Samstag, 31. Oktober 2020

Zip und Wulfhorst R10: ein Ende und ein Anfang

Den Zip hatte ich ja schon letztens fast fertig gemacht, darum gab es heute nur noch einige Restarbeiten zu erledigen.

Das Getriebe hatte brav dicht gehalten, es fehlten also nur noch der Antriebsstrang und ein neuer Anlasser nebst Relais.


Alles wenig spektakulär und schnell erledigt, außerdem sollte es für neu gefundene Funktionssicherheit sorgen. 


Zum Schluss ist der Roller fast komplett. Fast deshalb, weil der Auspuff noch fehlt. Es ist nämlich immer noch das provisorische Hinterrad drin. Der neue Reifen lässt noch auf sich warten, denn meinen Reifenmann plagen zur Zeit Lieferschwierigkeiten. Aber die Sache ist ja nicht eilig. Außerdem stand ja schon eine neue Baustelle in der Tiefgarage.


Thums Wulfhorst R10 ist grundsätzlich ein sehr verlässliches Fahrzeug, zuletzt nervte er aber mit zwei Problemen. Zum Einen braucht er eine lange Warmlaufzeit, bevor man losfahren kann und zum Anderen bleibt gelegentlich der Kraftschluss zum Hinterrad aus. Zweiteres ist nicht nur lästig, es ist rundheraus gefährlich und muss unbedingt abgestellt werden.


Der 2007er Vivacity Mk2 auf dem der R10 basiert ist leider ein typischer Peugeot: Furchtbar verbaut und extrem verschachtelt. Für sinnvolle Schraubereien muss mehr oder weniger die komplette Verkleidung weg. Unterm Carport in Sachsen ist das nicht zu machen, darum habe ich die Karre ja auch mitgenommen. Es ist schon ein riesen Unterschied, ob man Bodenturnt oder auf einem Hubtisch arbeiten kann.


Die Ursache für die Probleme kann eigentlich nur ein mechanischer Defekt am Motor sein. Letztlich hilft hier nur, das Fahrzeug grundlich zu inspizieren. Angefangen mit den Wellendichtringen, die natürlich beide hinüber sind.


Das Fahrzeug ist eben auch schon 13 Jahre alt und entsprechend Anfällig gegen solche Verschleißprobleme. Gelaufen ist der Motor zwar immer noch erstaunlich gut, aber es hilft nichts. Hier müssen Neuteile her.

Gleiches gilt auch für die Riemenscheibe der Variomatik. Hier ist die Verzahnung im Begriff aufzugeben, ein Schwachpunkt, der sich in letzter Zeit bei mehreren Peugeot-Rollern gezeigt hat. Scheinbar ist dies etwas, auf das man ein Auge haben sollte. 

Generell sind hier aber sämtliche Verschleißteile fällig. Zum Teil aufgrund ihres Alters, zum  Teil aufgrund der Laufleistung. Eine große Inspektion wäre sowieso bald fällig gewesen, insofern war dies zu erwarten.

Die defekten Wellendichtringe liefern nebenbei auch einen guten Grund, warum der Motor warmlaufen muss. Was allerdings zu diesem Zeitpunkt noch fehlte, ist eine Erklärung für die gelegentlichen Anfahrprobleme.

Hier erwies sich wieder einmal größtmögliche Sorgfalt als Schlüssel. Denn nach einer groben Reinigung aller Antriebskomponenten erschienen diese noch als brauchbar. Erst eine wirklich tief wirkende Reinigung förderte den potentiellen Schuldigen ans Licht.


Der Wandler weißt üble Rattermarken auf, diese sind vermutlich das Resultat einer "flatternden" (weil verschlissenen) Steigbahn. Auf den ersten Blick war dieser Schaden nicht zu erkennen. Ein neuer bzw. guter, gebrauchter Wandler sollte hier eigentlich für Abhilfe sorgen. Oder zumindest für Klarheit, ob die Fehlerursache nicht doch andernorts zu finden ist.


Überhaupt ist gründlich sauber machen bei diesem Fahrzeug in hohem Maße geboten. Außerdem braucht der Roller auch kosmetisch einiges an Zuwendung, dazu aber beim nächsten Mal mehr.






Mittwoch, 28. Oktober 2020

Zip: Das Grauen lauert im Verborgenen

Nachdem ich letztes Wochenende mal wieder in Sachen war, hauptsächlich um "Berta" zurück in die Heimat zu bringen und Thums Ape zu neuer Heizleistung zu verhelfen, ging es heute endlich wieder in die Werkstatt.



