Zu den Dingen, die mich an der Ape stören gehört der Umstand, dass der Gaszug mit schöner Regelmäßigkeit nach etwa 3.000km abreißt. Er tut dies immer an der selben Stelle, nämlich direkt am Gaspedal. Mit diesem Problem schlage ich mich nun schon herum seit ich die Ape habe. Zuletzt brauchte es vor etwa zwei Wochen einen neuen Gaszug und heute war es wieder soweit: Beim Versuch zu beschleunigen ging das Pedal leer durch und ich dachte zunächst, dass der Zug wieder abgerissen sei. Also Warnblinker an und am Fahrbahnrand ausgerollt.
Ich gebe zu, dass ich einigermaßen erstaunt war, dass der Zug nicht abgerissen war sondern einfach aus der Aufnahme am Pedal gefallen. Allerdings zeigte der erst wenige Kilometer gefahrene Zug bereits erste Auflösungserscheinungen.
Als Sofortmaßnahme habe ich die abstehenden Drähte abgezwickt und den Zug wieder eingehängt. Beim ersten Tritt aufs Pedal sprang der Zug wieder ab und ließ sich auch nicht mehr einhängen.
Das Pedal ist in eingebautem Zustand kaum erreichbar, aber glücklicherweise auch mit dem Bordwerkzeug schnell ausgebaut. Das Problem (und vermutlich auch die Ursache für die dauernden Zugabreißer) war wohl, dass es völlig verbogen war.
Ein Versuch es am Straßenrand provisorisch zu richten schlug Fehl. Der Zug hielt einfach nicht, also war es an der Zeit für einen kruden "Nachhausebringer" um die Fahrt zur Werkstatt (ich war ja immerhin in die richtige Richtung unterwegs) fortsetzen zu können.
Den Gashebel am Motor per Gummiseil in Vollgas-Stellung zu fixieren ist sicher nicht die empfohlene Methode das Problem zu lösen, aber immerhin konnte ich so weiterfahren. Es ist aber zugegeben ziemlich unangenehm, die Geschwindigkeit nur mit Bremse und Zündschlüssel regulieren zu können. Zum Glück waren es nur ein paar Kilometer bis zur Werkstatt.
In aller Ruhe betrachtet zeigte sich dann, dass das Pedal immer noch nicht richtig zum Zuggegenhalter stand. Es berührte gerade so eben den Anschlag, außerdem zwang die Position der Zugaufnahme dem Bowdenzug einen ungesunden Verlauf auf. Das konnte so nicht wirklich funktionieren.
Also das Pedal nochmal raus und die, immerhin noch erahnbare, Originalform genau studieren. Dabei war recht gut zu sehen, dass es nötig war den Winkel noch weiter zu biegen, was mit Schraubstock und Hammer recht gut ging.
Zum rekonstruieren der Zugaufnahme diente mir dann ein Schraubendreher als "Pressform" und der Schraubstock als Presse.
Das Ergebnis war dann doch wieder sehr nah an der Originalform.
Auch der Zug ließ sich so wieder einhängen, allerdings war der Schnabel der Aufnahme zu sehr verformt und ausgeleiert um den Zug sicher zu halten. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie hatte das Pedal an dieser Stelle im Laufe der Zeit doch arg an Substanz verloren. Die einfachste Lösung hier wäre sicher ein neues Pedal gewesen, aber einen Reparaturversuch kann man ja trotzdem unternehmen. Mehr als endgültig schrotten ging ja nicht.
Die neue Substanz kam dann in Gestalt einer passend geschlitzten Beilagscheibe.Das Teil hat genau die richtige Größe um den "Schnabel" zu verstärken.
Ein Scheißpunkt hält die Beilagscheibe in ihrer neuen Position fest, somit hat der Zug wieder genug Material um sich sicher abzustützen.
Den Überstand habe ich dann natürlich noch abgeschnitten und das Pedal lackiert, es soll ja nicht wegrosten.
Der Einbau verlief völlig Problemlos und das Pedal rastet wieder sicher am Anschlag ein. Außerdem sitzt der Zug stabil und gerade. Der gute Eindruck, den diese Reparatur im Stand machte bestätigte sich dann auf der Probefahrt.
So leichtgängig und sauber dosierbar war das Gas bei meiner Ape noch nie. Ganz offensichtlich war hier von Anfang an etwas nicht in Ordnung. Man lernt eben nie aus.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.