Montag, 25. Oktober 2021

Kleinkram der Freude macht

Die Tage war ich nur kurz in der Werkstatt, eigentlich nur um etwas zu holen aber wenn man schonmal da ist, dann kann es auch ein Bisschen weitergehen.

Wie bei den meisten Kymcos dieser Zeit war auch beim Curio der Batteriehalter ein Plaststreifen der runtergebogen und angeschraubt wird. Bei nahezu allen Kymcos bricht das Ding irgendwann weg, so natürlich auch bei meinem Curio. Aber immerhin war es noch da und konnte als Teil eines Neubaus dienen.

Wirklich reparieren kann man das nicht. Der Plaststreifen ist Teil der Batteriewanne die wiederrum Teil des Trittbretts ist. So ein Trittbrett mit intaktem Batteriehalter zu finden ist aber ähnlich wahrscheinlich wie eine Postkarte mit der Blauen Mauritius in der Tagespost zu haben.


Ein zurechtgebogenes Stück Alu, mit dem dann der originale Halter (der ja auch die Ersatzsicherung trägt) verschraubt wird ist aber schnell gemacht. Normalerweise sollte die Batterie so dauerhaft gesichert sein.



Freitag, 22. Oktober 2021

es geht weiter

Es ist nun schon einige Zeit her, dass ich hier etwas geschrieben habe. Grund dafür war einfach, dass in der Werkstatt nichts passiert ist. Es waren einfach andere Dinge wichtiger als die Schrauberei, die zuletzt etwas ins Hintertreffen geraten war.

Zwischenzeitlich hat der Curio den vermutlich ersten Bremsflüssigkeitswechsel seines Lebens bekommen. 

Mit frischer Flüssigkeit funktioniert die Vorderradbremse wieder ordentlich. Es ist manchmal echt erstaunlich, was so eine Spülung bewirken kann. 

Außerdem habe ich schon vor geraumer Zeit die Ape 50 wieder zusammengebaut. Der kleine Kerl kommt mitlerweile seiner Aufgabe als "Shoptruck" nach. Was natürlich nicht heißt, dass mit dem Fahrzeug nichts mehr passieren wird. 

Hauptbaustelle zur Zeit ist der Kymco, einfach weil der eh schon auf der Bühne steht. Die Tage war noch ein Gepäckträger vom Kymco KB in der Post, dieser passt wie vermutet auch für den Curio.

Problematisch ist nur der Soziusgriff der beim Tanken im Weg wäre. Denn der KB hat ja einen innenliegenden Tankdeckel. Aber der Griff lässt sich ja einfach abschrauben.

Zusammen mit dem Topcase aus dem Fundus rundet das den Roller ab. So lässt er sich dann gut nutzen. Was nebenbei eine gute Gelegenheit für eine erste Probefahrt auf dem Feldweg hinter der Werkstatt war.

Fahren tut er richtig gut, allerdings raucht er noch immer furchtbar. Die Dämmwolle im Auspuff ist vermutlich komplett mit Öl gesättigt. Das wird sich bei einer ersten, langen Fahrt hoffentlich legen. Ansonsten muss doch noch ein neuer Auspuff her.



Sonntag, 10. Oktober 2021

Tataruga und Curio: manchmal läufts einfach

Es gibt Tage, da geht richtig was vorwärts und seien wir ehrlich: Solche Tage machen besonders viel Spaß, einfach weil es ein gutes Gefühl ist, wenn Dinge zum Abschluss kommen, auch wenn es manchmal im ersten Moment nicht danach ausgesehen hat.

So war mein Plan für gestern eigentlich, die noch ausstehenden Lackierarbeiten an der Ape 50 zu machen. Dummerweise war dann die orange Farbe leer, ich hatte doch mehr davon verbraucht als gedacht. Aber das ist ja nicht so wild, denn es war noch genug anderes zu tun.

Die rechte Tür wieder einbauen, Rammbügel montieren und die Plastikbeplankung anbringen waren dabei die am besten sichtbaren Arbeiten. Denn "nebenbei" ging es auch noch um den Rostschutz am Fahrerhaus. Vor allem hinter den Plastikteilen und am Unterboden ist das wichtig, denn wirklich rostfrei wird diese Ape wohl nie wieder werden.

Außerdem war es dann möglich das Fahrzeug einmal vor die Tür zu stellen. Die Sonne ist noch stark genug um das Trocknen zu unterstützen. Zudem war es dringend nötig die Werkstatt mal durchzukehren.

Vorallem wollte ich mich aber auch noch mit dem Curio befassen. Es war letztens ja nicht so wirklich klar geworden, warum das Ding so brutal abgesoffen war.

Mit genug Platz war es diesmal möglich die Technik komplett frei zu legen und den Fehler sinnvoll zu suchen. Wobei das dann recht schnell gemacht war.

Diese alten Kymco-Zweitakter sind ja noch sehr "hondamäßig", sprich die Wurzeln in den alten Honda Zweitaktmotoren der 80er Jahre sind noch sehr deutlich. Darum ähneln sie auf den ersten Blick auch den Peugeot-Motoren dieser Zeit, die ja ebenfalls von Honda "abstammen". Durch den Königswellenantrieb der Ölpumpe kann man außerdem recht gut in den Motor rein schauen. Was man da normalerweise nicht sehen will ist ein brauner Sumpf aus Öl, Benzin und Dreck. Doch genau das stand in diesem Exemplar drin.

