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Montag, 25. September 2017

Horst: Organspende im Speedgurustyle

Heute ging es in der Werkstatt dem Schlacht-Sky an den Kragen. Zusammen mit Tobias habe ich das Fahrzeug ausgebeint und den Motor in den Horst transplantiert. Viel Arbeit, denn es gibt doch einige kleine Unterschiede zwischen den beiden Skygenerationen. 
Zunächst haben wir natürlich den Schlachter zerlegt. Eine Arbeit die erstaunlich problemlos über die Bühne ging, denn trotz seines verwahrlosten Aussehens war der Roller in recht gutem Zustand und ließ sich problemlos zerlegen. Offenbar hat das Fahrzeug nie einen Wintereinsatz gesehen. Nach knapp drei Stunden war dann alles erledigt, die ausgebeinten Reste standen, mit der leeren Motorschwinge des Horst vor der Werkstatt. 
Wir werden versuchen die Rollerleiche zu verkaufen und so ein bisschen Rückgeld für Tobias einzuspielen. Denn die Kosten für die Reparatur sollen möglichst niedrig gehalten werden.
Obwohl es die alte Motorversion mit dem Luftfilter auf der rechten Seite ist, ging der Motor problemlos ins Chassis des Horst. Damit beginnt aber natürlich erst der wirklich arbeitsaufwändige Teil der Reparatur. Unter anderem haben wir die Getrenntschmierung stillgelegt, der Roller soll in Zukunft mit Mischung fahren. Immerhin haben wir ihn soweit gebracht, dass eine kleine Probefahrt möglich war. Es zeigte sich jedoch, dass der Motor nicht optimal läuft, was wohl an Abstimmproblemen liegt. Nachdem wir aber schon sechs Stunden gearbeitet hatten, haben wir es erstmal sein lassen. In den nächsten Tagen geht es weiter, denn Tobias will bald wieder fahren. 





Samstag, 23. September 2017

Horst: der Organspender ist da

Wenn eine Alltagskarre krepiert muss es schnell gehen, so auch im Fall vom Horst. Darum haben Tobias und ich uns gestern Abend noch in den Weiten der Internets auf die Suche nach einem Teileträger für den Sky gemacht. Tatsächlich mit Erfolg und so konnten wir heute den Organspender im Nachbarlandkreis abholen.

Die Karre läuft, fährt und bremst einigermaßen, ist ansonsten aber mausetot. Irgendwann hat der mal richtig heftig eins auf die Nase bekommen, denn die Gabel ist total krumm, geradeausfahren praktisch unmöglich. Der Preis war aber gut und es waren noch ein paar Kleinteile dabei, die dem Horst guttun werden. Insofern ein fairer Deal und es ist zu hoffen, dass es demnächst Tobi wirklich auf dem Roller zu sehen gibt, nicht nur auf Werkstatt-Poser-Bildern.

Jetzt am Wochenende stehen aber zunächst andere Dinge auf dem Programm, mit dem Schlachter gehts in der neuen Woche weiter.


Donnerstag, 21. September 2017

Horst: ein Todesfall in der Rollerhölle

Um den Horst war es in letzter Zeit sehr still. Was einfach daran liegt, dass mein Freund Tobias, an den ich das Fahrzeug abgegeben hatte, damit sehr viele völlig problemlose Kilometer abgespult hat. Vor ein paar Tagen hat er mich aber angesprochen, dass der Roller komische Geräusche machen würde, aber noch normal fährt. Heute haben wir uns das einmal angesehen und waren beide sehr über die Ursache erstaunt.
Nach einigem Herumgesuche ohne rechtes Ergebnis haben wir dann den Motor ausgebaut, denn es war klar geworden, dass die eigentliche Ursache ziemlich tief im Motor drin sitzt. 
Angesichts der sehr hohen Laufleistung des Rollers hatte ich eigentlich auf einen Lagerschaden getippt. Aber schon nachdem der Zylinder gezogen war wurde deutlich, es ist viel krasser. 

