Sonntag, 29. September 2019

Black Bomber: Erprobungsphase

Nach der unseligen Geschichte mit der blockierten Vorderradbremse, an der wohl die krumme Achse schuld war, hatte mir Rocco vom Slooowriders-Forum freundlicherweise eine neue Achse zukommen lassen. Auch an dieser Stelle nochmal ganz herzlichen Dank dafür!
Der Batteriedeckel stammt aus einer anderen Quelle und war, wenn man den ziemlich versifften Zustand bedenkt, unverschämt teuer. Aber was will man machen, wenn es um ein seltenes Bauteil geht muss man bisweilen nehmen was man kriegen kann.
Tatsächlich kurierte die Achse das Problem des an der Bremsscheibe anstehenden Bremssattels.
Neue Bremsbeläge machten anschließend natürlich noch eine Anpassung des Bremsflüssigkeitspegels nötig. Aber im Prinzip war der Roller damit kuriert.
Die Heimfahrt und die ersten Tage im Alltagsbetrieb zeigten dann auch, dass der Roller sehr gut funktioniert.
Im Alltagsgebrauch zeigen sich aber auch die Schwächen eines Fahrzeugs. Beim TPH waren das vor allem sich ständig lockernde Spiegel sowie ein nicht zuverlässig funktionierender Anlasser.
Darum gab es heute nochmal eine kleine Schrauberaktion. Beim Anlasser hätte ich jetzt auf den Freilauf getippt und tatsächlich, mit einem anderen aus dem Fundus funktionierte es erstmal wieder. Allerdings nur bis zum Tankstopp auf der Heimfahrt. Hier muss ich also nochmal bei gehen.
Das Spiegelproblem wurde davon verursacht, weil die Befestigung für den Windschild auf die Lenkerverkleidung drückte. Dadurch entstand im Betrieb ein gewisses Spiel.
Im Fundus waren noch zwei Stahlringe, die genau in die Spiegellöcher passen. Damit ist jetzt eine feste Auflagefläche für die Windschildhalter vorhanden und die Spiegel ließen sich richtig festziehen,.
Auf der Heimfahrt, nur ein paar Kilometer von der Werkstatt entfernt, gab es dann noch eine Schrecksekunde. Nach einer Bodenwelle kam ein lautes Krachen von hinten, zum Glück aber nicht vom Roller. Das Topcase hatte beschlossen, sich von der Halteplatte zu trennen und zum Überholen anzusetzen.
Die Topcasebefestigung wird also auch noch etwas nachgearbeitet, genau wie der Anlasser. Außerdem braucht es eine neue Tachowelle, die ist heute auch noch fliegen gegangen.









Samstag, 28. September 2019

Trailershow in der Rollerhölle

Einer der unbesungenen Helden dieser Welt ist zweifellos mein Anhänger. Ein unkapriziöser, braver Geselle und praktischer Helfer bei vielen Aktionen. Aber auch solche Zeitgenossen brauchen bisweilen etwas Zuwendung. So hatten sich zuletzt einige Nieten der Bordwandbefestigung losgerappelt.
Das ist jetzt kein ganz großes Drama, aber es muss halt auch gemacht werden. Darum ging es dem Anhängsel heute in der Traktorgarage meines Vermieters ans Blech.
Die alten Nieten waren schnell ausgebohrt und neue noch schneller eingezogen.
Blindniete sind eine absolut geniale Erfindung. Zur zusätzlichen Stabilisierung habe ich jedoch pro Seite eine zusätzliche vorgesehen. Sicher ist Sicher.
Anschließend noch eine Dusche mit Zinkspray, es soll ja nicht gammeln, und diese Baustelle war abgeschlossen.
An Substanzverlust litten allerdings auch die Scharniere der Heckklappe. Eines ist dann beim Ausbau auch einfach durchgebrochen. Da ich nicht damit gerechnet hatte, dass es so schlimm ist hatte ich natürlich kein neues Scharnier da.
Was ich da hatte waren Flacheisen und Schweißgerät. Sicher nicht schön, aber für diesen Zweck ausreichend.
Zu behaupten, es sei wie neu wäre gelogen, aber wie gesagt, für diesen Zweck genügt es.
Somit war dann auch die Heckklappe wieder sicher an ihrem Platz und der Anhänger ansich fertig. Allerdings hatte ich auch für das Zugfahrzeug noch ein Upgrade im Gepäck.
In den meisten europäischen Ländern ist es nämlich so, dass auch ungebremste Anhänger eine "Reißleine" brauchen. Bei einem gebremsten Anhänger (für den die Reißleine auch hierzulande vorgeschrieben ist) soll das Abreißseil ja die Handbremse anziehen und dann abreißen, bei einem ungebremsten Anhänger soll es den Anhänger notdürftig mitschleifen, damit dieser nicht völlig unkontrolliert durch die Gegend kullert.

