Klingonenkreuzer: manchmal hat man einfach Dreck an den Füßen

Heute war etwas Zeit, um endlich den Baron in die Werkstatt zu fahren.
Trotz gut zwei Monaten Standzeit sprang der Roller problemlos an und die Fahrt zur Werkstatt raus hat wirklich Spaß gemacht. Eine große Vespa fahren ist eben doch immer wieder ein besonderes Vergnügen. Ebenso brav tat dann auch der Ovetto was ich von ihm verlangte. Anspringen und losfahren, auf dem Weg nach Hause.
Unterwegs schlug dann allerdings mal wieder das Pech mit voller Härte zu. Ein ziemlich rabiates Überholmanöver eines Autofahrers führte zu einem ungesunden Ausflug in den Straßengraben, nasses Laub und ein abschüssiges Bankett sind eben eine ungute Kombination. Glücklicherweise ging die Sache ohne Sturz ab, allerdings sprang der Roller hinterher nicht mehr an. Glück im Unglück: Es waren nur noch wenige Kilometer nach Hause und ein Familienmitglied hatte Zeit mich abzuholen.
Zu Hause habe ich mich dann direkt in den Golf gesetzt, und bin mit dem Anhänger losgezogen. Den Ovetto zurück zur Werkstatt zu karren war eigentlich nicht geplant, aber was will man machen?
Ein wenig Herumstöbern zeigte dann, dass der Motor nicht mehr lief weil er keinen Treibstoff bekam. Unterdruckleitung und Hahn waren aber in Ordnung, was kein gutes Zeichen ist.
Ohne Vergaser, mit Starthilfespray direkt in den Ansauger, sprang der Motor an. Er saugt also an, baut aber keinen Unterdruck auf. Dafür gibt es zwei mögliche Erklärungen: Extremen Mangel an Kompression oder in undichtes Kurbelgehäuse.
Da sich beides schöner untersuchen lässt, wenn der Motor auf der Werkbank liegt, kam der Antrieb raus. Beim Ovetto keine wirklich schöne Arbeit, aber was solls. Manchmal muss es eben sein.
Als Ursache habe ich dann recht schnell eine defekte Einlassmembran festgestellt. So undicht wie das ist, kann der Motor auf keinen Fall mehr laufen. Einen ursächlichen Zusammenhang mit dem Unfall gibt es hier vermutlich nicht, wahrscheinlich war das einfach nur ein unglückliches Zusammentreffen von zwei Dingen. Egal, die Reparatur ist denkbar simpel und kein Problem. Da der Motor aber eh schon draußen ist, kann ich gleich noch einige andere Dinge angreifen, die sowieso geplant waren.
Zunächst ging es, wer mich kennt vermutete es wohl schon, der Ölpumpe an den Kragen. Die zerdrückte Marzipankartoffel ist das, was nach 22 Jahren von der Fettfüllung übrig ist. Das wäre vermutlich nicht mehr lange gut gegangen. Positiv ist, dass der WeDi völlig in Ordnung ist.
Ohne Antriebsrad kam die Ölpumpe dann wieder an ihren Platz. Als Blindstopfen ist sie noch gut genug.
Danach konnte auch die Zündung wieder einziehen. Ich habe an diesem Punkt dann erstmal Feierabend gemacht, denn es ist hier nicht sinnvoll weiter zu machen. Demnächst, aber wohl erst nach den Feiertagen, geht es weiter. Vor allem den Hauptständer will ich noch erneuern, jetzt wo der Motor ausgebaut ist, ist die Gelegenheit günstig.

Nach Hause ging es dann mit dem Zip auf dem Anhänger. Geplant war es nicht, aber dann überwintert halt dieses Roller in der heimischen Tiefgarage.

Kommentare