Die Kurbelwelle ist Antriebsseitig gebrochen. Nicht im Herzbolzen, der beim TGB-Motor ja eine bekannte Schwachstelle darstellt, sondern direkt daneben. Das der Roller, von einem martialischen Scheppern abgesehen, völlig normal lief ist schon erstaunlich. 
Tobias fährt jetzt erstmal mit der Project-X herum, denn er braucht ein Alltagsfahrzeug. Der Sky wartet derweil auf einen Organspender, denn den alten Motor instandzusetzen lohnt sich finanziell nicht wirklich.




Samstag, 11. März 2017

diverser Kleinkram an einem schönen Tag

10°, Sonnenschein. Ein Tag, der viel zu schön ist um sich in der Werkstatt einzugraben. Darum ging es heute nicht wirklich weiter, sondern ich habe nur meinem Freund Tobias geholfen, den Horst für die neue Saison fit zu machen.
Der "Horst" ist bekanntlich ein ganz besonderer Roller und es ist schön, dass er Tobi jetzt seit fast einem Jahr zuverlässig im Alltag begleitet und sein Leben enorm erleichtert. 

Die Bilanz der Aktion war auch recht unspektakulär, der Sky macht seinem Ruf als robustem Arbeitstier alle Ehre und außer etwas frischem Getriebeöl und einem Nachstellen der Hinterradbremse war nichts zu tun. 
Wenn der Roller auf diese Weise gute Laune verbreitet, dann machen auch weniger beliebte Arbeiten Freude. Das Aufziehen von Reifen auf Vespafelgen zum Beispiel. Aber es half nichts, denn der Rote Baron brauchte dringend einen neuen Vorderreifen. 
Die "naturgereifte" Felge hat mir Michael vor einiger Zeit überlassen. Sie ist trotz ihrer ranzigen Optik in gutem Zustand und passt somit perfekt für den Baron. 
Beim Reifen wurde natürlich nicht gespart, sondern ein guter Gummi aus Heidenau aufgezogen.
Beim Reifenwechsel zeigte sich einmal mehr, wie nützlich Gummiexpander sind. Wenn man das Vorderrad ohne zweiten Mann wechselt, dann freut man sich über die improvisierte Feststellbremse.
 




Dienstag, 1. März 2016

Horst: Anker geworfen

Das Internet ist als Quelle für gebrauchte Rollerteile immer wieder eine feine Sache. Auf diesem Weg war auch die Beschaffung eines neuen Bremssattels für den Sky völlig problemlos. 

Sogar die Zweikolbenbremse für den Sky der letzten importierten Generation war auf diesem Weg zu bekommen, somit fließt im Rahmen der Reparatur auch noch eine kleine Verbesserung in das Fahrzeug ein. 
Die Bremse funktioniert jedenfalls wieder tadellos und der Roller ist somit wieder verkehrstauglich. Mein Plan ist jetzt, ihn zum 1. April zu versichern und dann, bei hoffentlich gutem Wetter, etwas damit zu fahren. Nach der langen Standzeit muss er sich einfach mal wieder die Knochen ausschütteln dürfen. Die defekte Sitzbank bleibt auf dem Weg dorthin allerdings ein Ärgerniss, die Mofaversion ist einfach zu selten auf dem Gebrauchtmarkt aufzufinden, daher werde ich diese wohl zum Sattler geben müssen. 


Donnerstag, 25. Februar 2016

Horst: das Kind hat einen Namen sowie div. Krankheiten

Alle Roller die länger in meiner Garage und/oder Bestandteil dieses Blogs sind brauchen einen Namen. Nach seinem Vorbesitzer heißt der Sky jetzt Horst. Damit hat das Kind also seinen Namen, Zeit sich den Kinderkrankheiten zuzuwenden.
Diese sind hier zum Einen das Resultat von Pfusch am Bau, zum Anderen das Resultat der langen Standzeit. Wobei ich mich heute gleich um beide Varianten gekümmert habe.

