in die Kunstwelt der Metropolen, sondern es trägt auch dazu bei das Leben dort besser, angenehmer und gesünder zu machen.

Leider sieht die Realität oft anders aus. Gerade in Städten fallen Bäume oft dem Wachstum zum Opfer. Stadtplanern sind sie im Weg und werden einfach gefällt. Oft wird nicht einmal der Versuch unternommen, sie zu erhalten oder wenigstens zu ersetzen. Glücklicherweise gibt es Menschen wie Winfried Hubmann aus Krefeld. Bereits vor einem Jahr habe ich über sein Internetprojekt "Baumfreunde Krefeld Süd" berichtet. Jetzt halte ich es für angemessen, wieder auf dieses sehr interessante und gute Projekt hinzuweisen. Denn ohne Aktivisten wie Winfried ginge es uns allen, nicht nur den Rollerfahrern, schlechter. Wer will schon in einer grauen Betonwüste leben?


Wer sich näher Informieren möchte, dem sei auch die Facebookseite der Baumfreunde ans Herz gelegt. https://www.facebook.com/baumfreundekrefeldsued/?fref=ts 
 

Freitag, 12. Mai 2017

Jawa: from Hungary with love

Teile für die Jawa sind in Deutschland schwierig zu bekommen, also müssen sie aus dem Osten herbeigeschafft werden. In diesem Fall kamen sie aus Budapest.
Wichtig waren natürlich die Dichtungen und der Benzinhahn, einen neuen Sattel und eine neue Streuscheibe für den Scheinwerfer gab es, weil die Teile günstig und die vorhandenen in schlechtem Zustand waren. Aber erstmal ging es natürlich an die wichtigen Dinge.
Angefangen habe ich mit dem Tank, denn der Benzinhahn funktionierte nicht mehr richtig. Bei der Demontage des Altteils kam extrem viel Schmutz aus dem Spritfass, kein gutes Zeichen. 
Tatsächlich war das untere Viertel des Tanks völlig mit einer Art öligem Sand verschmiert, um das zu entfernen half nur eine Rosskur per Dampfstrahler.
Nach der Reinigung war der Tank wunderbar sauber und sogar der grüne Originallack ist innen wieder sichtbar. 
Anschließend habe ich den Tank per Heißluftgebläse getrocknet und mit dem neuen Benzinhahn eingebaut. Dabei wurde klar, dass der neue Benzinhahn unbrauchbar ist weil sein Hebel zu kurz ist. Mit montierter Seitenverkleidung könnte man ihn nicht mehr umschalten. 
Glücklicherweise passen die mechanischen Innereien des alten Hahns in das Gehäuse und zu den Dichtungen des neuen. Somit war dann ein passender und funktionierender Benzinhahn realisierbar.
Der Vergaser bekam eine gründliche Reinigung und neue Dichtungen, anschließend konnte er wieder einziehen. 
Tatsächlich lief das Moped jetzt wieder, allerdings schwach und kraftlos. Irgendwas ist nicht in Ordnung und ich vermute sehr, dass es der Vergaser ist. Leider ist Ersatz für den exotischen Irkov-Mopedvergaser schwierig zu bekommen. Von der Idee die Jawa zeitnah zu fahren bzw. als Beiboot mit zum Slooowriderstreffen zu nehmen habe ich mich darum verabschiedet, die Rolle als Beiboot wird wohl dem Bravo zufallen. 

Für die Jawa suche ich jetzt jedenfalls erstmal einen Ersatzvergaser, dann wird sich schon zeigen was los ist.







Donnerstag, 11. Mai 2017

Klingonenkreuzer: wieso überhaupt?

Wie schon berichtet läuft der Neos aktuell sehr erfolgreich im Alltagsbetrieb. Ich gebe zu, dass die Sanierung den Spaß an diesem Fahrzeug wieder stark gesteigert hat. Es ist einfach genial, den alten Roller wieder öfters zu fahren, immerhin habe ich mit dieser Karre doch einige Abenteuer erlebt.
Wetter und Freizeit ließen heute eine kleine Ausfahrt zu, nichts wildes, nur eine schöne Runde durch den Landkreis. Das wäre ansich keinen Blogeintrag wert, aber auf dieser Ausfahrt ist etwas bemerkenswertes passiert:
Ein Bekannter ist mir begegnet und wie das eben so ist haben wir uns etwas unterhalten. Dabei kamen wir zwangsläufig auch auf den Roller zu sprechen. Er fragte mich dann, warum das Ding eigentlich "Klingonenkreuzer" genannt wird. Eine gute Frage, die hier im Blog meines Wissens nach (bisher) nie beantwortet wurde.