 Dort ging es mit dem Zip weiter, für den zwischenzeitlich die Ersatzteile gekommen waren.


Nun sind die anstehenden Sachen letztlich Routinearbeiten, aber das heißt ja nicht, dass man nicht doch eine böse Überraschung findet.


Mit der Getriebeabdichtung gab es ja schon einmal Probleme. Diesmal habe ich den Schaden aber zum Glück rechtzeitig entdeckt.


Ein fehlendes Stück der inneren Dichtlippe war wohl Ursache für die Undichtigkeit. Ich kann mir das eigentlich nur so erklären, dass beim Einbau des neuen WeDi vor gut zwei Jahren ein Fehler passiert ist. 


Einen passenden Ersatz-WeDi hatte ich zum Glück noch da, also gibt es keine allzu große Verzögerung. Die Innereien des Getriebes kamen zunächst ins Reinigungsbad. Was etwas Zeit für die anderen Arbeiten am Fahrzeug ließ. Der frisch überholte Vergaser ist ebenso eingebaut wie das neue Federbein. Alles in allem wächst der Roller also wieder zusammen.


Der Wiedereinbau des Getriebes und das Auffüllen des Getriebeöls waren dann die letzten Arbeiten für heute. Es war einfach nicht mehr genug Zeit um noch weiter zu machen.


Außerdem habe ich aus Sachsen natürlich wieder Arbeit mitgebracht, aber dazu ein anderes Mal mehr.

 

 

 

 

 

 

 

 

Mittwoch, 21. Oktober 2020

Jawa: große Fortschritte und Zip: Bestandsaufnahme

 Nachdem es jetzt zwei Jahre Stillstand gab, geht es mit der Jawa zur Zeit ziemlich flott weiter.


Angefangen habe ich heute damit, den Vergaser des gelben Schlachtmopeds zu überholen und anzubauen, außerdem gab es einen neuen Dekompressorzug. 


Dazu hat auch der Tank wieder ans Fahrzeug zurück gefunden. Ein gutes Gefühl, wenn es nicht mehr ganz wie ein missratenes Fahrrad aussieht. Allerdings funktionierte die Beleuchtung ja noch immer nicht.


Nun ist die Elektrik eines solchen Mopeds ja sehr überschaubar. Allerdings bleibt dennoch ein Rätsel dabei: Laut sämtlichen Unterlagen die es gibt und laut Aufschrift auf Scheinwerfer und Rücklicht sollte die Babetta eigentlich eine 6V Elektrik haben. Tatsächlich liefert die Lichtspule aber 12V und entsprechende Leuchtmittel sind eingebaut. 

Wenn ein Leser hierzu irgendwelche Informationen hat wäre das sehr hilfreich. Immerhin, nachdem ich den Kabelbaum sortiert hatte, funktioniert die Beleuchtung wieder. Das Fahrzeug ist also grundsätzlich technisch fertig und kann gefahren werden.

Eine kurze Probefahrt zeigte dann auch, dass das Moped grundsätzlich gut läuft. Ein paar Detailarbeiten sind noch notwendig, aber aufs Frühjahr verschiebbar, denn dann soll die Babetta wieder auf die Straße zurück.

Außerdem habe ich heute beim Zip die fällige Jahresinspektion gemacht. Der Roller hat ja den Sommer über sehr gute Dienste geleistet und mich treu begleitet. Allerdings spinnt der Anlasser wieder, weshalb es jetzt pauschal einen neuen gibt. Außerdem ist das hintere Federbein fällig. Alles Dinge, die bei einem so alten Roller durchaus sein dürfen.

Unerwartet war dafür, dass der antriebsseitige Wellendichtring kurz vor dem Ableben steht. Aber das beweist wieder einmal den Wert gründlicher Inspektionen. 

Damit war für heute dann aber Feierabend. Nächstes Wochenende werde ich auch nicht zum Schrauben kommen, es geht also erst in einer Woche weiter mit der Zip-Baustelle. Eigentlich nicht schlecht, denn die Ersatzteile muss ich ja auch erstmal bestellen.