Das der Auspuff undicht ist, war bereits bei der ersten Probefahrt mit dem Roller aufgefallen. Ich hatte zunächst vermutet, dass die Abgasanlage durchgerostet ist. Tatsächlich blies es aber nur am Krümmerflansch heftig ab, der Zustand des Auspuffs ist sogar erstaunlich gut. Aus den Unterlagen, die ich zum Roller bekommen habe, geht hervor, dass der Auspuff kurz bevor der Roller abgestellt wurde erneuert wurde. Die Werkstatt die das gemacht hat, hat dem Vorbesitzer dafür den stolzen Preis von 225€ abgenommen. Warum er mit der Sache nicht zu mir gekommen ist weiß ich nicht. Tatsache ist, dass die Undichtigkeit direktes Resultat der Werkstattarbeit ist. 
Der Auspuff war nämlich nur am Montagepunkt an der Schwinge befestigt, der Krümmerflansch war mit Auspuffdichtmasse "angeklebt" worden. 
Grund dafür war wohl der Umstand, dass beide Krümmerschrauben abgerissen waren. Beim Sky ist es leider unmöglich, da in eingebautem Zustand richtig hin zu kommen. Der Zylinder musste also runter. Die wenig mechanikerfreundliche Konstruktion des Sky bedingt dafür dummerweise ziemlich umfassende Demontagearbeiten. 
Letztendlich aber eine gute Gelegenheit um den Allgemeinzustand der Maschine zu begutachten. Der Roller hat erstaunlich wenig Rost, alle Kabel sind in gutem Zustand und bis auf ein Mäusenest habe ich nichst gefunden, was nicht in den Hobel reingehört. Soweit also alles gut. 
Weniger schön ist hingegen die schiere Menge der Auspuffdichtmasse mit der die Murkser rumgeschmiert haben. Die ganze Lufthutze war voll damit. 
Kolben sind Zylinder sind, auch angesichts der Laufleistung der Maschine, aber in erstaunlichem Zustand. Den Einschlagstempeln auf dem Zylinder zufolge ist zumindest dieser nie erneuert worden. Das Produktionsdatum des Teils passt zu dem des Rollers. 

Auf jeden Fall ein Teil, dessen Rettung sind lohnt.

Bei der unteren Krümmerschraube waren Ausbohren und einschneiden des neuen Gewindes völlig problemlos. An der oberen wurde jedoch deutlich, warum die Werkstatt da so gepfuscht hatte. 
Der Mechaniker hat offenbar versucht, das Gewinde bei eingebautem Zylinder auszubohren und dabei den Bohrer abgebrochen. Dieser Steckt auf voller Länge in der Gewindebohrung im Zylinderblock, jeder Versuch ihn zu lösen scheiterte. Letztendlich habe ich mich dann dazu entschieden, den Zylinder mit nur einem Krümmergewinde einzubauen und mein Glück zu versuchen. 
Tatsächlich ist der Auslass jetzt dicht, auch wenn ich wieder mit Dichtmasse arbeiten musste. Diesmal jedoch nur als Zusatz zur Krümmerdichtung und nicht als alleinige Befestigung des Krümmers. Ich gehe davon aus, dass dies eine dauerhaft haltbare Lösung ist und lasse es jetzt erstmal so. Wenn es wirklich nicht geht, dann braucht der Roller halt doch einen neuen Zylinder. Bei aller Liebe zu Originalteilen, den Bohrer professionell entfernen lassen ist, angesichts der Tatsache, dass ein neuer Zylinderblock unter 50€ kostet, einfach unwirtschaftlich. 


Nach der, halbwegs gelungenen, Pfuschbeseitigung, habe ich mich dann dem Standschaden zugewandt. Der festsitzenden Vorderradbremse. 
Zwar funktionierte die Bremse grundsätzlich, löste jedoch nicht mehr richtig und hatte insgesamt keine gute Wirkung. Die Bremsflüssigkeit absaugen und den Sattel demontieren waren also die nächsten logischen Schritte. 
Der rostige Kragen am Bremskolben lies dann auch schon böses erahnen. Tatsächlich widersetzte sich der Sattel jedem noch so brachialen Versuch den Bremskolben zurückzustellen. Dieser ist wohl rettungslos festgerostet. 

Am Sky gehts also erst weiter, wenn ich einen neuen Bremssattel besorgt habe. Bis dahin hat der Roller erstmal weiterhin Pause.














