Vespa vs. Hubtisch oder Arbeitsurlaub

Gestern war ein perfekter, sonniger, Sommertag. Zudem habe ich Urlaub, also war liegt näher, als die Vespa aus der Garage zu zerren und eine genüssliche Runde zu drehen?
Sich einige Stunden über kleine Landstraßen treiben zu lassen ist eben eine der ultimativen Entspannungsübungen, für mich zumindest. Genau wie die Schrauberei und so war die kleine Tour letztlich vor allem eine erweiterte Anfahrt zur Werkstatt. Denn die Vespa war für den Service fällig.
Es zeigte sich dann allerdings etwas, das ich schon vorhergesehen hatte. Nämlich, dass der Hubtisch und die Vespa nicht so recht zusammenarbeiten wollen. Das Problem ist einfach, dass der Roller beim Aufbocken auf den Hauptständer zu weit nach hinten rückt, als das man ihn sinnvoll in die Vorderradklemme setzen könnte. Für die Klemme allein ist er zu schwer, also muss hier etwas nachgebessert werden.
Das ist nebenbei kein Fehler des Hubtischs, sondern liegt einfach an der etwas eigenwilligen Hauptständerkonstruktion von Schaltvespas. Die Lösung ist aber denkbar simpel: der Vorderradanschlag muss weiter nach vorne.
Das das Teil letztlich nur ein Stopper ist und kein Gewicht trägt, muss die Verlängerung nicht übertrieben stabil sein. Die 4mm Rautenplatte die ich noch hatte ist dafür völlig ausreichend.
Wenn die PX jetzt aufgebockt wird, dann steht das Vorderrad genau über der Klemme. Man muss also nur noch den Roller runterdrücken und "einzwicken".
Einer der Gründe, aus denen ich ganz bewusst einen kurzen Hubtisch gekauft habe, ist ja, dass ich es mag wenn das Hinterrad frei schwebt. Somit ist es möglich leicht und bequem am Motor zu arbeiten und ggf. das Hinterrad heraus zu nehmen.
Ansonsten eher lästige Arbeiten, wie Ölwechsel oder bei der PX die Schaltraste abschmieren gehen so leicht und schnell von der Hand. Außerdem steht der Roller absolut horizontal, was für den Ölwechsel wichtig ist.
Die Verlängerung stört aber auch bei einem "normalen" Roller nicht. Was beim BW's hingegen störte war der kaputte Hauptständer, dieser blieb nicht mehr von alleine oben. Da die Bastellösung sowieso nicht gescheit funktioniert hat, kam der Hauptständer jetzt komplett weg. Es ist glaube ich weniger Ärger, wenn ich diesen Roller einfach ohne fahre.
Was beim BW's ebenfalls nervt ist, dass der Gummibalg zwischen Vergaser und Luftfilter ständig heraus rutscht. Bei montierter Heckverkleidung ist an dies Teile kein Rankommen, allerdings ist der Hubtisch auch bei dieser Arbeit eine enorme Erleichterung. Auch hier zeigt sich einmal mehr, wie wertvoll professionelle Werkstattausstattung ist.
Nachdem das erledigt war, habe ich die PX in die Tiefgarage gestellt und bin mit dem BW's nach Hause gefahren, wenn auch dieses Fahrzeug muss ja bewegt werden. Spaß macht die Kiste sowieso.
Es bleibt allerdings noch immer das merkwürdige Problem, dass der Roller bei niedrigem Benzinstand und längeren Bergauffahrten ausgeht. Langsam habe ich den Verdacht, dass der Benzinhahn nicht in Ordnung ist. Das  Treibstoffsystem zu zerlegen und genau zu prüfen steht also auf der Agenda für den Winter. Jetzt steht erstmal die Renovierung der Ape auf dem Programm.

Denn die Rollerschrauberei gestern diente letztlich auch dazu, die Werkstatt frei zu bekommen. Denn seit heute ist sie der dauerhafte Parkplatz von Luigi. Die Renovierung der TM sollte wirklich beginnen, natürlich mit der schrecklichsten aller Arbeiten: den Kasten abschleifen.
Vorschleifen, Zwischengrundierung aufbringen, Nachschleifen, nochmal Grundieren. So kann man einen Tag auch rumbringen. Allerdings ist der Kasten jetzt soweit, dass er nach einem weiteren Schliff und der endgültigen Grundierung fertig zum Beschichten ist.
Allerdings gibt es noch eine weitere Problemzone: Der Boden des Fahrerhauses, speziell links, wo man ja im Winter und bei Regen jede Menge Feuchtigkeit rein trägt.
In der Vergangenheit war ich der Sache immer nur sehr halbherzig nachgegangen. Heute gab es zum ersten Mal richtiges Großreinemachen. Ohne Sitz und Pedale ist schön arbeiten und siehe da, es kam wie es kommen musste: Die linke vordere Ecke ist durch. Ansonsten ist der Boden aber erstaunlich solide und rostfrei, ich bin wirklich positiv überrascht.
Die rotte Ecke fiel dann noch der Stichsäge zum Opfer, den Oberflächenrost am Boden sollte eine reichliche Ladung Fertan bis zum nächsten Mal besiegt haben. Dann gibt es auch neues Blech für die Ecke und es geht langsam in Richtung Wiederaufbau.









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