Montag, 29. Juni 2015

Projekt Phönix, aufgegabelt

Für Maiks Roller sind zwischenzeitlich die ersten Ersatzteile eingetrudelt, darunter auch die neue Gabel. Zwar war das Altteil beim Unfall nicht beschädigt worden, doch der Verschleißgrad lies eine Weiterverwendung fragwürdig erscheinen. Außerdem bot sich so die Gelegenheit, zum Aufrüsten auf eine hochwertige Hydraulikgabel statt der originalen "Fettpresse". 

Zunächst musste also der Lenker entfernt werden, damit das Lenkkopflager frei zugänglich wurde.

Nach dem Lösen der Kontermuttern zeigte sich dann das ganze Maß der Verwüstung. Das Kugellager des oberen Lenkkopflagerteils hatte es definitiv hinter sich.
Ursache für den Schaden ist vermutlich eine Kombination aus Pfusch (zu fest angezogen) und mangelnder Pflege (kein Fett). Das untere Lager sieht hingegen deutlich besser aus.
Da das neue Lenkkopflager noch nicht geliefert wurde, konnte ich die Gabel nur Probeweise einsetzen und prüfen, ob Vorderrad und Bremse passen. Tun sie, es kann also weitergehen sobald die restlichen Teile da sind.





Sonntag, 28. Juni 2015

Nachlese: 6. Oldtimersommerfest der Freiwilligen Feuerwehr Lengfeld

Alle zwei Jahre lädt die Freiwillige Feuerwehr Lengfeld (bei Bad Abbach) zum Oldtimersommerfest ein. Eine Veranstaltung die zunächst ein normales "Dorfoldtimertreffen" ist und bei der entsprechend viel historische Landtechnik zu sehen ist. Trotzdem ist diese Veranstaltung immer wieder ein Highlight im Terminkalender, denn die Qualität der hier gezeigten Fahrzeuge ist jedes Mal besonders hoch und es sind immer viele Raritäten am Start.


Zu diesen Raritäten zählte unter anderem dieser Vorkriegsbentley, dessen Soundkulisse ebenso mächtig war wie sein optischer Eindruck.
Der Chopper auf Basis einer 1934er Triumpf sorgte dagen vor allem für Diskussionen und Kopfschütteln auf Seiten der Originalitätsfetischisten. Es ist immer wieder erstaunlich, wie verbohrt manche Menschen reagieren, wenn ihnen Dinge begegnen die nicht in ihr Weltbild passen. Glücklicherweise war die Mehrheit der Treffenbesucher jedoch von der toleranten Sorte und so fanden sich auch viele lobende Worte für den gelungenen Oldschoolumbau.
Wer auf gepflegte Patina steht, der wurde auch bei den ausgestellten Landmaschinen fündig. Viele der angereisten Traktoren zeigen stolz die Spuren eines langen Arbeitslebens. 

Für Zweiradfreunde gab es vor allem viele schöne Roller und unter anderem eine wunderschön restaurierte Zweitakt-Suzuki zu sehen. 
Die wenigen US-Cars auf dem Treffen waren natürlich wie immer Publikumslieblinge. Der Faszination der Hubraumriesen kann sich kaum jemand entziehen.


Gegen 14 Uhr brachen die meisten Teilnehmer des Treffens zum gemeinsamen Corso durch Lengfeld auf. 

Was bleibt ist die Erinnerung an ein rundum gelungenes, gemütliches Treffen und die Vorfreude auf die 7. Auflage des Lengfelder Oldtimersommerfestes in zwei Jahren.




Donnerstag, 25. Juni 2015

Organspender gesucht (und gefunden)

Es gibt Tage, da scheint alles perfekt zusammenzuspielen und heute war so einer. Mit meiner Tagesarbeit war ich früher fertig als geplant und hatte gerade begonnen, die unverhoffte Freizeit mit einem guten Buch und einer guten Pfeife zu genießen, da klingelt mein Handy. Bianca war dran, ihr "Kasperltheater" sei plötzlich merkwürdig laut und fahre auch nicht mehr wirklich gut. Ihrer Beschreibung nach ging ich davon aus, dass der Auspuff endgültig das Zeitlich gesegnet habe. 
Als wir uns dann kurz darauf trafen, war sofort deutlich zu erkennen, dass meine Vermutung falsch war.

