Mittwoch, 31. Oktober 2018

Haubentauchen und Beinarbeit

Morgen geht es mit dem Golf auf Tour, einen lieben Freund in Sachsen besuchen und gemeinsam im Kino 25km/h anschauen. Stilecht soll dazu natürlich ein Mofa mit. Meine Auswahl ist da recht beschränkt, das einzige Mofa das ich besitze ist die X30, darum bin ich heute mit dem Anhänger zur Werkstatt rausgefahren um das Teil zu holen. Bei Herbstwetter will ich dann doch keine Ferntour mit dem Hobel fahren.
Außerdem stand eine Runde Haubentauchen beim Golf auf dem Programm. Die Schaltkugel,die ich ja erst im Januar gewechselt hatte, war schon wieder hinüber. Die Qualität mancher Ersatzteile ist wirklich sensationell. 
Hoffentlich hält das Neuteil diesmal länger. Denn das ist keine wirklich schöne Arbeit, abgesehen davon, dass es tierisch nervt wenn etwas nach so kurzer Zeit schon wieder hinüber ist. Aber jetzt ist das Auto auf jeden Fall fit für die kleine Reise.
Feierabend war dann aber doch noch nicht. Denn eigentlich wollte ich den Anlasser in den Neos einbauen, allerdings ist dieser immer noch nicht gekommen. Zeit sich um eine kleine Nebenbaustelle zu kümmern. Das alte Turmberg-Damenrad, das die letzten Jahre an der Werkstattwand hing, möchte ich wieder verkehrstauglich machen. Das Rad stammt von meiner Großmutter und ist grundsätzlich in sehr gutem Zustand, allerdings hat der Zahn der Zeit natürlich trotzdem daran genagt.
Zunächst galt es die fehlende Schraube am Kettenschutz zu ersetzen und die ebenfalls fehlenden Ventileinsätze einzubauen. Zwar sind Reifen und Schläuche uralt und müssen auf jeden Fall ausgetauscht werden, aber für eine kurze Probefahrt taugen sie schon noch.
Thum hatte mir vor einiger Zeit zwei schöne, alte Dynamos überlassen. Leider sind beide zur Montage an der linken Radseite vorgesehen und damit nicht brauchbar. Den Dynamo "rückwärts" zu montieren funktioniert leider nicht.
Da technisch nichts weiter zu machen war, habe ich angefangen das Rad etwas zu reinigen. Denn über die Jahre hat sich doch eine ziemlich dicke Staubschicht abgesetzt.
Der Originallack inkl. der wunderschönen Linierung ist aber gut erhalten. Es gibt kaum grobe Schäden und es wird sicher ein richtig schickes Teil wenn das komplette Fahrrad richtig sauber gemacht und poliert ist.
Zum Abschluss gab es noch eine kurze Testfahrt. Die Reifen sind kaum vertrauenswürdig und die Bremsen ziemlich durch, aber ansonsten funktioniert der olle Drahtesel erstaunlich gut. Ein begeisterter Radfahrer wird aus mir sicher nicht mehr, aber für den gelegentlichen Gebrauch bei Oldtimertreffen usw. ist das Rad sicher nicht schlecht. Auf jeden Fall deutlich besser als es weiterhin als Wandbehang verrotten zu lassen.

Dienstag, 30. Oktober 2018

9. Saaler Oldtimertreffen zum Herbstmarkt

Es gibt Oldtimertreffen, bei denen man nicht wirklich weiß was man hinterher darüber schreiben soll. Nicht weil sie schlecht gewesen wären, sondern einfach weil man den Veranstaltern nicht unrecht tun möchte. Eine solche Veranstaltung war die diesjährige Auflage des Oldtimertreffens am Saaler Herbstmarkt in Saal an der Donau, die am vergangenen Sonntag stattfand. 