Natürlich könnte man das Seil einfach über die Anhängerkupplung werfen, aber genau das ist in den meisten Ländern nicht erlaubt. Darum gibt es für Autos, die ab Werk keine entsprechende Vorrichtung haben, eine sog. "Holland-Öse".
Das ganze kommt ggf. auch im Set mit einem Abreißseil. Das aber in diesem Fall wohl eher dazu dienen soll, die Feststellbremse eines gebremsten Anhänger anzuziehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das dünne Seilchen den Anhänger am Abhauen hindert. Da ich den Sinn einer solchen Sicherungseinrichtung durchaus sehe, werde ich darum noch ein besseres Stahlseil und entsprechende Beschläge besorgen. Das dünne dient jetzt erstmal nur als Platzhalter und Längenmuster.




Mittwoch, 18. September 2019

Klingonenkreuzer: Testlauf erfolgreich absolviert

Heute Nachmittag hatte ich Zeit den Ovetto nach Hause zu fahren. Der BW's stand immer noch in der Tiefgarage und sollte zurück in die Werkstatt, eine ideale Gelegenheit beides zu erledigen.
Mit dem Ovetto bin ich jetzt rundum zufrieden, er läuft traumhaft. Ich hatte ehrlich gesagt schon fast vergessen wie gut diese Roller sind wenn sie perfekt rund laufen. Einziger Wehrmutstropfen ist ein aktuell zu hoch eingestelltes Standgas, ohne Schraubendreher im Bordwerkzeug unterwegs leider nicht zu beheben, aber auch irgendwie egal. In voller Fahrt spielt das ja keine Rolle.
Aus den knapp 40 km, die es auf direktem Weg von Tür zu Tür wären, wurden dann auch knapp 90. Es hat einfach zu viel Spaß gemacht sich etwas treiben zu lassen und den Roller zu genießen. Wenn das gute Wetter anhält folgt am Wochenende noch eine ausgiebigere Testtour.
Zum Abschluss gab es am Supermarkt noch ein Generationentreffen mit einem Neos easy. Das seltene Sparmodell ist interessant, aber ich bleib bei meiner Urversion in Luxusausführung.



Dienstag, 17. September 2019

Klingonenkreuzer: Ich habe fertig!

Eigentlich ist das Neubauprojekt "Klingonenkreuzer 2.0" eher unspektakulär. Denn eigentlich war es ja nur ein 1:1 Tausch von Teilen von einem Roller auf einen anderen.
Es gibt einfach keine freundliche Art es auszudrücken. Der Vorbesitzer war von der Werkstatt, die viel Geld für div. Revisionsarbeiten kassiert hat, schlicht über den Tisch gezogen worden. Kaum etwas von den berechneten Arbeiten war wirklich gemacht worden. Das Wort für so etwas ist Betrug, schlicht und ergreifend.

Mir persönlich ist das aber relativ egal. Gründlich gecheckt hätte ich den Roller sowieso, denn aus Erfahrung traue ich eben keiner Fremdleistung wirklich über den Weg. Durch die Schlachtung des alten Rollern hatte ich außerdem alle Teile die ich brauchte, von einem frischen Luftfiltereinsatz, Gewichten und einer neuen Zündkerze abgesehen. Lohn der Mühen ist jetzt ein sauber laufender Roller auf einem technisch guten Stand. Eben das, was der alte Neos zuletzt eigentlich auch war. Nur dass das neue Fahrzeug eben auch eine gesunde Struktur aufweist und kein völlig ausgelutschtes Fahrwerk mit div. Unfällen und Misshandlungen in seiner Vergangenheit.

Der letzte Schritt zum (wie immer natürlich vorläufigen) Projektabschluss war die Anfertigung eines sehr speziellen Schlüsselanhängers. Nämlich dem Stück Chassis, das die Rahmennummer des alten Rollers trägt.

Mindestens eine Einweihungstour wird es dieses Jahr noch geben. Außerdem folgt im Dezember eine Miniserie bei Youtube zu diesem Projekt.