Die Vakkumpumpe förderte knapp anderthalb Liter der stinkenden Suppe an Tageslicht. Ursache dafür war übrigens eine völlig vernudelte Dichtung der Ölpumpe. Somit war auch klar, dass hier gleich noch die Getrenntschmierung rausfliegen wird.

Nachdem Vergaser und Luftfilterkasten komplett abgebaut waren, zeigte sich das ganze Ausmaß der Ölpest am Motor. 

Während der Vergaser im Ultraschallbad lag, habe ich den Motor äußerlich gereinigt und angefangen die restlichen Systeme des Rollers zum Leben zu erwecken. Aussichtslos war das allerdings beim Anlasser, denn dieser hat die gewalttätigen Startversuche inkl. Dauerorgeln beim Vorbesitzer nicht überlebt. Kernschmelze am Stator sieht man auch nicht so oft.

Einen Abgang hat auch noch der Öltank gemacht. Dessen Anschlussstutzen war eingerissen, die Quelle der äußerlichen Ölpest am Motor.

Ein paar kleinere Spuren gut gemeinter aber schlecht gemachter Bastelei flogen auch noch raus, so hatte der Roller gleich drei (!) Leitungsbenzinfilter. Mit frisch gereinigtem Vergaser und provisorisch montiertem Auspuff sowie frischem Zweitaktmix im Tank war es dann aber möglich einen ernsthaften Startversuch zu unternehmen.

Tatsächlich sprang er sofort an und lief gut. Die restliche Flüssigkeit aus dem Motor und Auspuff sorgte zwar anfangs für ordentlich Bodennebel in der Werkstatt, aber danach lief er so gut wie es nur denkbar ist. Allem Anschein nach war der Curio doch ein guter Kauf.

Was aber nicht heißen soll, dass nicht doch noch Arbeit drin steckt.

Wobei der Allgemeinzustand tatsächlich sehr gut ist. Auch im Antriebsstrang zeigte sich das. Das bei einem Roller mit gut 12.000km Laufleistung schonmal Riemen und Gewichte gewechselt wurden sieht man nicht allzu oft. Denn eigentlich werden solche, als Auftragsarbeit relativ teure, Arbeiten ja gerne verschleppt. Die Teile sind allerdings überaltert und müssen trotzdem noch neu kommen. Zudem sind die Wellendichtringe des Motors ölig. Alter und der hydraulische Druck des Flüssigkeit haben ihnen wohl den Rest gegeben, hier sind auch noch Neuteile nötig.

Rausgeflogen ist dann auch noch die Federbeinverlängerung die der Vorbesitzer selbst gebaut hatte. Eine interessante und eigentlich schön gemachte Konstruktion, die aber fahrdynamisch und optisch nicht ideal ist.

Für den Curio braucht es noch ein paar Teile auf die gewartet werden muss, die Ape ist bis auf etwas orange Farbe und Zusammenbau fertig. Ein erfolgreicher Tag würde ich sagen, der mit einem schönen Gruppenfoto abgeschlossen werden kann.



Mittwoch, 6. Oktober 2021

Es geht weiter

In den letzten Tagen war in der Werkstatt nichts los, einfach weil mal andere Dinge wichtiger waren und eine Auszeit gut tut. Das Universum dreht sich eben nicht nur um irgendwelche Schraubereien. Aber es ist natürlich schön wieder an die Arbeit zu gehen die man im Grunde über alles liebt.

Eine Kleinigkeit hatte ich zwischenzeitlich allerdings doch noch erledigt. Der Überrollbügel ist wieder auf der Ape und die Kiste, die ursprünglich auf dem R13 war, ist jetzt als Werkzeugkasten auf der Ape 50 montiert. Das sieht soweit eigentlich ziemlich gut aus und kann definitiv so bleiben.

Heute wollte ich die Pritsche fertig machen, doch vorher stand noch etwas anderes auf dem Program.

Darum begann der Tag mit einem kleinen Roadtrip in die Nähe von Ingolstadt. Dort wartete ein "neuer" Roller darauf abgeholt zu werden.

Der Kymco Curio ist einer jener Exoten die mich besonders reizen. Ein Fahrzeug, das man sogut wie nie zu sehen bekommt. Wenn dann ein relativ ordentliches Exemplar zu einem passenden Preis auftaucht, dann muss man eben zuschlagen.

In der Werkstatt habe ich dann aber zunächst, wie geplant, die Pritsche der Ape fertig gemacht. Es fehlten ja nur noch die Kantenschutzprofile aus Riffelblech. Zugegeben, das ist nicht unbedingt nötig, aber es sieht einfach besser aus. Zudem sollte es in Zukunft verhindern, dass die Bordwände an der Oberkante beschädigt werden.

Den Kabinenboden habe ich auch noch abgedichtet, davor aber keine Fotos gemacht.

Beim Curio war nämlich noch eine Frage offen: Wie gut ist er wirklich? Denn der Motor ließ sich nicht durchdrehen, was natürlich auch richtig üble Gründe haben kann. 

Nach den Berichten des Vorbesitzers hatte ich aber die Vermutung, dass das Ding einfach nur richtig böse abgesoffen sei. Ein Verdacht, der sich dann auch bestätigt hat. Der Motor steht voll mit "Suppe" und kann so natürlich nicht funktionieren. Es ist mir heute auch nicht mehr gelungen ihn zum Laufen zu bringen, aber immerhin geht er ohne Zündkerze und Auspuff wieder um. Das muss jetzt einfach mal so offen stehen und trocknen, mit etwas Glück ist es damit getan. Eine gründliche Inspektion ist so oder so notwendig, doch das kann warten bis wieder richtig Platz in der Werkstatt ist.