Eingeladen hatten wie immer die Opelfreunde-Saal, dieses Jahr bereits zum neunten Mal. Das Treffen war in den vergangenen Jahren (2015, 2016) immer die Anreise wert, darum habe ich mich auch dieses Mal, trotz Schmuddelwetter in den Nachbarlandkreis aufgemacht. Das war in den letzten Jahren auch nicht anders, aber dieses Jahr war es eben doch noch eine Spur kälter, einen Hauch windiger und ein wenig feuchter, was leider ein gelungenes Treffen verhinderte.



So bedauerlich es ist, die drei Bilder zeigen die gesamte Ausbeute. Opel Manta B, 1968er Buick Park Lane und meine Ape ergaben ein kurioses, etwas verloren wirkendes Trio.  Zwar waren noch zwei weitere Fahrzeuge anwesend als ich gekommen bin (ein Käfer und ein 1er Jetta), allerdings ergriffen deren Fahrer so schnell die Flucht vor der Witterung, dass ich nicht zum Fotos machen gekommen bin. Es ist traurig, denn die Opelfreunde haben sich wahrhaft alle Mühe gegeben, aus der Situation das Beste zu machen. Letztlich hatte das gemein kalte, nasse Herbstwetter nur den Vorteil, dass der alkoholfreie Punsch unter dem Pavillon der Opelaner besonders gut schmeckte. Um das Treffen ist es aber trotzdem schade, es bleibt nur zu hoffen, dass es in einem Jahr wieder besser klappen wird. Für 2018 ist die Oldtimersaison aber definitiv vorbei.

Samstag, 27. Oktober 2018

Kleinkram und die letzten Altlasten

Der gereinigte Motor des Neos lag jetzt schon ein paar Tage im Kofferraum, Zeit ihn endlich wieder einzubauen. 
Perfekt sauber ist der Motor nicht geworden, aber der gröbste Dreck ist runter und man kann wieder vernünftig daran arbeiten. Insofern ist das Ziel erreicht und die nächste Aufgabe die Anbauteile wieder anzuschrauben.
Angefangen habe ich damit auf der Antriebsseite. Schon weil hier sonst keine Arbeit auf mich wartet, seit der letzten Überholung bin ich den Roller ja nicht wirklich viel gefahren, entsprechend gut ist der Antrieb noch beieinander.
Auf der Zündungsseite gilt das im Grunde auch, lediglich der Anlasser muss ja ausgetauscht werden. Das bestellte Neuteil ist aber immer noch nicht geliefert, weshalb hier nach der Montage der Zündung erstmal Schluss war.
Ich habe kurz darüber nachgedacht den Motor trotzdem einzuhängen, das aber verworfen weil es auf der Werkbank deutlich einfacher ist den Anlasser einzubauen. Außerdem eilt die Sache ja nicht.
Wichtiger war es da schon, den längst überfälligen Reifenwechsel beim Golf vorzunehmen. Das Auto rollt jetzt wieder auf seinen gammeligen Winterrädern, ein optisches Ärgernis, das aber hinzunehmen ist. Schon weil ich in der kalten Jahreszeit ohnehin wenig damit fahre. Aber nächstes Wochenende steht eine größere Tour an, da will ich nicht mehr auf Sommerreifen unterwegs sein.
Außerdem habe ich die Überreste von Biancas Zip verladen und zu ihr gekarrt, damit sind alle Altlasten aus meiner Werkstatt beseitigt. So ungern ich unter Freunden aufs Tempo drücke, aber diese Rollerleiche stand jetzt zwei Jahre bei mir und hat mir wertvollen Platz geraubt. Ehrlich gesagt bin ich froh, dass das Ding weg ist.

