Freitag, 31. Juli 2020

Vespa vs. Hubtisch oder Arbeitsurlaub

Gestern war ein perfekter, sonniger, Sommertag. Zudem habe ich Urlaub, also war liegt näher, als die Vespa aus der Garage zu zerren und eine genüssliche Runde zu drehen?
Sich einige Stunden über kleine Landstraßen treiben zu lassen ist eben eine der ultimativen Entspannungsübungen, für mich zumindest. Genau wie die Schrauberei und so war die kleine Tour letztlich vor allem eine erweiterte Anfahrt zur Werkstatt. Denn die Vespa war für den Service fällig.
Es zeigte sich dann allerdings etwas, das ich schon vorhergesehen hatte. Nämlich, dass der Hubtisch und die Vespa nicht so recht zusammenarbeiten wollen. Das Problem ist einfach, dass der Roller beim Aufbocken auf den Hauptständer zu weit nach hinten rückt, als das man ihn sinnvoll in die Vorderradklemme setzen könnte. Für die Klemme allein ist er zu schwer, also muss hier etwas nachgebessert werden.
Das ist nebenbei kein Fehler des Hubtischs, sondern liegt einfach an der etwas eigenwilligen Hauptständerkonstruktion von Schaltvespas. Die Lösung ist aber denkbar simpel: der Vorderradanschlag muss weiter nach vorne.
Das das Teil letztlich nur ein Stopper ist und kein Gewicht trägt, muss die Verlängerung nicht übertrieben stabil sein. Die 4mm Rautenplatte die ich noch hatte ist dafür völlig ausreichend.
Wenn die PX jetzt aufgebockt wird, dann steht das Vorderrad genau über der Klemme. Man muss also nur noch den Roller runterdrücken und "einzwicken".
Einer der Gründe, aus denen ich ganz bewusst einen kurzen Hubtisch gekauft habe, ist ja, dass ich es mag wenn das Hinterrad frei schwebt. Somit ist es möglich leicht und bequem am Motor zu arbeiten und ggf. das Hinterrad heraus zu nehmen.
Ansonsten eher lästige Arbeiten, wie Ölwechsel oder bei der PX die Schaltraste abschmieren gehen so leicht und schnell von der Hand. Außerdem steht der Roller absolut horizontal, was für den Ölwechsel wichtig ist.
Die Verlängerung stört aber auch bei einem "normalen" Roller nicht. Was beim BW's hingegen störte war der kaputte Hauptständer, dieser blieb nicht mehr von alleine oben. Da die Bastellösung sowieso nicht gescheit funktioniert hat, kam der Hauptständer jetzt komplett weg. Es ist glaube ich weniger Ärger, wenn ich diesen Roller einfach ohne fahre.
Was beim BW's ebenfalls nervt ist, dass der Gummibalg zwischen Vergaser und Luftfilter ständig heraus rutscht. Bei montierter Heckverkleidung ist an dies Teile kein Rankommen, allerdings ist der Hubtisch auch bei dieser Arbeit eine enorme Erleichterung. Auch hier zeigt sich einmal mehr, wie wertvoll professionelle Werkstattausstattung ist.
Nachdem das erledigt war, habe ich die PX in die Tiefgarage gestellt und bin mit dem BW's nach Hause gefahren, wenn auch dieses Fahrzeug muss ja bewegt werden. Spaß macht die Kiste sowieso.
Es bleibt allerdings noch immer das merkwürdige Problem, dass der Roller bei niedrigem Benzinstand und längeren Bergauffahrten ausgeht. Langsam habe ich den Verdacht, dass der Benzinhahn nicht in Ordnung ist. Das  Treibstoffsystem zu zerlegen und genau zu prüfen steht also auf der Agenda für den Winter. Jetzt steht erstmal die Renovierung der Ape auf dem Programm.

Denn die Rollerschrauberei gestern diente letztlich auch dazu, die Werkstatt frei zu bekommen. Denn seit heute ist sie der dauerhafte Parkplatz von Luigi. Die Renovierung der TM sollte wirklich beginnen, natürlich mit der schrecklichsten aller Arbeiten: den Kasten abschleifen.
Vorschleifen, Zwischengrundierung aufbringen, Nachschleifen, nochmal Grundieren. So kann man einen Tag auch rumbringen. Allerdings ist der Kasten jetzt soweit, dass er nach einem weiteren Schliff und der endgültigen Grundierung fertig zum Beschichten ist.
Allerdings gibt es noch eine weitere Problemzone: Der Boden des Fahrerhauses, speziell links, wo man ja im Winter und bei Regen jede Menge Feuchtigkeit rein trägt.
In der Vergangenheit war ich der Sache immer nur sehr halbherzig nachgegangen. Heute gab es zum ersten Mal richtiges Großreinemachen. Ohne Sitz und Pedale ist schön arbeiten und siehe da, es kam wie es kommen musste: Die linke vordere Ecke ist durch. Ansonsten ist der Boden aber erstaunlich solide und rostfrei, ich bin wirklich positiv überrascht.
Die rotte Ecke fiel dann noch der Stichsäge zum Opfer, den Oberflächenrost am Boden sollte eine reichliche Ladung Fertan bis zum nächsten Mal besiegt haben. Dann gibt es auch neues Blech für die Ecke und es geht langsam in Richtung Wiederaufbau.