Dem aufmerksamen Beobachter wird hier ins Auge stechen, dass der Luftfilter mit vollständiger Abwesenheit glänzt. Irgend ein besonders liebenswürdiger Zeitgenosse konnte das Teil offenbar brauchen und hat es fein säuberlich abmontiert. Da Bianca den Roller dringend braucht, denn er ist ihr einziges Fahrzeug, haben wir uns sofort auf die Suche nach einem neuen Luftfilter gemacht. Gebraucht war jedoch keiner aufzutreiben der sofort verfügbar gewesen wäre und ein Neuteil von Piaggio kostet über 100€.
Was wir allerdings fanden, war ein nicht fahrbereiter, leicht beschädigter Zip SP der für 35 Euro (!) inseriert war. Ein kurzer Anruf klärte, dass der Roller noch Verfügbar sei. Also: Anhänger ans Auto und ab auf die Autobahn! 
Der Zip SP ist eindeutig ein Schlachtfahrzeug, ziemlich ungepflegt und verlebt, aber mit vielen guten  Teilen dran, inklusive der seltenen und begehrten SP-Frontmaske, guten Reifen, gutem Antriebsstrang, einem ordentlichen Gepäckträger usw. aber vor allem: mit Luftfilter. 
Zugegeben, die Lösung mit Polsterschaumgummi und einem zurechtgesäbelten Originaleinsatz die wir vom Vorbesitzer geerbt haben ist recht rustikal, aber akzeptabel als Notlösung. Vor allem aber ist das Luftfiltergehäuse zwar sehr dreckig, aber insgesamt in gutem Zustand.


Biancas "Kasperltheater" ist somit wieder auf der Straße, der SP wird bald endgültig gefleddert und seine Innereien für Bianca eingelagert. Außerdem werden wir mit den Schlachtteilen noch einige andere Mängel an Biancas Fahrzeug beseitigen können, die zwar nicht kriegsentscheidend sind, aber den Roller auch nicht besser machen. Insofern war das Ganze ein lohnendes Unternehmen, auch wenn meine Freizeitplanung eigentlich anders aussah.



Mittwoch, 24. Juni 2015

Projekt Phönix, zweiter Akt

Die Demontage von Maiks Roller war eigentlich für morgen geplant, durch eine Terminverschiebung kam ich dann aber doch schon heute dazu den Roller zu fleddern.

Zunächst mal ging es per Anhänger zur Rollerhölle, mit einem kleinen Umweg zur örtlichen Waschanlage um den Roller gründlich zu reinigen. Durch die zurückliegende Tour und die Standzeit bis zum Transport war dieser nämlich reichlich dreckig, was bei Demontage und Bestandsaufnahme eher hinderlich ist.

In der Werkstatt gab es bei der Demontage der Front keinerlei Probleme. Außer zerstörtem Plastik ist auch nichts weiter beschädigt. Rahmen und Gabel haben den Unfall unbeschadet überstanden.


Frontmaske, Innenkotflügel und Unterbodenplatte sind hinüber, Beinschldinnenteil und Lenkermaske beschädigt aber notfalls reparabel (muss Maik entscheiden ...). Nach dieser ebenso schnellen wie erfreulichen Diagnose, habe ich mir den Roller dann von der mechanischen Seite her angesehen. Grundsätzlich ist er für einen Piaggioroller seiner Zeit in erstaunlich gutem Zustand. Die üblichen Rostprobleme sind ebensowenig zu erkennen, wie die häufig zu findenden Spuren wüster Bastelexzesse. Leider sind nahezu alle Verschleißteile des Fahrzeugs total verbraucht.

Das Lenkkopflager hat schon einige seiner Kugeln eingebüßt, hier besteht ebenso Handlungsbedarf ...
... wie bei den völlig verschlissenen Bremsen und der schon unglaublich weit verbrannten Zündkerze.
Eigentlich ein kleines Wunder, dass der Motor damit überhaupt noch lief. In ähnlicher Weise geht es bei allen anderen Verschleißteilen weiter. Antriebsriemen, Fliehgewichte usw. alles hinüber und restlos verbraucht.

