Sonntag, 31. Juli 2016

Pornoyacht: frisch gehutzte Luft

Eigentlich ist die Pornoyacht ein nahezu perfekter Roller. Das Ding läuft wie Hulle, führt bei fachkundigen wie bei unkundigen Beobachtern zu verständnislosem Kopfschütteln und ist dabei so zuverlässig, dass es problemlos im Alltag zu fahren ist. 
Doch auch Perfektion hat ihre Grenzen. Denn bei aller 80er-Jahre Pornösität, die Motorhaube war bisher doch recht bieder und normal. Ein serienmäßiges Teil einer Vespa PK 50 XL 1 halt. Das kann so nicht bleiben!
Zudem kann es dem optimierten und oft hoch belasteten Motor nicht schaden, wenn er ein bisschen extra Kühlluft bekommt. Die logische Konsequenz: da muss eine Lufthutze hin! Irgendwas fieses, 80er-Jahre mäßiges. Also Louvers, die hohe Schule des klassichen, still- und sinnfreien Tunings eben.
Als Atrappen fahre ich ja bereits seit geraumer Zeit einige der Louversbleche auf dem Handschuhfachdeckel des Roten Baron spazieren. Zwei weitere exemplare sollen jetzt, als wirklich funktionaler Lufteinlass, auf den Motordeckel der Pornoyacht. Dazu sind natürlich Blecharbeiten notwendig. 
Das ist jetzt der Teil, bei dem die O-Lack-Fetischisten mit Schnappatmung in der Ecke liegen. Hat der Kerl doch tatsächlich zur Stichsäge gegriffen und zwei Löcher in die Seitenhaube geschnitten! Holt Teer, Federn und einen Strick! Schnell!
Aber keine Angst, hier war kein O-Lack mehr übrig. Der Seitendeckel war irgendwann mal Rot, dann blau, dann noch zig andere Farben und zuletzt eben weiß. Das Teil hätten die meisten Hardcoreoriginalos nichtmal mit der Kneifzange angefasst.
Die Bleche passen wirklich schön. Ich habe übrigens ganz bewusst nur zwei Bleche mit Louvers eingefügt, denn eine durchgehende Reihe gefiel mir beim Auflegen nicht.
Nachdem ich die Aussparungen entgratet und geschliffen hatte, habe ich den Deckel vorm Grundieren noch ausgebeult. Seine Passform ist jetzt besser als vorher, genau so wollte ich das haben. Jetzt muss nurnoch die graue Grundierung trocknen, dann werde ich die Bleche aufnieten und zuletzt alles weiß lackieren. Diesmal hoffentlich in einem Farbton, der zum Rest des Rollers passt. 




 

Freitag, 29. Juli 2016

Kasperltheater: Check des Spenderherz

Langsam muss auch Biancas Kasperltheater mal wieder werden, auch wenn der Roller dieses Jahr sicher nicht mehr auf die Straße kommt. 
Darum habe ich mir heute mal den Motor des Schlachtrollers angesehen, denn dieser wird vermutlich einige notwendige Ersatzteile für den Zip liefern.

Der Teil, an dem bei Rollern immer besonders gerne gepfuscht wird ist der Antrieb. Darum checke ich diesen Bereich grundsätzlich als ersten. Leider fand sich auch beim Schlachtroller hier ein ziemlich grober Murks.
Irgend ein Vollhonk hat die Kupplungsmutter mit der Getriebewelle verschweißt. Traurig ist das besonders deshalb, weil es sich um ein seltenes Getriebe der ersten Sferaserie handelt. Die Teile hierfür sind, wie Kenner wissen, neu nicht mehr erhältlich und gebraucht extrem teuer. Glocke, Kupplung und Wandler sind zum Glück unbeschädigt und es ist mir gelungen, die Mutter dem dem Meißel herauszubrechen.
Die Getriebewelle ist natürlich unbrauchbar, hier muss dann also das Getriebe des Kasperltheaters Einzug halten, falls ich den Schlachtrmotor am Stück weiterverwende.
Kurios ist aber auch, dass der Schlachtroller offenbar so lange stand, dass einige Wespen beschlossen hatten ein Mininest in der Getriebentlüftung zu bauen.
Das habe ich so auch noch nicht gesehen. Die Natur ist schon toll.