Samstag, 14. September 2019

das Ende des alten Klingonenkreuzers und eine Überraschung beim TPH

Manchmal muss man sich als Schrauber auch mit Dingen befassen die absolut keinen Spaß machen. Zum Beispiel mit dem endgültigen Ende eines Fahrzeuges, das einem über die Jahre sehr ans Herz gewachsen war.
Heute ging es meinem alten Neos endgültig an den Kragen, eine Sache die mir nach all den Jahren und den vielen schönen Erinnerungen die mit diesem Fahrzeug verbunden sind wahrlich nicht leicht gefallen ist.
Die Demontage, ein stundenlanger Kampf mit völlig verrotteten Schrauben, unter Dreckgebirgen begrabenen Verbindern und dem Straßenrandpfusch vieler Touren, war auch körperlich anstrengend. Entsprechend gemischt waren meine Gefühle, als endlich das gerupfte Skelett des Rollers vor mir lag.
Der Winkelschleifer hatte dann leichtes Spiel mit dem Rohrwerk, denn der Rahmen war arg weich und stellenweise auch ziemlich dünn gerostet. Wirklich sicher war das alles nicht mehr und letztlich auch die Bestätigung, dass es richtig war ein neues Basisfahrzeug zu kaufen.
Ein Teil der alten Komponenten zog dann auch direkt an dieses Basisfahrzeug um. Langsam wird der Ovetto mehr und mehr zur Reinkarnation des alten Klingonenkreuzers, aber eben mit einem eigenen Touch. Eine neue Evolutionsstufe, kein 1:1 Nachbau, so wie es sein soll.

Außerdem war ja noch das Rätsel um die blockierte Vorderradbremse beim TPH zu lösen.
Das die Bremsscheibe am Sattel schleift hatte ich neulich ja schon bemerkt. Ein seltsames Fehlerbild, das ich so auch noch nicht hatte.
Der Sattel ist nebenbei nicht fest, die Hydraulik tut was sie soll. Allerdings ließ sich die Radachse nur mit großem Kraftaufwand ausbauen, was mich dann doch sehr wunderte. Beim Zusammenbau hatte sie sich noch völlig problemlos einsetzen lassen.
Tatsächlich ist die Achse völlig krumm. Wie das passiert ist? Fragt mich bitte etwas anderes, denn weder auf den Probefahrten noch bei der (kurzen) versuchten Heimfahrt war irgendetwas passiert, das diesen Schaden erklären könnte.

Eine neue Achse wurde mir schon versprochen, denn ich hatte leider keine auf Lager. Wenn das neue Teil da ist sehen wir weiter. Die Sache ist schon arg merkwürdig.








Freitag, 13. September 2019

BW's: die kleinen Dinge

Auch wenn ich mir immer noch nicht ganz erklären kann, wie ein paar neue Treibstoffleitungen die Motorprobleme des BW's beheben konnten, der Roller läuft richtig gut. Wahrscheinlich war doch der Vergaser die Fehlerquelle, aber egal. Entsprechend viel Spaß macht es ihn zum genussvollen Rumrollern zu nutzen. So fallen dann auch die sonst übersehenen Kleinigkeiten auf, die noch etwas Verbesserung brauchen.
Die Befestigung der Windschutzscheibe zum Beispiel. Das Teil, das ja ursprünglich am Spirit montiert war, ist nicht sonderlich hochwertig. Durch die Vibrationen des BW's lockern sind die Halteschrauben ständig. Das nervt, lässt sich aber aufgrund der miesen Materialqualität nicht wirklich abstellen.
Zwei Flügelmuttern anstelle der Standardteile sorgen aber immerhin für einen gewissen Komfortgewinn.
So lässt sich die Verbindung während der Fahrt und ohne Werkzeug nachziehen. Fürs Erste eine gute Lösung, auf Dauer wäre aber natürlich eine Scheibe aus dem Originalzubehör schön.
Solche Überlegungen spielen aber keine Rolle mehr, wenn man mit dem Roller genüsslich und langsam kleine Nebenstrecken erkundet. Eine stille Abendrunde, mit einem Roller der für solche Ausflüge das perfekte Fahrzeug ist. Einfach schön.



