Österliche Schraubereien und ein wenig Custom-Pfusch am Chinakracher

Über die Osterfeiertage ist natürlich nicht viel in der Werkstatt passiert. Diese stille Zeit gehört der Familie und ganz ehrlich: Bei aller Liebe zur Schrauberei, manchmal tut auch das gut und mir ist es eigentlich auch wichtiger, mit meinen Leuten Zeit zu verbringen.

Trotzdem hatte sich Luigi am Karsamstag mal in die Werkstatt gequetscht. Denn leider hatte eines der typischen Ape-TM-Leiden mal wieder zugeschlagen.

Der Öffnermechanismus der Beifahrertür war so schwergängig geworden, dass der innere Hebel abgebrochen war. Das ist nicht nur lästig, im Notfall kann es richtig gefährlich werden. Also musste dieser Misstand abgestellt werden. Zum Glück war es mit einer gründlichen Reinigung der Einzelteile und einem neuen Hebel getan.


So ganz nebenbei wurde dann noch ein Mopedanhänger geborgen. Nicht für mich, sondern für meine lieblings Hunde-Mamma und Mitslooowriderin "Kymcofan". Jetzt muss der Trümmer nur noch seinen Weg nach Hessen finden, aber das wird sich zur richtigen Zeit finden.

Ostern ist natürlich auch die Zeit, zu der der Frühling so richtig beginnt. Zeit den Bajaj aus dem Winterschlaf zu wecken und damit ein wenig zu fahren. Der kleine Inder hat diese Hürde sehr erfolgreich genommen. 

Außerdem konnte ich bei dieser Gelegenheit den Znen in der Werkstatt aussetzen. Dieser sollte nämlich heute nochmal wichtig werden.

Denn an Luigi nagt nunmal der Zahn der Zeit und so ist es notwendig, das Michael mal wieder aktiv wird. Diesmal für eine ziemlich aufwändige Sache, denn es ist eine neue Gabel fällig. Dazu dann demnächst noch mehr. 

Von Michaels Werkstatt zu meiner ist es nicht weit und so hat er mich noch schnell rüber gefahren, nachdem ich die TM bei ihm abgestellt hatte. 

Dort habe ich dann zunächst mal den Znen aus dem Keller gezerrt, denn bevor ich mit ihm nach Hause gefahren bin, wollte ich noch etwas umsetzen, das mir schon seit einiger Zeit im Kopf rumspukt.

Ich habe den Roller ja deutlich gestrippt und einiges an Zierrat und Lametta entfernt. Dadurch ist er deutlich flacher und optisch länger geworden, was mir gut gefällt. In der Seitenansicht versauen jedoch die Spiegel die Linie total. Zudem sind die Dinger völlig nutzlos, ich sehe darin hauptsächlich meine Unterarme.

Die Lösung wäre ein langer, dünner Spiegel der sich unter den Lenker setzen lässt. Solche gibt es zu kaufen, aber sie sind teuer, zu teuer für ein Low-Budget-Spaßprojekt wie das Chopperding. Darum gibt es nun eine echte Orklösung in Gestalt eines alten Mofaspiegels aus der Wühlkiste.

Das Teil ist eigentlich zur Montage per Klemmschelle vorgesehen und hat darum kein Gewinde. Aber das kann man ja ändern.

Anschließend habe ich die originale Spiegelaufnahme nach unten durchgebohrt und eine Schraube durchgesteckt. Von unten bildet nun eine Distanzmutter die passende Aufnahme.

Das Ergebnis lässt sich sehen: Eine deutlich flachere Seitenansicht und ein Spiegel in dem ich tatsächlich sehe was sich hinter mir tut. Eine echte Verbesserung, nicht nur optisch.

Auf der anschließenden Fahrt nach Hause konnte die Konstruktion dann ihre Tauglichkeit beweisen. Tatsächlich ist es so ein viel entspannteres Fahren, weil der ständige Schulterblick entfällt.




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