Es gibt kaum etwas schöneres für mich, als einen sonnigen Spätsommertag damit zu zubringen mit dem Roller über kleine Landstraßen zu fahren, dabei Natur und frische Luft zu genießen und etwas Ruhe zu finden. Passend zum erholsamen Charakter einer solchen Ausfahrt zeigt das Audimuseum Ingolstadt derzeit eine Sonderausstellung zum Thema "Urlaub". Nichts wie hin!
Von Regensburg aus ist eine der schöneren Möglichkeiten nach Ingolstadt zu fahren der Weg über die alte Straße, parallel zur modernen B16, entlang der Donau. Über kleine Ortschaften erreicht man so, auf wenig genutzten, langsamen Landstraßen Kelheim. Von dort aus überquert die Straße die Höhenzüge des Donaudurchbruchs um bei Weltenburg wieder den Fluss zu erreichen.
Neustadt und Voburg sind weitere Wegpunkte auf der Fahrt nach Ingolstadt, wo dann auch bald das Museum erreicht ist.
Wanderer W3 "Puppchen" |
Bei all der negativen Presse der letzten Zeit ist leicht zu übersehen, dass die Audi AG nicht nur der zweitälteste Hersteller im Volkswagen Konzern ist, sondern als einzig überlebender Teil der alten Autounion auch über eine besonders interessante und facettenreiche Geschichte verfügt. Alle vier alten Marken der Autounion, also DKW, Horch, Wanderer und natürlich Audi, sind im ingolstädter Museum vertreten und auf schöne und anschauliche Weise dokumentiert. Das flächenmäßig relativ kleine, aber sehr hochwertige Museum zählt zweifellos zu den besten seiner Art weltweit und ist extrem sehenswert.
Autounion Typ C Stromlinien-Rennwagen |
Im Erdgeschoss des Museumsgebäudes sind zudem immer wieder hochwertige Sonderschauen zu sehen. Derzeit eben zum Thema Urlaub, natürlich mit einem Schwerpunkt auf dessen motorisierte Formen.
Ein Blick in den Innenraum eines Wohnwagens aus der Vorkriegszeit ist hier derzeit ebenso möglich, wie die genaue Betrachtung extrem seltener Campingfahrzeuge.
Der von der Firma Bischofberger umgebaute Audi 100 ist ein solches Fahrzeug. Eine kuriose Randnotiz der Fahrzeuggeschichte und genau darum besonders spannend.
Gleiches gilt natürlich auch für den Westfalia-Camper auf Basis des DKW F89 "Schnellasters". Dieser ist schon in seiner Normalausführung ein extrem seltenes Fahrzeug, als Wohnmobil aber wohl einmalig.
In Sachen Qualität kann das Restaurant mit dem Museum nicht ganz mithalten, trotzdem ging es nach dem Besuch dort in sehr guter Stimmung auf den Nachhauseweg. Dazu wählte ich die Route über das Schambachtal, als von Ingolstadt aus zunächst in Richtung Nordost und in einem Bogen um die Stadt herum. Auch hier gibt es wieder herrliche, wenig benutzte Landstraßen auf denen sich das Rollerfahren in seiner schönsten Form genießen lässt.
Das Schambachtal, von Altmannstein über Hexenagger nach Riedenburg, ist dabei ein landschaftliches Highlight. Der enge Talschnitt mit der gewundenen, dem Bachlauf folgenden, Straße ist ein purer Genuss. Von Riedenburg aus folgt dann die Straße der Altmühl zurück nach Kelheim wo die Donau wieder erreicht ist und sich der Kreis für diese Runde schließt.
Alles in allem keine besonders spektakuläre Tour, aber ein gemütliches Programm für einen kleinen Urlaubstag. Es ist einfach schön auf diese Weise das Leben zu genießen.
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