Donnerstag, 25. Oktober 2018

Luigi: unverhofft kommt oft

Zu den Dingen, die mich an der Ape stören gehört der Umstand, dass der Gaszug mit schöner Regelmäßigkeit nach etwa 3.000km abreißt. Er tut dies immer an der selben Stelle, nämlich direkt am Gaspedal. Mit diesem Problem schlage ich mich nun schon herum seit ich die Ape habe. Zuletzt brauchte es vor etwa zwei Wochen einen neuen Gaszug und heute war es wieder soweit: Beim Versuch zu beschleunigen ging das Pedal leer durch und ich dachte zunächst, dass der Zug wieder abgerissen sei. Also Warnblinker an und am Fahrbahnrand ausgerollt.
Ich gebe zu, dass ich einigermaßen erstaunt war, dass der Zug nicht abgerissen war sondern einfach aus der Aufnahme am Pedal gefallen. Allerdings zeigte der erst wenige Kilometer gefahrene Zug bereits erste Auflösungserscheinungen.
Als Sofortmaßnahme habe ich die abstehenden Drähte abgezwickt und den Zug wieder eingehängt. Beim ersten Tritt aufs Pedal sprang der Zug wieder ab und ließ sich auch nicht mehr einhängen. 
Das Pedal ist in eingebautem Zustand kaum erreichbar, aber glücklicherweise auch mit dem Bordwerkzeug schnell ausgebaut. Das Problem (und vermutlich auch die Ursache für die dauernden Zugabreißer) war wohl, dass es völlig verbogen war. 
Ein Versuch es am Straßenrand provisorisch zu richten schlug Fehl. Der Zug hielt einfach nicht, also war es an der Zeit für einen kruden "Nachhausebringer" um die Fahrt zur Werkstatt (ich war ja immerhin in die richtige Richtung unterwegs) fortsetzen zu können.
Den Gashebel am Motor per Gummiseil in Vollgas-Stellung zu fixieren ist sicher nicht die empfohlene Methode das Problem zu lösen, aber immerhin konnte ich so weiterfahren. Es ist aber zugegeben ziemlich unangenehm, die Geschwindigkeit nur mit Bremse und Zündschlüssel regulieren zu können. Zum Glück waren es nur ein paar Kilometer bis zur Werkstatt.
In aller Ruhe betrachtet zeigte sich dann, dass das Pedal immer noch nicht richtig zum Zuggegenhalter stand. Es berührte gerade so eben den Anschlag, außerdem zwang die Position der Zugaufnahme dem Bowdenzug einen ungesunden Verlauf auf. Das konnte so nicht wirklich funktionieren.
Also das Pedal nochmal raus und die, immerhin noch erahnbare, Originalform genau studieren. Dabei war recht gut zu sehen, dass es nötig war den Winkel noch weiter zu biegen, was mit Schraubstock und Hammer recht gut ging.
Zum rekonstruieren der Zugaufnahme diente mir dann ein Schraubendreher als "Pressform" und der Schraubstock als Presse. 
Das Ergebnis war dann doch wieder sehr nah an der Originalform.
Auch der Zug ließ sich so wieder einhängen, allerdings war der Schnabel der Aufnahme zu sehr verformt und ausgeleiert um den Zug sicher zu halten. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie hatte das Pedal an dieser Stelle im Laufe der Zeit doch arg an Substanz verloren. Die einfachste Lösung hier wäre sicher ein neues Pedal gewesen, aber einen Reparaturversuch kann man ja trotzdem unternehmen. Mehr als endgültig schrotten ging ja nicht.
Die neue Substanz kam dann in Gestalt einer passend geschlitzten Beilagscheibe.
Das Teil hat genau die richtige Größe um den "Schnabel" zu verstärken.
Ein Scheißpunkt hält die Beilagscheibe in ihrer neuen Position fest, somit hat der Zug wieder genug Material um sich sicher abzustützen.
Den Überstand habe ich dann natürlich noch abgeschnitten und das Pedal lackiert, es soll ja nicht wegrosten.
Der Einbau verlief völlig Problemlos und das Pedal rastet wieder sicher am Anschlag ein. Außerdem sitzt der Zug stabil und gerade. Der gute Eindruck, den diese Reparatur im Stand machte bestätigte sich dann auf der Probefahrt.
So leichtgängig und sauber dosierbar war das Gas bei meiner Ape noch nie. Ganz offensichtlich war hier von Anfang an etwas nicht in Ordnung. Man lernt eben nie aus.