Die Klingonen sind, das wissen wohl die meisten, ein außerirdisches Volk aus dem Star-Trek-Universum. Eines von vielen fiktiven Völkern, die sich Gene Rodenberry ausgedacht hat. Doch was haben diese Sternenkrieger mit meinem Roller zu schaffen? Der Name kommt daher, dass die Frontansicht des Rollers die, damals ungefähr sieben Jahre alte, Tochter eines Bekannten an ein Klingonengesicht erinnert hat. Dieser fand das so lustig, dass er den Roller dann eben Klingonenkreuzer genannt hat, ein Ausdruck der sich seither festgesetzt hat. 
Ob das jetzt wirklich eine ungestellte Frage beantwortet sei dahingestellt. Eigentlich ist es ja auch völlig gleichgültig wie der Roller heißt, wichtig ist nur das er fährt und das tut er aktuell sehr gut. Demnächst wird es wohl noch etwas Kosmetik und Feinarbeit am Vergaser geben, aber im Großen und Ganzen ist der Bock reisefertig.


Sonntag, 7. Mai 2017

Nachlese: Roadtripwochenende und Zweitaktfreunde Stammtisch in Regensburg

Der Samstag stand ganz im Zeichen des Gefühls, dass der Frühling endlich angekommen ist. Nach einer sehr durchwachsenen, kalten und nassen Woche war das Sonnenwetter eine wohltuende Gelegenheit, den Klingonenkreuzer auf einer ersten größeren Ausfahrt zu testen.
Nichts spektauläres, aber doch eine ausgiebige Runde über knapp 150km durch die umliegenden Landkreise. Was dabei deutlich wurde ist, dass dem Roller die Winterkur gut getan hat, der Vergaser aber wohl nochmal Arbeit braucht. Irgendwie erweckt der Motor den Eindruck, dass er etwas zu fett läuft. Aber jetzt wird erstmal gefahren! 


Leider war der Sonntag eher grau und darum bin ich, anders als geplant, nicht zum Oldtimertreffen nach Neuburg an der Donau gefahren. Es ging vielmehr direkt und per Auto zu Sepp (aka Scoopy on Tour) nach Ingolstadt. 
Der Grund dafür war, dass Sepp bei seiner letzten Tour ein paar kleinere Probleme mit seinem betagten Roller hatte. Allerdings zeigte eine kurze Durchsicht, dass das Fahrzeug keine wirklich schwerwiegenden Schäden aufweißt sondern lediglich einen neuen Auspuff benötigt. Daher hatten wir Zeit und haben den Mittag und frühen Nachmittag in Ingolstadt verbracht. 
Es gab einen kurzen Besuch im Bayerischen Armeemuseum im Stadtschloss sowie im Bayerischen Polizeimuseum. Insbesondere das Polizeimuseum ist sehr sehenswert, schon wegen der dort ausgestellten historischen Einsatzfahrzeuge. 

Zündapp KS600 Gespann im Polizeimuseum







Insbesondere die Zündapp KS 600 mit Seitenwagen ist ein spannendes Exemplar, schon aufgrund der relativen Seltenheit dieses Typs, der ja immer etwas im Schatten der "großen Schwester", des "Wehrmachtskrad" KS750 steht. 


Auch die Sammlungen historischer Armee- und Polizeiwaffen sind spannend. Wärend alte Plakate heute oft mehr zum Schmunzeln anregen. 

Anschließend ging es dann zurück nach Regensburg, denn am Abend war ja noch der Zweitaktfreunde Stammtisch. Dieser bildete dann, wie eigentlich immer am 1. Sonntag im Monat, einen gemütlichen Abschluss des Tages.