Mittwoch, 29. Juli 2020

Luigi/Sunny: Bestandsaufnahme und ein bisschen Styling

Nach der Tour durch Österreich erschien es sinnvoll, die Ape gründlich durchzusehen. Außerdem war sowieso der Ölwechsel fällig. Darum ging es heute zu Michaels Werkstatt raus.
Auch wenn ich in der neuen Werkstatt gut an der Ape arbeiten kann, manche Dinge sind mit einer Hebebühne eben doch deutlich leichter. Ölwechsel zum Beispiel und um "umdrehen" der Hinterreifen braucht es sowieso eine Montiermaschine.
Außerdem war, wie ich schon vermutet hatte, das vordere Radlager hinüber. Das Nadellager in der Bremstrommel bestand nur noch aus Trümmern.
Aber auch das war relativ problemlos zu erledigen und damit ist auch dieses Problem aus der Welt geschafft.

Letztlich hat die Ape die Belastungen der Alpenreise völlig problemlos verkraftet. Trotzdem sind in nächster Zeit noch einige "Renovierungsarbeiten" fällig. Das sind aber Dinge, die sich problemlos in meiner Werkstatt erledigen lassen. Dies wird auch das Hauptthema der nächsten Zeit sein, sowohl hier im Blog als später auch bei Youtube.

Allerdings war ich vor dem Urlaub nicht mit dem Sunny fertig geworden. Dieser stand noch auf dem Hubtisch und wartete aus seine Fertigstellung.
Beim letzten Mal hatte ich zur Kontrolle noch etwas sauberes Küchenpapier unter den Motor gelegt. Es war noch immer sauber, die Abdichtung des Getriebes war also erfolgreich.
Außerdem hatte ich letztens ja keinen passenden Flachstahl mehr, um den Seitenständer zusätzlich abzustützen. Zwischenzeitlich hatte ich eine passende Stange besorgt und das heute nachgeholt.
Im Grunde eine simple Sache. Einfach das Flacheisen anschweißen und ein passendes Loch für die hintere Trittbrettaufnahme bohren. Denn das Teil muss ja kein Gewicht tragen, sondern soll nur verhindern, dass sich der Seitenständer um die Montageschraube dreht.
Aber mir gefällt die Lösung, denn sie kommt ohne zusätzliche Bohrungen am Roller aus, kann also grundsätzlich jederzeit spurlos entfernt werden.
Angesichts des geringen Gewichts des Sunny ist die Befestigung mit M6-Schrauben auch vertretbar. Auf den Roller setzen soll man sich sowieso nicht, wenn dieser auf dem Seitenständer steht. Aber im Alltag und auf kleinen Touren ist es natürlich praktisch, wenn man den Bock "mal so eben" abstellen kann.
Während dann die Grundierung auf dem Seitenständer trocknete ging es daran, den Roller wieder richtig zusammen zu bauen.
Dem Trittbrett hat die Lackierung gut getan, das sieht wieder richtig gut aus. Trotzdem sind die Spuren der Zeit noch zu sehen, aber es rostet nicht mehr.
Zwischenzeitlich habe ich außerdem noch Schriftzüge für den Sunny machen lassen.
Zwischenzeitlich war dann auch die Farbe auf dem Seitenständer trocken und dieser konnte an den Roller geschraubt werden. Womit der Sunny dann soweit fertig und bereit für eine kleine Probefahrt war.
Spaß macht der kleine Kerl auf jeden Fall, zudem finde ich das ihm die Schriftzüge richtig gut stehen, der Seitenständer sowieso.

Nachdem die Werkstatt frei war, ging es dann mit der Ape weiter. Zunächst kamen die Dachbox und die beiden Dachträger runter um den Weg zum Blech frei zu machen. Zu den Dingen die nötig sind, gehört nämlich auch noch eine Renovierung der Außenseite des Kastens.
Unter anderem musste das Spachtelgebirge an der linken, oberen Kastenecke weg. Der Drahtbürstenaufsatz für den Winkelschleifer ist kein sonderlich schönes, aber sehr effektives Werkzeug. Auch wenn die Werkstatt innerhalb von Sekunden von einer Staubwolke erfüllt war.
Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass es unter dem Zeug richtig krass rosten würde. Tatsächlich war hier aber gesundes, wenn auch sehr faltiges Blech. Aber ehrlich: Die ganze Karre ist ziemlich faltig, von daher ist mir das relativ wurscht. Die Regenrinne habe ich gerichtet und frei gemacht, damit war das für mich erledigt. Das ist immer noch ein Nutzfahrzeug, keine Showqueen.
Damit es auch nicht anfängt zu rosten, kam natürlich noch Grundierung drauf. Damit war für heute erstmal Feierabend, demnächst geht es weiter.