Dienstag, 23. Oktober 2018

Klingonenkreuzer: keine halben Sachen, aber ein halber Roller

Nachdem der Werkstattumzug endlich abgeschlossen ist, kann ich langsam wieder zum "Normalbetrieb" übergehen, sprich die anstehenden Schraubereien erledigen.
Abgesehen von der PK, die aber immer noch auf ihren Motor wartet, ist der Neos diesen Winter der einzige Roller, der größere Arbeiten braucht. Hintergrund ist, dass er einfach nicht so läuft wie ich mir das wünsche. Hier ist eine gründliche Bestandsaufnahme nötig um überhaupt herauszufinden, was mit der Karre nicht passt.
Darum habe ich den Roller erstmal teilweise zerlegt um besser an den Motor heran zu kommen. 
Das Brennbild der Zündkerze zeigt nämlich genau das was ich vermutet hatte: Der Motor bekommt genug Sprit und Luft, verbrennt aber nicht sauber bzw. wird einen Teil seiner Abgase nicht los. Wirklich überfetten tut er scheinbar nicht, aber optimale Verbrennung sieht auch anders aus. Schuld daran ist m.E. vor allem der billige Chinaauspuff. Für diesen habe ich ja zum Glück schon Ersatz im Regal liegen, dennoch hat sich der Motor m.E. eine gründliche Inspektion verdient.
Da es beim Neos relativ einfach ist den Motor auszubauen habe ich genau das dann auch getan, auf der Werkbank lässt sich das Triebwerk doch deutlich einfacher prüfen. Außerdem braucht der Motor dringend eine gründliche Reinigung, denn nach dem Unfall 2017 habe ich ihn nicht wirklich schön sauber gemacht sondern nur repariert.
Insbesondere im Antriebskasten hatte sich im Laufe der Jahre doch sehr viel Schmodder angesammelt. Der letztes Jahr erneuerte Wellendichtring ist aber noch in gutem Zustand. Soweit passt also alles.
Das Bild wiederholt sich auch auf der Zündungsseite. Insofern scheint also alles in Ordnung zu sein.
Ein Blick ins Innere blieb ebenso ohne Befund. Die Kurbelwelle ist in Ordnung und die Membranen in gutem Zustand. Mechanisch braucht der Motor keine Arbeit, die Motorprobleme sind also vermutlich wirklich dem Auspuff geschuldet. 
Was dafür auf jeden Fall nicht in Ordnung ist, ist der Anlasser. Dieser funktioniert schon länger nicht mehr zuverlässig und zuletzt gar nicht mehr. Batterie und Relais sind allerdings in Ordnung, also dürfte es der Startermotor selbst sein.
Beim Ausbau zeigt sich dann, wie schön die Minarellimotoren konstruiert sind. Um den Zugang zur unteren Schraube des Anlassers zu erleichtern, gibt es eine passende Bohrung in der Zündungsglocke. Ein kleines Konstruktionsdetail, das die Arbeit erheblich erleichtert. Einfach schön.
Der Anlasser selbst hat es nach all den Jahren aber definitiv hinter sich. Die Kohlen sind völlig verbraucht und die Lager ausgeschlagen. Theoretisch könnte man den Anlasser natürlich überholen, allerdings lohnt sich das kaum. Hier wird wohl bald ein Neuteil einziehen.
Membranblock und Ansaugstutzen kamen dann mit einer neuen Dichtung an ihren Platz zurück. Den Ansaugstutzen habe ich mit einem Stück Gummihandschuh und einem Kabelbinder abgedichtet, denn der nächste Schritt war eine gründliche Reinigung des Motors.
In der Werkstatt ist das aber kaum Möglich, darum habe ich den ganzen Antrieb mitgenommen und auf dem Nachhauseweg am Waschplatz abgedampft.
Zugegeben, perfekt sauber ist er immer noch nicht, aber es ist deutlich besser als vorher. So kann ich ihn dann wieder ruhigen Gewissens einbauen und muss mich bei den nächsten Arbeitsschritten nicht durch Dreckberge wühlen.

Montag, 22. Oktober 2018

Winterreifenpflicht für Zwei- und Dreiräder, was ist zu beachten?