Mittwoch, 27. Juli 2016

Jawa: auf der Zielgeraden

Einige der letzten Bausteine für die Jawa waren gestern in der Post. Die exotischen Zündkerzen (NGB B5HS) und die Bremszüge.

Die alten Bremszüge waren in lebensgefährlich schlechtem Zustand, unmöglich damit zu fahren. Insbesondere dem Zug der Hinterradbremse hatten Alter und falsche Verlegung extrem zugesetzt. Die Spuren von zu innigem Kontakt zur Antriebskette waren überdeutlich.
Mit dem neuen Zug, der zudem auf dem richtigen Weg durch den kleveren Abstandshalter verlegt ist, kann man jetzt wieder vertrauensvoll in die Tasten greifen. 
Lediglich das Widerlager an der Schwinge machte dabei etwas Probleme. Der alte Zug saß hier schon nicht optimal und ein kurzer Blick in den Ersatzteilkatalog zeigte auch warum. Hier gehört eigentlich eine Führungshülse hin, die jedoch fehlte. 
Allerdings passt das Teil, dass bei der Vespa PX dafür sorgt, dass der Kupplungszug im Lenker da bleibt wo er hingehört, perfekt. Ein kleines Stück italienisch-kapitalistischer Rollertechnik am sozialistischen Arbeiter- und Bauernmoped, so funktioniert der Ost-West-Dialog heute!

Von technischer Seite  war die Jawa nach dem Wechsel der Zündkerze komplett. Lediglich die derzeit aufgezogenen Uraltreifen müssen noch erneuert werden, für eine erste Ausfahrt taugen sie aber noch, denn das Profil ist noch im legalen Bereich. 
Zum Abschluss der heutigen Schraubersession habe ich der Jawa dann noch den Aufkleber verpasst, den mir ein Oldtimerkollege geschenkt hat als er von diesem Projekt erfahren hat. 

So macht das vordere Schutzblech jetzt noch etwas Sympathiewerbung für das Heimatland des Mopeds und des Aufkleberspenders.



Freitag, 22. Juli 2016

Klingonenkreuzer: Gewichtiges in Theorie und Praxis

Der Neos lief ja bekanntlich mit dem neuen Auspuff noch nicht optimal. Die eingebauten Gewichte (4,2g) waren für den Touring sehr gut, aber für den Chinaauspuff zu leicht. Heute habe ich mich darum auf die Abstimmarbeit gestürzt.
Dem Variator sieht man an, dass der Riemen die Steigbahn nicht ganz ausnutzt, dies liegt jedoch nicht an den Gewichten, sondern an der im Grunde unzureichenden Länge des Riemens. Eine Besonderheit des Minarellimotors, die es zu beachten gilt.
Um das Tragverhalten des Riemens bei den Abstimmfahrten zu testen, gibt es einen altbewährten Trick, man zeichnet einfach Linien radial auf die Lauffläche. Während der Fahrt trägt der Riemen diese dann ab.
Die erste Probefahrt erfolgte mit Gewichten von 6,6g. Diese entsprechen nahezu der Originalbestückung (6,5g) und sollten daher die Grundlinie liefern.
Wie erwartet läuft der Roller damit deutlich besser, bricht jedoch bei der geringsten Steigung völlig ein und beschleunigt nur träge durch. Aus reiner Neugier habe ich anschließend eine Probefahrt mit 7,5g Gewichten durchgeführt. 
Damit wird der Roller deutlich schneller, zieht jedoch überhaupt nicht mehr und blieb an einer Steigung, die mit 6,6g noch mit knapp 40km/h zu bewältigen war stehen. +48,7% sind also eindeutig zuviel des Guten für diesen Auspuff.
 Als nächstes kamen dann Gewichte mit 5,5g (-37,7%) rein. Damit läuft der Roller nahezu genauso schnell wie mit den 7,5ern, zieht jedoch gut und fährt auf der Ebene mit sehr moderater Drehzahl.
Diese sind also wohl eine nahezu ideale Bestückung, auch wenn eine echte Testfahrt auf längerer Strecke noch aussteht. 