Mittwoch, 11. September 2019

Entdeckungen und Probefahrten

Eigentlich war mein Plan für den heutigen Nachmittag relativ simpel: Den Ovetto zur Werkstatt raus fahren, kurz durchsehen und dann mit dem TPH nach Hause rollern. Den Winterroller vor der eigentlichen Wachablösung noch etwas zu testen erschien eine gute Idee zu sein.
Mit dem Ovetto bin ich seit dem Kauf ein paar hundert Kilometer gefahren. Bis auf ein seltsames Problem mit schlechter Gasannahme bei kaltem Wetter läuft er sehr gut. Trotzdem ist eine gründliche Durchsicht natürlich angeraten.
Der Technikcheck förderte dann zwei Dinge zu Tage: Einmal ist der Roller tatsächlich in sehr gutem, unverbasteltem Zustand. Die Qualität der "Generalüberholung", die den Vorbesitzer eine Menge Geld gekostet hat, ist aber mäßig bis hart an der Grenze zum Betrug. Der Ansaugstutzen ist rissig, am Luftfilterkasten fehlte eine Schraube, drinnen war ein uralter Schwamm. Außerdem braucht der Antriebsstrang einige Neuteile, wirklich toll ist das alles nicht. Aber es ist eben auch nichts vermurkst worden, was für mich wesentlich wichtiger ist. Der Roller war ein sehr guter Kauf, das wird immer deutlicher.
Nach dieser Erkenntnis ging es dann mit dem TPH auf den Heimweg. Auch dieser Roller macht Freude, läuft wunderbar und fährt sich richtig gut. Nur sollte man nicht mit der Vorderradbremse stoppen wollen, denn diese löste sich nicht mehr nachdem ich wegen eines Traktors kurz anhalten musste.
Mit völlig festsitzender Vorderradbremse fahren war unmöglich, allerdings war ich erst ein paar Kilometer von der Werkstatt entfernt. Daher gab es eine "russische" Lösung für das Problem.
Die Bremsbeläge ließen sich glücklicherweise problemlos herausnehmen, somit war dann eine vorsichtige Fahrt zur Werkstatt zurück möglich. Seltsam ist nur, dass die Bremsscheibe jetzt am Sattel anliegt und schleift. Irgendetwas ist hier nicht in Ordnung und bedarf noch genauerer Nachforschung.
Der BW's wartete nach dem Einbau neuer Treibstoffleitungen vor einiger Zeit auch noch auf eine längere Fahrt. Diese bekam er dann heute, was eine gute Idee war. Denn der Roller läuft jetzt richtig gut, verschluckt sich nicht mehr und zieht erheblich besser. Scheinbar waren die alten Treibstoffleitungen die Ursache für die Probleme, eine Lösung auf die ich wohl nicht so schnell gekommen wäre, wenn nicht eine Leitung abgerissen wäre. Manche Pannen haben eben auch ihre guten Seiten.







Sonntag, 8. September 2019

ein interessantes Wochenende

Thums Wulfhorst R7 verstopfte, zusammen mit den Überresten eines Schlachtrollers, seit geraumer Zeit meine Werkstatt. Kein wirklich guter Zustand, auch weil mir das durchreparierte Fahrzeug nichts nützte, seinem Besitzer dafür umso mehr.
Darum gab es noch eine letzte Probefahrt, inkl. einer füllen mit frischem Sprit, für das Dreirad bevor es auf dem Anhänger kam.
Zusammen mit einem Teil der Ersatzteile, die zum Teil natürlich auch ins Auto mussten.
Manchmal staune ich selbst über die Ladekapazität des Cabrios. Einen Wulfhorst, dazu div. Ersatzteile, mein Gepäck und etwas Werkzeug. Alles ohne große Probleme und Komforteinbußen verstaut. Wer braucht da eigentlich noch einen Minivan? ;)

In Sachsen erwartete mich dann allerdings auch noch etwas Arbeit. Thums zweiter R7 hatte eine kleine Inspektion nötig. Einige klappernde Verkleidungsteile wollten ordentlich befestigt sein, dazu eine allgemeine Durchsicht.
Bei schönem Wetter macht auch unterm Carport schrauben Spaß. Vor allem weil sich keine wirklichen Probleme am Fahrzeug fanden. Der gute Allgemeinzustand des Rollers machte die Arbeit natürlich angenehmer.
Aufgefallen war allerdings ein metallisches Mahlen beim Anlassen. Im Antriebskasten fanden sich dann auch reichlich Metallspäne und Bruchstücke.
Nach einem kurzen Schreckmoment wurde mir dann klar, dass das die Überreste der völlig desintegrierten Kupplung waren.

Die Schlachtrollerteile aus der Ladung waren hier natürlich Gold wert. Denn so konnte ich einfach eine komplette Wandlereinheit einbauen und das Problem lösen. Nachdem die Späne entfernt waren, lief auch der Anlasserfreilauf wieder schön leise.
Es bleibt also immer spannend wenn man mit den richtigen Leuten befreundet ist.