Der Ball liegt jetzt in Maiks Feld. Es ist auf jeden Fall lohnend den Stalker zu retten und gründlich zu sanieren, allerdings wird es kein billiges Vergnügen aus dem Roller einen zuverlässigen Tourer zu machen. Mal sehen ob und wie es weitergehen wird.








Dienstag, 23. Juni 2015

Projekt Phönix, erster Akt

Nach dem Slooowriderstreffen in Wittenberg fuhr Maik noch weiter nach Polen um Verwandte zu besuchen. Auf dem Rückweg von dort, kam es leider in Tschechien zu einem Unfall. Ein Reh rannte vor seinen Stalker und ein Unfall war nicht zu vermeiden. Glücklicherweise blieb Maik dabei weitgehend unverletzt, musste jedoch seinen Roller stehen lassen. Heute kam der Gilera zurück nach Deutschland, eine tschechiche Spedition lieferte ihn in den frühen Morgenstunden bei mir an.


Der Roller sieht weniger schlimm aus als zunächst erwartet. Zwar ist die Frontmaske völlig zerstört und ein Teil der Elektrik funktioniert nicht, aber der Rahmen hat wohl nichts abbekommen. Ob die Gabel einen Treffer hat ist noch zu klären, bei der kurzen Fahrt von der Abladestelle bis zu meinem Tiefgaragenstellplatz zeigte der Roller jedoch keine Auffälligkeiten. Mit etwas Glück wird das eine einfache, schnell zu machende Instandsetzung. Auf jeden Fall muss es bald weiter gehen, denn Maik gehört zur Slooowridersgruppe die bald in die Türkei fahren will.




Sonntag, 21. Juni 2015

Einfach mal einen Abrollern

Gestern war ja Björn zur Durchsicht seiner LX da, heute haben wir den Roller nochmal gründlich getestet, bevor er zurück nach Berlin gefahren ist. 

Trotz eher durchwachsenem Wetter, war es eine schöne Ausfahrt, über Bad Abbach und den Kelheimer Forst ins Naabtal und weiter bis Kallmünz.


Bis auf einen kleinen Elektrikdefekt (Limastecker) läuft "Roswitha" zufriedenstellend. Björns Reise in die Türkei dürfte also nichts entgegenstehen.

Besuch aus dem Osten

Björn von den Slooowriders gehört zur Gruppe, die im Sommer eine Tour in die Türkei unternehmen wird. Das dazu eingesetzte Fahrzeug, wird seine Vespa LX50 sein. Damit der Roller die Tour durchhält, gabs heute einen "Inspektionstermin" in der Rollerhölle.
Björn hatte sichtlich seinen Spaß und die Möglichkeit, den Roller mal gründlich durchzusehen. Damit sollte sichergestellt sein, dass die Fahrt in die Türkei ohne unliebsame Zwischenfälle vonstatten geht.


Ich wünsche ihm (und den drei anderen) auf jeden Fall eine gute Fahrt und wäre gerne mit dabei, wenn es zum Bosporus geht. Den entsprechenden Tourbericht werdet ihr dann im Herbst auf www.slooowriders.de finden.

Freitag, 19. Juni 2015

Anker geborgen

Nach dem Defekt am Bremspedal beim "Roten Baron" habe ich heute das zwischenzeitlich gelieferte Neuteil eingebaut. Ausnahmsweise ist die Neuanfertigung mal in brauchbarer Qualität und passt ohne Nacharbeiten. Nur der Schlitz für den T5-Bremszug musste natürlich angebracht werden, denn neue T5-Pedale gibt es leider nicht mehr. 


Alles in allem bin ich zufrieden. Nach problemloser Montage bremst der Roller wieder gut, ehrlich gesagt sogar besser als vorher, denn das neue Pedal ist leichtgängiger als es das alte jemals war. So macht das wieder richtig Spaß.

Apropos Spaß:
Ein guter Freund von mir sammelt Vorkriegsmotorräder und hat darum bemängelt, dass mein "Baron" zwar das Thema "1. Weltrkrieg" hat, aber das früher obligatorische vordere Kennzeichen in "Schädelspalter" Bauform fehlt. Ein solches Kennzeichen, als billige Replika hat er mir zur Beseitigung dieses Mangels auch gleich überlassen. Heute war die Gelegenheit es zu montieren.