Dienstag, 20. Oktober 2020

Sommer, Sonne, Winterroller

Eigentlich steht dem TPH der mattgraue Anstrich mit Fußbodenfarbe ganz gut. Doch irgendwie ist das langweilig und seien wir ehrlich: TPH im Militärlook gibt es viel zu viele. Außerdem bin ich fest davon überzeugt, dass Rollerfahren Sonnenschein ins Leben bringt.


Darum habe ich heute die Gelegenheit und das gute Wetter genutzt, um eine liebe Freundin und Künstlerin in das Projekt einzuspannen. Denn der TPH sollte doch deutlich fröhlicher werden als er es im grauen Einheitskleid war.



Mir persönlich geht ja nun jedes künstlerische Talent ab. Ich mag ein brauchbarer Mechaniker und halbwegs akzeptabler Konstrukteur sein, aber was Alexandra mit Farbe und Pinsel zustande bringt, das lässt mich nur vor Neid erblassen und staunend dabei stehen.


Auf jeden Fall begleitet mich jetzt, auch auf dem Winterroller, immer ein großes Stück farbenfroher Sommer. 


Danke Alex, ganz tolle Arbeit und für mich ein riesen Geschenk.

Sonntag, 18. Oktober 2020

Jawa: erfolgreiche Transplantation

Eigentlich ist es jammerschade, dass die gelbe Babetta gerupft wird. Aber manchmal geht es eben nur so, also habe ich gestern den Motor ausgebaut.

Hierbei hat sich wieder gezeigt, dass das Fahrzeug eigentlich in ziemlich gutem Zustand ist. Alle elektrischen Verbindungen ließen sich problemlos trennen und sämtliche Schrauben waren gängig. Lediglich die beiden Bowdenzüge für Gas und Dekompressor waren so verbacken, dass ich sie abschneiden musste.

Abgesehen von einer dicken Dreckschicht hinderte also nichts den Einbau des Motors in sein neues Chassis. 

Deshalb ging es zunächst an die Tankstelle, eine gründliche Motorwäsche vornehmen und gleichzeitig den Zip sauber machen. Denn dieser ging gestern in den Winterschlaf.

Die rote Babetta hat ja schon den ersten Werkstattumzug mitgemacht. Tatsächlich ist in der Kellerwerkstatt nie daran gearbeitet worden, hier war sie immer nur in der Ecke gestanden. Entsprechend eingestaubt war das Fahrzeug. Außerdem hatte sich eine Maus in der Ersatzteilkiste breit gemacht und dort ihre letzte Ruhestätte gefunden. Einen halb skelettierten Kadaver brauche ich nicht unbedingt, aber so ist das eben wenn man auf einem Bauernhof arbeitet.

Der Einbau des Motors verlief sehr unspektakulär. Der Wiedereinbau des Tretwerks und der Wechsel der Ketten und des Zahnkranzes am Hinterrad haben im Grunde länger gedauert. Tatsächlich sprang der Motor dann auch sofort an. Allerdings nimmt er kein Gas an und der Vergaser verliert Benzin. Das mag auch daran liegen, dass der jetzt montierte Vergaser nicht der ist der mit dem Motor kam. Diesen muss ich erst neu abdichten und nochmal gründlich reinigen, dann kann die Gasfabrik wieder an ihren Platz. Normalerweise sollte das Fahrzeug dann laufen und eine Probefahrt möglich sein.







Donnerstag, 15. Oktober 2020

Jawa: es geht weiter!

Über zwei Jahre ist es jetzt her, dass ich zum letzten Mal an der Jawa Babetta gearbeitet habe. Der Grund dafür war kein Mangel an Interesse, sondern schlicht ein Fehlen von Ersatzteilen. Der Originalmotor ist aufgrund der Ersatzteilsituation nicht sinnvoll überholbar und der aktuell eingebaute Motor läuft, ist aber völlig vermurkst. 

 Zum Glück ist jetzt aber ein interessanter Teileträger aufgetaucht. Eine gelbe 207 als 25km/h-Ausführung ohne Papiere, aber in recht gutem, weitgehend unverbasteltem Originalzustand. Eigentlich wäre dieses Fahrzeug der lohnendere Kandidat für einen Neuaufbau als die rote, aber diese ist eben ein Moped und damit sehr selten. Also muss die gelbe Babetta jetzt doch "sterben".


Gestern Abend habe ich das Fahrzeug vom Verkäufer abgeholt und ich bin mit dem Kauf noch immer sehr glücklich. Das Fahrzeug ist zwar ziemlich verwanzt, aber eben komplett, original und nicht zerschraubt. 