Bereits seit 2010 gibt es in Deutschland eine gesetzlich geregelte, allgemeine Winterreifenpflicht. Die damit verbundenen Vorschriften wurden jedoch im Laufe der Jahre immer wieder geändert, zuletzt zum 1. Januar 2018. Mich haben in letzter Zeit diverse Anfragen zu dieser Thematik erreicht, darum möchte ich jetzt einen kleinen Überblick über das Thema geben, wobei der Schwerpunkt auf Roller- und Apefahrern liegt.
Dazu bitte jedoch folgendes beachten: Ich bin kein Anwalt, Jurist, Rechtsexperte ect. und kann, darf und will darum keine Rechtsberatung in irgend einer Form durchführen. Dieser Blogpost soll lediglich zur allgemeinen Orientierung in diesem, nicht gerade übersichtlichen, Themengebiet dienen. Dazu bitte auch die Quellenlinks weiter unten beachten.

Wann müssen Winterreifen benutzt werden?
Der maßgebliche Paragraph für die Winterreifenpflicht ist §2 Abs.3a StVO. Hier heißt es: "bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eisglätte oder Reifglätte" Damit sind die klaren Bedingungen definiert, allerdings kann man davon ausgehen, dass in der Praxis schon normaler Schneefall oder Reifbildung genügt, um eine Winterreifenpflicht in Kraft zu setzen. Sprich sobald in der kalten Jahreszeit nicht nur trockene Straßen zu erwarten sind, müssen Winterreifen benutzt werden.
Wer muss Winterreifen benutzen?
Der oben genannte §2 Abs.3a StVO kennt einige Ausnahmen von dieser Pflicht. Hier ist vor allem interessant, dass einspurige KFZ, also auch Roller und Motorräder, von der Winterreifenpflicht ausgenommen werden. Ebenso sind Krankenfahrstühle ausgenommen. Da es einige wenige Apen gibt, die als Krankenfahrstuhl zugelassen sind, dürfen diese demnach auch ohne Winterreifen gefahren werden. Für alle anderen Apen gilt die Winterreifenpflicht uneingeschränkt.

Was sind Winterreifen?
Über den Punkt was ein Winterreifen eigentlich ist, herrschte lange Zeit viel Unklarheit. Denn die früher ausreichende Kennzeichnung "M+S" besagte wenig darüber, ob ein Reifen tatsächlich ein Winterreifen war. Seit dem 01.01.2018 dürfen jedoch nur noch Reifen mit dem "Berg und Schneeflocke" Symbol als Winterreifen benutzt werden. Für vor diesem Datum produzierte M+S-Reifen gibt es zwar noch eine "Schonfrist" bis 30.09.2024, maßgeblich ist aber ab sofort eigentlich das Alpin-Symbol.

§2 StVO nennt dazu, dass die "Bereifung den Anforderungen des § 36 Absatz 4 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung genügen" müsse. Hier wird ebenfalls das Alpin-Symbol gefordert.
wie sieht es mit Bußgeldern aus?
Wer bei winterlichen Straßenverhältnissen ohne Winterreifen erwischt wird, ohne jemanden behindert, gefährdet oder gar einen Unfall verursacht zu haben, muss mit einem Bußgeld von 60€ und einem Punkt rechnen. Kommt es zu einer Behinderung erhöht sich das Bußgeld auf 80€, bei Gefährdung auf 100€, es bleibt in diesen Fällen aber bei einem Punkt. Kommt es zu einem Unfall, ist ein Bußgeld von 120€ und ebenfalls ein Punkt fällig.
Dazu kommen natürlich noch weitere Folgen, wie mögliche Schwierigkeiten mit der Versicherung oder eine Untersagung der Weiterfahrt durch die Polizei.

Zusammenfassung:
Für Rollerfahrer gilt die Winterreifenpflicht nicht (mehr), für Apefahrer jedoch schon. Ausgenommen sind hier lediglich die wenigen Apen mit Krankenfahrstuhl-Zulassung.