Das ist eigentlich total daneben und passt zu dieser Karre wie ein Ballettröckchen zu Mike Tyson, aber genau darum gefällt es mir. Das Ding bleibt auf jeden Fall.


Mittwoch, 17. Juni 2015

Luigi sieht rot

Auf Fotos sieht die Ape meistens recht ordentlich aus, tatsächlich war sie jedoch ziemlich schäbig geworden. Vor allem die Kastenseiten hatten doch etwas viel Patina angesetzt. Da Apen eh im Generalverdacht stehen abgewirtschaftete Rappelkisten zu sein, habe ich daher heute die Farbrolle geschwungen und die Seitenwände des Kastens neu gestrichen.

Nach einer gründlichen Wäsche mit Wasser und Silikonentferner (natürlich nicht auf dem Parkplatz vorm Haus sondern am Waschplatz der Tankstelle!), war es eigentlich nicht weiter spektakulär den Transporter zu streichen. 


Eine knappe Stunde Arbeit für zwei Farbschichten führten zu einem Ergebnis, dass sich meiner Meinung nach durchaus sehen lassen kann. Mir gefällt es jedenfalls deutlich besser als vorher, ganz fertig bin ich jedoch noch nicht. Das Dach soll auch noch einen Anstrich bekommen, jedoch in einer anderen Farbe. Außerdem möchte ich gerne eine Art "Werbebeschriftung" auf die Kastenseiten machen, was genau weiß ich noch nicht, ein paar Ideen habe ich allerdings schon.




Montag, 15. Juni 2015

good bye Ming Li Foo !

Es ist soweit, "Ming Li Foo" ist endgültig weg. Gerade habe ich ihn in den Landkreis Straubing verkauft, wo er einem jungen Mann als erstes eigenes KFZ dienen wird. Ich wünsche dem neuen Fahrer allzeit gute Fahrt und viele schöne Erlebnisse mit dem chinesischen Silberling!

Er verlässt mich so wie er gekommen ist: auf dem Anhänger hinter einem PKW. Somit schließt sich der Kreis und ich habe wieder Platz und freies Budget für neue Ideen. Mal sehen was nachfolgen wird, denn auch wenn die Winterrollerfrage für den kommenden Winter schon geklärt ist, untätig werde ich sicher nicht sein.


Sonntag, 14. Juni 2015

Ankerversagen

Ein wunderschöner, sonniger Sonntagnachmittag, eigentlich DIE Gelegenheit um die Welt vom Rollersattel aus zu genießen. Da man ja stets das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden sollte, habe ich dann gleich noch die Seitenkoffer vom "Klingonenkreuzer" auf den "Roten Baron" geladen und bin in Richtung Rollerhölle losgefahren. Der Plan war, die Koffer (die ich zur gründlichen Reinigung zu Hause hatte) dort abzustellen und dann eine kleine Ausfahrt durch Niederbayern zu machen. Das Wetter passte, und die Gegend rund um die Rollerhölle ist perfektes Rollerrevier. 

Kurz nachdem dieses Foto entstand, musste ich verkehrsbedingt abbremsen und der Roller blieb nach dem Tritt aufs Pedal auch zuverlässig stehen. Das anschließende Anfahrmanöver war jedoch extrem zäh. Grund: Das Bremspedal lag wie "angemauert" auf dem Trittblech, das Hinterrad war fest verankert. Zunächst dachte ich an einen verklemmten Bremszug oder einen gefressenen Bremsnocken, doch nichtsdergleichen war die Ursache. Es war schlicht die Halteplatte des Bremspedals gebrochen und der Pedalarm hatte sich am Trittblech verkantet. 

Einen solchen Schaden habe ich bei einer Vespa noch nie gesehen und ich bin ehrlich gesagt froh, dass nichts weiter passiert ist. Die restlichen paar Kilometer zur Rollerhölle gings dann, nur mit der Vorderradbremse, in äußerster Schleichfahrt. Die PX ist jedenfalls die nächste Zeit erst mal gegrounded, denn ohne neues Pedal kann ich nicht fahren.

Da ich jetzt eh schon am zerlegen war, hab ich gleich noch den angeknacksten Gepäckträger geschweißt.


Die Ausfahrt durch Niederbayern gabs hinterher trotzdem, allerdings mit der "Pornoyacht", der jetzt erstmal die Rolle der Alltagsvespa zufällt.