Dienstag, 28. Juli 2020

Tour: ein langes Wochenende in Österreich

Die letzten Tage waren, es war dringend nötig, der Erholung und dem Sammeln neuer Kräfte gewidmet. Nun ist am Strand liegen und sich die Sonne auf den Pelz scheinen lassen nicht mein Ding, nicht nur weil es in diesen Zeiten eine dämliche Idee ist einen auf Ballermann zu machen, sondern weil ich mich dabei nicht erholen würde.
Eine etwas verrückte Tour mit der Ape in die Berge ist eher mein Ding. Darum ging es in vier Tagen kreuz und quer durch die österreichischen Alpen. Eine kleine Videoserie dazu wird demnächst auf dem Youtube-Kanal erscheinen, darum hier erstmal nur ein paar kleine Eindrücke im Bild.




Vorab sei nur verraten, dass die Ape wunderbar gehalten hat. Auch wenn es immer wieder erstaunt, die Zähigkeit und Durchhaltevermögen dieser Kisten ist immer wieder erstaunlich. Somit waren es vier schöne, sehr erholsame Tage, die viel neue Kraft für neue Projekte gebracht haben.








Donnerstag, 23. Juli 2020

Sunny/Luigi: wieder dicht und Reisevorbereitungen

Am kommenden Wochenende geht es, endlich, mit der Ape auf Tour. Eine kleine Reise in die Alpen ist geplant. Ob das so klappt wie gedacht ist noch fraglich, denn die aktuelle Lage ist bekanntlich instabil. Aber mal sehen, ich freue mich jedenfalls, dass es endlich wieder raus geht.
Vor einer Tour steht natürlich immer ein Fahrzeugcheck auf dem Programm. Aber der Sunny saß ja noch auf dem Hubtisch, mitten im Raum. Darum ging es erstmal am Inder weiter. Positiv war schon mal, dass die Abdichtung scheinbar erfolgreich war, zumindest ist kein Öl mehr ausgetreten.
Fertig ist diese Sache aber trotzdem noch nicht. Als nächstes kam dann das Trittbrett ab. Unter anderem, weil ich den Rahmen darunter sauber machen und versiegeln wollte.
Die Rahmenausleger sind eigentlich ein klassischer Rostherd, hier sind sie jedoch völlig in Ordnung.
Damit das so bleibt, bekamen sie noch eine ordentliche Schicht Hohlraumversiegelung. Vor allem die Auflageflächen des Trittbretts und das Knotenblech am Rahmenhauptrohr/Motorhalter sind jetzt erstmal geschützt.
Hauptsächlich ging es aber darum, das Trittbrett selbst zu entrosten. Unter der Gummimatte hatte sich wohl Feuchtigkeit gestaut. Damit das nicht weiter gammelt, war leider eine radikale Lösung nötig.
Eigentlich mag ich ja Originallack, aber hier geht es nicht anders. Das Trittbrett muss neu lackiert werden, also habe ich die angerosteten Stellen blank geschliffen und das Trittbrett grundiert.
Um es perfekt zu machen wäre noch etwas Spachtel oder Zinn nötig gewesen, aber man soll die Stellen ruhig sehen können. Die Patina tut dem Roller gut und entsprechend bleibt es bei einer einfachen Schicht Grundierung.
Nun muss das natürlich gründlich trocknen, am Sunny war darum für heute erstmal Schluss.
Hauptsächlich sollte es heute ja um die Ape gehen. Hier standen eigentlich nur die üblichen Checks vor der Reise auf dem Programm, also vor allem eine Durchsicht der Technik und Abschmieren.
Allerdings nervt mich schon länger die recht marode Motorverkleidung. Vor allem die Zylinderhaube ist reichlich fertig. Darum habe ich jetzt diese, bei der TM nicht ganz einfache, Arbeit angegriffen.
Das typische Bild bei der TM sind Zylinderhauben, in die sich die Bowdenzüge mit der Zeit regelrecht eingefräst haben. An einer Stelle war der Kunststoff schon komplett durchgescheuert. Ein Neuteil ist dagegen nur bedingt hilfreich, darum jetzt eine "Orklösung", die aber vermutlich dauerhafter sein dürfte.
Die nur oberflächlichen Schäden habe ich nur mit einem Stück Kennzeichen verdeckt. Das sollte wirksam verhindern, dass sich die Zughüllen in die (teure) Haube fressen.
An der durchgescheuerten Stelle habe ich zusätzlich etwas Karosseriedichtmasse angebracht. Einfach weil das Teil ja so dicht wie möglich sein sollte, um den Luftstrom wirksam zu führen.
Über die Dichtmasse kam dann auch noch ein Blechstück. Auch hier sollte jetzt eigentlich dauerhafte Ruhe sein.
In diesem Bereich ist die schwarze Farbe recht sinnlos, aber sie sollte zeigen, wo sich die Züge jetzt besonders stark reiben. Dann lassen sich in Zukunft vielleicht noch weitere Verbesserungen einfügen.
Anschließend habe ich den Aufbau noch gründlich geputzt und aufgeräumt, somit kann es dann auf Tour gehen. Mal sehen was es davon zu berichten gibt, aber ein paar Urlaubstage werden gut tun.