Zeit für einen Klassiker

Gestern rief mich ein Bekannter an, er habe von einem Freund einen Roller geschenkt bekommen, der nicht gescheit läuft. Das Fahrzeug springt schlecht an, läuft sehr rau und ginge nach kurzer Fahrt aus. Vllt. hätte ich ja Zeit ihm zu helfen. Nun, Zeit habe ich eigentlich keine, aber besagter Bekannter ist ein wirklich guter Bekannter und ich schulde ihm noch den einen oder anderen Gefallen, also: Bring rüber die Reuse!
Der Roller, über den ich bis dato nichts wusste, stellte sich als 1997er Zip  Fastrider heraus, ein Brüderchen des Schnellen Reiters und insofern ein interessantes Schrauberobjekt. 

Alles in allem ist das Fahrzeug in einem recht brauchbaren, aber doch deutlich verbastelten Zustand. Ein typischer "Dorfjugendroller". Die Lackierung ist grausig, die Aufkleber auf dem Fahrzeug wurden einfach überlackiert! Aber darum gehts ja hier nicht, fahren soll der Haufen, wie er ausieht ist dabei eher zweitrangig.
Erster Schritt war also, wie immer in solchen Fällen, ein kleiner Striptease.
Ohne Verkleidung ist die Technik besser zugänglich. Außerdem konnte ich so meinen neuen (frisch vom Sperrmüll geretteten) Werkstatteppich einweihen ;) .
Im Antriebskasten zeigte sich dann ein Bild der Verwüstung. Der Treibriemen ist völlig verschlissen, die Fliehgewichte waren in Auflösung begriffen und, ich hatte es eigentlich erwartet, auch die Fehlerursache war schnell klar:
Der Antriebsriemen der Ölpumpe war glatt abgerissen. Der klassische Fehler bei diesen Motoren, wobei man hier ehrlich zugeben muss: Das Ding hat lange gehalten! Laut den Werksmarken auf dem Riemen ist es das Originalteil von 1997. Zwar hat der Roller nur knapp 10.000km auf der Uhr, trotzdem ist es erstaunlich. Eigentlich sollte der Riemen ja nach 5.000km oder fünf Jahren gewechselt werden. Bei diesem Zip wird das in Zukunft nichtmehr notwendig sein, denn die Ölpumpe fliegt natürlich raus.
Im Zuge dessen bietet sich auch eine gründliche Prüfung und Reinigung des Vergaser ans. Dieser war jedoch in Ordnung und nur äußerlich verdreckt. 
Der nächste Schritt ist nach einem Ölpumpenabnippler natürlich obligatorisch: Der Zylinder muss runter, denn geklemmt hat der Kübel auf jeden Fall. Die erste positive Entdeckung war dann, dass die Kurbelwelle völlig unversehr ist.
Das Pleuel ist sauber gerade, es gibt keinen Lagerschaden und auch das Nadellager für den Kolbenbolzen ist in bestem Zustand. Hier ist die geringe Laufleistung des Rollers deutlich belegt.
Beim Zylinder gab es dann eine kleine Überraschung. Es handelt sich um einen Originalzylinder von Piaggio, aber nicht den mit dem der Roller seinerzeit ausgeliefert wurde. Die Fabrikmarken von Zylinderblock und Kopf bezeichnen das Baujahr mit 2005.

Der Kolben hat den Klemmer mit geringen Klemmspuren überlebt und ist noch brauchbar. Die dicken Ölkohleanhaftungen und Brennspuren unterhalb der Kolbenringe deuten auf sehr viel Kurzstreckenbetrieb hin. Die Kolbenringe sind völlig verschlissen, hier sind Neuteile notwendig, danach ist der Kolben aber wieder benutzbar. 

Frisch gereinigt zeigt sich der gute Zustand des Druckmachers. Aus dem ramponierten, alten Zip sollte bald wieder ein gut laufender Roller geworden sein. 
Mit dem Planschleifen des Kopfes war dann auch erstmal alles getan was zu tun war, die nächsten Schritte sind erst möglich, wenn die notwendigen Ersatzteile geliefert wurden. Der Roller bekommt auf jeden Fall einen "Rundumschlag" bei den Verschleißteilen, dann sollte erstmal wieder für mehrere Jahre Ruhe einkehren.