Aufgrund der späten Stunde habe ich gestern nicht mehr großartig dran gearbeitet, sondern nur den Tank abgebaut und den Motor per Benzintropf mit Kraftstoff versorgt. So war eine kleine Probefahrt möglich, die gezeigt hat, dass das Fahrzeug sehr schön läuft. Der Motor, um den es hauptsächlich ging, ist also in gutem Zustand. Außerdem sind seltene Anbauteile erhalten, wie der originale Spritzlappen für hinten und die alte Mittelverkleidung aus Blech. Zudem habe ich jetzt auch einen guten originalen Sattel als Ersatz für das völlig zusammengesessene Teil der roten.

Demnächst werde ich den Motor umbauen, das gelbe Chassis aber soweit zusammen lassen. Denn ganz wohl ist mir beim Gedanken das Fahrzeug zu zerlegen nicht. Irgend eine Verwendung wird es dafür sicher noch geben. Auf jeden Fall geht es mit dem Jawa-Projekt endlich weiter, was mich doch sehr freut.




Samstag, 10. Oktober 2020

Ape: endlich wieder komplett

 Die großen Renovierungsarbeiten an der Ape sind ja schon länger abgeschlossen, seit ein paar Tagen ist auch die Bremse wieder fit und das Fahrzeug zurück im Alltagsbetrieb. Ganz komplett war sie aber noch nicht, denn der Dachträger mit Box fehlten noch.


Hier war noch etwas Arbeit nötig, vor allem am kleinen Dachträger für die Kabine. Denn hier war das Holz völlig morsch. Außerdem war dieser Träger ja noch ein Relikt aus der Zeit vor der Dachbox.


Der "Gartenzaun" war eigentlich nicht sinnvoll, denn als Dachträger war er nicht benutzbar. Ein einfacher Bügel zum Abstützen der Dachbox genügt hier eigentlich vollkommen. Darum habe ich das Teil jetzt auf einen solchen reduziert.


Für einen einheitlichen Look gab es noch etwas schwarze Farbe und damit war das Teil für das Führerhaus fertig, eine deutlich einfachere und leichtere Lösung als zuvor.


Der große Dachträger war vom Zustand her deutlich besser. Die Hölzer waren völlig in Ordnung, nur die Farbe hatte angefangen abzublättern und der Träger war an vielen Stellen angerostet. 

Aber bekanntlich gibt es ja nicht viel, das mattschwarze Farbe nicht heilen würde.


Beide Träger und die Dachbox wieder auf die Ape zu wuchten war dann auch der schwierigste Teil der Aktion. Die Box ist nicht sonderlich schwer, aber unhandlich. Außerdem muss sie ja aus Gründen der Nutzbarkeit leicht schräg und an der richtigen Stelle auf den Dachträger. Eine ziemliche Fummelei, aber machbar.

Luigi gefällt mir so doch deutlich besser. Die Dachbox, die ja ein Kind der Notwendigkeit war, ist ja doch zu einem Markenzeichen dieser Ape geworden. Ohne Dachbox ist es irgendwie nicht echt.


Generell ist heute ein Wendepunkt erreicht. Denn die aktuellen Baustellen sind eigentlich alle abgeschlossen. Jetzt ist es an der Zeit, sich den Winterarbeiten zuzuwenden. Zwei Großbaustellen stehen über die kalte Jahrezeit an. Zum Einen soll die Pornoyacht wieder zum Fahren gebracht werden und der Ovetto soll vernünftig laufen. Dafür brauche ich wahrscheinlich einige Teile aus dem Schlacht-Neos, der darum heute unters Messer kam.


Dass die Karre eine totale  Bastelbude war wusste ich ja, aber das Ausmaß war dann doch erschreckend. Sehr viele Teile davon sind nicht brauchbar, vermutlich auch der Motor nicht. Dieser ist schlicht final verschlissen.

Immerhin scheint die Hauptständeraufnahme brauchbar zu sein. Der Bolzen sitzt aber, wie üblich, unlösbar fest. Hier wird wohl der Maschinist mit der Hydraulikpresse aushelfen müssen. Vorläufig ist das aber Zukunftsmusik, denn erstmal will ich die Vespa angreifen. Diese ist mir ehrlich gesagt wichtiger und der Neos ist ja so oder so aus dem Weg. Demnächst fangen also wieder Sachen an, die wirklich Spaß machen.