Samstag, 12. Januar 2019

Winter im Donautal, ein Ausflug in die Stille

Für manche Zeitgenossen mag es widersinnig erscheinen, aber Rollerfahren ist für mich ein guter Weg um äußere, vor allem aber innere, Stille zu finden. Gerade im Winter, wenn die Natur ruht und die Landschaft weicher und weniger kontrastreich erscheint.
Dazu bedarf es dann gar keiner großartigen Tour, eine kleine Nachmittagsrunde durch das unmittelbare Hinterland genügt meist schon. 
Eine solche Runde führt von Regensburg aus an der Donau entlang nach Matting und weiter nach Bad Abbach, auf einer kleinen, wie vergessen zwischen den verschneiten Feldern liegenden Straße geht es durch die Winterlandschaft. Nach der Ortsdurchfahrt durch den Kurort wird es nur kurz etwas hektisch, denn  hier muss für einige hundert Meter die B16 befahren werden, die hier eine breit ausgebaute Schnellstraße ist. 
Direkt nach der nächsten Ausfahrt überquert die Nebenstraße dann die Donau. Die Brücke verläuft über das Stauwerk des Wasserkraftwerks Bad Abbach. Die hier gebändigten Kräfte des Flusses erzeugen eine faszinierende Kulisse. Der beständige Kampf des Flusses gegen die, ihm vom Menschen angelegten Fesseln ist hier deutlich sicht- und hörbar.
Das Stauwerk teilt den Fluss hier in zwei Arme. Das durch das Wehr abgegrenzte, nicht schiffbare Altwasser und den modernen Kanal, der weiter zur Schleuse und dann wieder in den natürlichen Flusslauf führt. Jenseits des Dammes, der den Kanal abschließt, sind bereits die Dächer und der Kirchturm der Ortschaft Poikam sichtbar. 
Durch Poikam muss hindurch fahren, wer aus dieser Richtung zum Yachthafen Donautal möchte. Die winzige Straße trennt hier zwei Welten, die der Boote in der Marina und die der Wohnwagen auf dem Campingplatz. Der Winter vereint sie jedoch in gewisser Weise, denn über beiden Arten der Freizeitgestaltung liegt tiefe Stille. Die einzige Bewegung im Hafenbecken kommt von einigen Blässhühnern und einem einsamen Schwan. 
Weiter geht es nach Kapfelberg, wo hoch über der Straße die Pfarrkirche Sankt Maria Immaculata grüßt.
Seit dem 17. Jahrhundert wacht sie über das Tal und den, an den Hängen des Kirchbergs gelegenen, Ort. Innerlich ist sie reich verziert und legt stummes Zeugnis von der Frömmigkeit vergangener und aktueller Zeiten ab. 
Von Kapfelberg aus führt die Straße über die Höhenzüge zunächst nach Gundelshausen. Hier teilt sich der Weg. Links ginge es über Lohstadt nach Bergmatting und weiter in den Kelheimer Forst. Doch ich bleibe liebe der Fluss treu, biege rechts ab und fahre zurück nach Poikam und Bad Abbach. Auf kleinen Nebenstraßen, andere als auf dem Hinweg, geht es dann zurück nach Hause. 
Manchmal ist es ganz leicht Stille und Schönheit zu finden.


Zu diese Tour gibt es auch ein kurzes Video in meinem Youtube-Kanal:







2 Kommentare:

  1. Sehr schöne Berichte wie man es von Dir gewohnt ist, welche Kamera verwendest Du eigentlich?.
    Mach weiter so!

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    1. Danke für das Lob, das freut mich wirklich :)
      Die Fotos für diesen Bericht sind mit der Panasonic Lumix DC-FZ83 aufgenommen. Mit dieser, für mich neuen, Kamera kämpfe ich zur Zeit noch etwas, aber das wird schon werden.

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