Auswirkungen in der Praxis:
Für Rollerfahrer ist die gegebene Situation die gleiche wie vor der Einführung der Winterreifenpflicht. Es ist vom Gesetzgeber nicht gefordert Winterreifen zu benutzen, es kann jedoch im Falle eines Unfalls von Seiten der Versicherungen Probleme bereiten wenn man mit Sommerreifen auf winterlichen Straßen unterwegs ist. Hier sind bewährte Stollenreifen mit M+S-Kennzeichnung die beste Lösung, auch weil es derzeit keine bzw. extrem wenige Rollerreifen mit Alpin-Symbol gibt. Ob sich dies in der Zukunft ändern wird muss die Zeit zeigen.

Apefahrer mit großen Apen stehen vor dem Problem, dass sie mit Winterreifen fahren müssen, es jedoch für die Ape keinerlei den aktuellen Vorschriften entsprechende Winterreifen gibt. Zwar nennt §2 Abs.3 StVO als Ausnahme von der Winterreifenpflicht "Spezialfahrzeuge, für die bauartbedingt keine Reifen der Kategorien C1, C2 oder C3 verfügbar sind", jedoch fallen große Apen nicht in diese Ausnahmeregelung.
Die Ape 50, die ja auf Rollerreifen fährt, ist hier wie so oft ein Sonderfall. Für sie gilt die Winterreifenpflicht in den meisten Fällen zwar uneingeschränkt, jedoch besteht hier immerhin die geringe Chance, gesetzeskonforme Reifen erwerben zu können. Notfalls muss derzeit eben auf M+S-Reifen zurückgegriffen werden, die vor dem 31.12.2017 produziert wurden (DOT-Nummer beachten!). Das dies natürlich nur eine Krücke sein kann ist klar. In der Praxis ergibt sich aus der gesetzlichen Situation also ein De-facto-Fahrverbot für alle großen Apen bei winterlichen Straßenverhältnissen sowie eine extrem beschränkte Reifenauswahl für 50er-Fahrer.

Da nur wenige Apefahrer ihre Fahrzeuge im Winter benutzen, dürften die praktischen Auswirkungen auf diese Fahrzeuge relativ gering sein. Zudem eignet sich eine Ape aufgrund ihrer Bauweise ohnehin nur sehr bedingt zum Einsatz bei Eis- und Schnee. Für Rollerfahrer ist die Situation nach der letzten Gesetzesreform wieder etwas entspannt und eröffnet (wieder) weitere Möglichkeiten, im Winter legal unterwegs zu sein.


Quellen:


Freitag, 19. Oktober 2018

das endgültige Ende einer Ära

Dank Tobias tatkräftiger Hilfe habe ich heute die alte Werkstatt endgültig räumen können. Der Raum ist wieder so leer wie ich ihn damals übernommen habe. Irgendwie ein seltsames Gefühl, immerhin habe ich in den zurückliegenden Jahren doch etliche Stunden hier verbracht.
Aber dafür steht ja jetzt die neue, in vielen Punkten deutlich bessere Werkstatt zur Verfügung. Was von der alten bleibt ist eine Anhängerladung Müll und Materialreste vom Ausbau des neuen Raumes. 
Diese Dinge werden in den nächsten Tagen den Weg zur Müllkippe finden, so ungern ich etwas wegwerfe, manche Sachen sind einfach nicht lohnen aufzuheben. Darum tut auch dieser Schritt gut, denn es ist tatsächlich befreiend sich von Ballast jeder Art zu trennen.
Nicht weggeworfen, aber weggegeben wird außerdem auch der Mopedanhänger. Ganz ehrlich? Ich brauche das Ding nicht und es raubt nur Platz und Zeit, die ich viel lieber in andere Projekte stecken würde. Falls sich jemand findet, der das Fahrgestell nimmt und fertig macht, kann er es gerne haben. Ansonsten geht es zurück an Ronny, von dem ich es ja ursprünglich übernommen hatte.

Der Umzug ist jedenfalls komplett abgeschlossen. Bald kann also wieder der normale Betrieb in der Werkstatt, und damit auch hier im Blog, aufgenommen werden.