Montag, 22. Februar 2016

die Flamme weiter tragen, oder: das Vermächtniss eines Rollerfahrers

Es ist eine Erfahrung, die ich immer wieder mache und die mein Leben jedes Mal aufs neue Bereichert. Die Rollerei, egal ob es ums Fahren, Schrauben oder Sammeln geht, bringt einen ständig mit neuen, interessanten und zumeist sehr liebenswerten Menschen zusammen. Ein solcher Mensch war auch Horst, den ich vor einigen Jahren durch Zufall an einer Tankstelle kennengelernt habe. Horst war zu diesem Zeitpunkt bereits einige Jahre in Rente und genoss diesen Zustand sichtlich. Obwohl er nicht besonders viel Geld hatte, war er ein ausgesprochen zufriedener Mensch. Einer jener Zeitgenossen, die ihr inneres Glück nach aussen abstrahlen. Zu diesem Glück trug ein ungewöhnlicher Weggefährte in Horsts Leben bei: ein Pegasus Sky 25. Ursprünglich hatte er den Mofaroller gekauft um damit die Wege des täglichen Lebens zu erledigen, aber schnell Spaß daran gefunden auch einmal eine längere Strecke damit zurück zu legen. Letztendlich besuchte er sogar mehrfach seine Schwester, die seit den 60er Jahren in Paris lebt, mit dem Roller. Für einen Mitsiebziger ohne jedes technisches Wissen oder Schraubertalent eine stolze Leistung, noch dazu wenn das Fahrzeug der Wahl ein komplett im Originalzustand belassener Mofaroller ist. 

Die Tankstellenbegegnung, die nur die Erste von vielen war, liegt jetzt bereits 11 Jahre zurück. Seither hat er mit dem Roller nicht nur Paris bereist, er war damit auch in der Heimat seiner Eltern, Ostpreußen, in Süditalien und an diverse anderen persönlichen Traumzielen. Der kleine Roller hat sich dabei stets als robust und zuverlässig erwiesen und ihn nie im Stich gelassen. Knapp 110.000km sind so zusammengekommen. 

Leider fordert das Alter auch von Rollerfans seinen Tribut und so war Horst die letzten zwei Jahre nicht mehr in der Lage seinen Sky zu fahren. Dieser fristete seither ein trauriges Dasein unter einer Plane in seinem Garten. Leider habe ich vor einigen Wochen erfahren, dass Horst eine letzte Reise angetreten hat, eine auf die ihn der Roller nicht begleiten kann, auch wenn er sich dies sicher gewünscht hätte. Umsomehr freute mich der Anruf, der mich heute Morgen ereilte. Horsts Schwester ist aus Paris angereist um den Nachlass ihres Bruders durchzusehen. Dabei fand sie einen Zettel mit meiner  Telefonnummer und dem Hinweis, dass ich derjenige sei, der sich immer wieder um den Roller gekümmert habe. Das für sie wertlose Fahrzeug, von dem sie jedoch weiß wie viel es ihrem Bruder bedeutet hat, hat sie mir als Geschenk angeboten. Ein Angebot, das ich natürlich sehr gerne angenommen habe. 

Jetzt steht der Sky also in meiner Garage. Er ist nach den zwei Jahren im Garten natürlich nicht mehr fahrtauglich und muss gründlich durchgesehen werden. Ehrlich geagt habe ich auch schon überlegt, ihn im jetzigen Zustand zu belassen und nur zu verwahren. Aber das ist nicht das Richtige. Der Roller muss wieder fahren, auch mit dem Tacho "auf der zweiten Runde" und diverse "Kampfspuren" der vielen Kilometer und Abenteuer mit 25km/h. Eventuell gelingt es mir ja auch, ihn an einen Sammler oder Tourenfahrer zu vermitteln, der dafür sorgt das die Geschichte dieses Rollers weiter geht, auch wenn es "nur" ein alter Sky ist, dieser Roller hat doch eine ganz besondere Geschichte zu erzählen.

Tatsächlich ist es mir sogar gelungen, den Motor zum laufen zu bringen und einige Meter damit zu fahren. Allerdings funktionieren die Bremsen nicht mehr richtig und der Auspuff ist, wohl durch die lange Standzeit im hohen Gras, durchgerostet.

Mal sehen was daraus wird ...