Mittwoch, 20. Juli 2016

Roter Baron: die lieben Kleinen

Customizing ist nicht immer die Kunst der Radikalkuren, bisweilen sind es auch kleine Änderungen, die ein Fahrzeug besser und individueller machen.

Das Alutopcase am Roten Baron ist sehr praktisch, daran besteht kein Zweifel. Nur leider ist es im Alltagsgebrauch auch niemals so leer wie auf diesem Foto. In der Kiste liegen immer irgendwelche Dinge herum und Kleinteile, etwa ein Schlüsselbund oder das Vorhängeschloss der Kiste, verschwinden gerne unter dem Wust. 
Allerdings ist mir bisher keine wirklich sinnvolle Lösung für das Problem eingefallen. Vor einigen Tagen hat jedoch ein Bekannter eine alte Garderobe verschrottet, an der sich eine kleine Blechablage befand. 
Verzinktes Stahlblech, Baujahr irgendwann vor dem Zweiten Weltkrieg. Eigentlich genau das richtige für den Roten Baron. 
Für die angedachte Einbauposition ist es nur leider zu lang. Wieder einer jener Momente, in denen ich in stiller Dankbarkeit an den Erfinder des Winkelschleifers denke. 
Passt perfekt! Ein paar Popniete später ist es dann auch wieder sicher zusammengefügt und ins Topcase eingebaut. 
So hatte ich mir das vorgestellt. Eine schöne Lösung, die im Alltag Zeit und Nerven spart.

Da der Rote Baron ja ein echter Alltagsroller ist, habe ich dann auf dem Heimweg von der Werkstatt gleich den zweiten Satz Hinterräder für die Ape mitgenommen, auf diese kommen in ein paar Tagen neue Reifen. 







Freitag, 15. Juli 2016

Jawa: wieder was gelernt

Das Schöne an der Oldtimerei ist ja, dass man immer wieder was lernen kann. Es fasziniert mich immer wieder, wie vielfältig die Lösungen für bestimmte Probleme sind, die im Laufe der Zeit im Fahrzeugbau gefunden wurden. Dass hier jeder Hersteller "sein eigenes Süppchen" kocht empfinde ich nicht als störend, sondern vielmehr als hochgradig spannend. Doch der Reihe nach!

Zunächsteinmal ging es heute um die Montage des überholten Scheinwerfers der Jawa. Die absichtlich grobe Lackierung des Gehäuses ist gut gelungen. Sieht immernoch aus, als wäre es eine notdürftige Lösung mit primitiven Mitteln (gut es IST genau das ...).

An dieser Stelle erlaube ich mir eine kleine Modifikation. Thums Jawa war ja bisher ohne Tacho unterwegs, was leider einen unschönen Plastikdeckel auf dem Tachogehäuse mit sich bringt. Diesen Deckel habe ich natürlich nicht weggeworfen, aber mit Tacho gefällt mir der Scheinwerfer einfach besser.
Das Instrument ist ein seit langer Zeit in meinem Besitz befindlicher Mofatacho aus russischer Fertigung. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, zu was für einem Fahrzeug er eigentlich gehört. In der Jawa macht er aber als Dekoelement eine gute Figur. Vllt. finde ich ja irgendwann noch eine passende Tachowelle und einen passenden Tachoantreiber, denn den Tacho zu aktivieren wär schon irgendwie cool.
Auf funktionaler Seite zog dann natürlich noch die sanierte Elektrik in den Scheinwerfertopf ein. Am Fahrzeug montiert erstrahlt die Lampe wieder im alten Glanz. Dazu passen dann auch die DDR-Pedale, die mir Thum zwischenzeitlich zugeschickt hat. Diese fügen sich deutlich eleganter ins Bild des Fahrzeugs als die häßlichen Plastikteile aus Westproduktion. 
Als letzter Arbeitsposten vor einer Probefahrt war dann noch die völlig funktionslose Hinterradbremse zu bearbeiten. Es ist mir gelungen sie wieder zur Mitarbeit zu überreden, der Zug ist jedoch in grauenhaftem Zustand, hier führt kein Weg um ein Ersatzteil herum, was nebenbei auch für die Vorderradbremse gilt. 
Die kurze Testfahrt auf dem Privatweg hinter der Werkstatt brachte dann mehrere Erkentnisse. Das wichtigste ist wohl, dass die Jawa fährt. Sie tut dies jedoch eher schlecht als recht. Der Motor dreht zwar sauber, bringt jedoch die Leistung nicht auf die Straße, was wohl einem Kupplungsproblem geschuldet ist. Zudem zog das Fahrzeug einen feuergefährlichen Kondensstreifen hinter sich hier, denn der Vergaser hielt nicht dicht. Zuletzt starb dann noch die Scheinwerferbirne nach nur wenigen Metern Fahrtstrecke den Heldentod. 

Wieder in der Werkstatt habe ich mir zunächst die Kupplung angesehen. Diese sieht grundsätzlich gut aus, die Ausrückmechanik funktioniert und die Beläge haben noch ordentlich Material. Vermutlich sind die Beläge völlig überaltert und verhärtet. Es ist möglich, dass sich das Material bei einer längeren Testfahrt "freibrennt", wenn dies nicht funktioniert, dann braucht es halt eine neue Kupplung. Die genaue Vorgehensweise hier muss sich zeigen, nachdem ich das  Fahrzeug versichert habe und eine längere Testfahrt unternehmen kann. 


Das Vergaserproblem war hingegen leichter einzukreisen. Wie auf den Fotos zu erkennen, lief der Treibstoff an der Dichtung der Schwimmerkammer aus. Nachdem ich die Kammer abgenommen hatte war auch leicht festzustellen warum dies, trotz neuer Dichtung, so war. 
Leider war die Schwimmerkammer verzogen, vermutlich eine Folge von zu fest angezogenen Schrauben in der Vergangenheit. Glücklicherweise war der Verzug so gering, dass er durch Abziehen mit Läppleinen auf einer Glasplatte behoben werden konnte.

Eine eckelhafte Arbeit, die hier aber hoffentlich von Erfolg gekrönt ist. Denn eine neue Schwimmerkammer für den Ikov-Vergaser zu beschaffen dürfte ein ausgesprochen schwieriges Unternehmen sein. 

Bleibt noch zu ergründen, warum es die neue Scheinwerferbirne gleich bei der ersten Fahrt zerschossen hat. Dazu habe ich die Bordspannung des Fahrzeugs gemessen (was ich vorher hätte tun sollen ...). Die Lichtanlage liefert im Leerlauf knapp über 9V und bei Vollgas knapp unter 13V, gute Werte für ein Fahrzeug mit 12V-Elektrik. 
Es ist eben nicht gut, mit typisch westlicher Aroganz anzunehmen, dass Ostmopeds der frühen 80er ebenso primitiv seien wie die aus dem Westen. Dort war zu dieser Zeit noch 6V-Wechselstrom-Elektrik gebräuchlich. Die Jawa hingegen kommt, sehr modern, mit 12V Gleichstrombordnetz daher. Ich werde also nochmal eine neue Birne kaufen müssen, diesmal in der korrekten Spannung, also mit 12V. 

Zur Elektrik gehört natürlich auch die Zündkerze. Die aktuell eingebaute habe ich bisher noch nicht näher betrachtet. Auch hier habe ich wieder was gelernt:

Den Hersteller Brisk kannte ich bisher nicht. Scheinbar handelt es sich hier um eine Kerze aus CSSR-Produktion, möglicherweise das Originalteil, mit dem diese Jawa einst ausgeliefert wurde. Ich werde die Kerze trotzdem tauschen, aber das Altteil natürlich auf keinen Fall wegwerfen. 

Für eine weitere Probefahrt war es dann schon zu spät, nach 22 Uhr Fahre ich nurnoch sehr ungern auf dem Feldweg herum, denn er führt direkt an Wohnhäusern vorbei. Darum habe ich nurnoch den Vergaser wieder eingebaut und den Tank aufgelegt. 

Der Benzinhahn ist absichtlich offen, denn so wird sich zeigen, ob der Vergaser jetzt dicht ist. Sicherheitshalber steht ja die Abtropfwanne darunter.