Tour: Altmühltal und Urdonautal

Fronleichnam ist einer der angenehmsten Feiertage im Jahr. Zum einen verbinden sich für einen Protestanten keinerlei Traditionspflichten damit und zum anderen liegt er in der schönen Jahreszeit. Eine gute Gelegenheit für eine kleine Rollertour.
Da ich schon länger nicht mehr durchs Altmühltal gerollert bin, habe ich heute wieder einmal diese Gegend erkundet. Von Regensburg aus über Kelheim und dann weiter über Riedenburg und Dietfurt, immer dem Flußlauf folgend, nach Eichstätt ist eine wohl bekannte, aber immer wieder schön zu fahrende Strecke.
Ab Eichstätt gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine der reizvolleren ist es dem Altmühltal noch ein Stück weit zu folgen und bei Dollnstein ins Urdonautal abzubiegen. Dieses weniger bekannte Nebental des Altmühltals folgt ungefähr dem Verlauf der Donau bis vor ungefähr 300.000 Jahren. Eine erdgeschichtlich kurze Zeit, die nach menschlichen Maßstäben natürlich unvorstellbar lange ist. Eher fassbar sind da die gut 900 Jahre Geschichte der Burg Wellheim. 
Die im 12. Jahrhundert erbaute Burg wurde bis ins 18. Jahrhundert benutzt und dann aufgegeben, heute ist sie nur noch eine malerische Ruine auf einem Felsgipfel über dem Ort Wellheim.
Die Auffahrt zur Burg erfolgt über eine kleine Nebenstraße, die sich in spektakulärem Streckenverlauf um und durch die Jurafelsen windet. Allein diese, leider nur kurze, Auffahrt ist die Anreise zur Burg wert!
Von Wellheim aus führt die Straße durch den Talgrund weiter in Richtung Neuburg an der Donau, doch noch bevor sie das Urdonautal (Wellheimer Trockental) verlässt, grüßt die Ruine einer weiteren Burg hoch über dem Tal.
Auf einer spektakulären Felsklippe über dem Ort Hütting thront die gleichnamige Burg. Um das Jahr 1060 herum wurde sie von den Grafen von Lechsgmünd errichtet und im 15. Jahrhundert zerstört. Die Reste der Mauern wurden damals als Steinbruch benutzt, weshalb heute nur noch die Außenwand des Pallas erhalten ist. Diese beherrscht aber immer noch den Ort und vermittelt ein beeindruckendes Bild mittelalterlicher Macht.

Wenige Kilometer weiter öffnet sich das Land, das Urdonautal geht sanft in die weite Ebene des heutigen Flußlaufes über. Neuburg mit seinen berühmten Barokgebäuden kommt in Sicht, doch ich biege vorher auf dem Abzweig der alten Bundesstraße nach Ingolstadt ein.
Von hier aus geht es auf langen, sanft gewellten Landstraßen bis nach Ingolstadt. Die Universtitätsstadt durchquere ich schnell und fahre dann weiter in Richtung Altmannstein. Der Hauptort des Schambachtals ist am Feiertag bei Kaiserwetter von Touristen verstopft und tatsächlich kommt es sogar zu einem kleinen Stau.
Mir ist es egal, mit der Vespa kann ich mich durchschlängeln und bald ist die Strecke wieder frei. Vorbei an Hexenagger geht es zurück nach Riedenburg und damit ins Altmühltal. Hier schließt sich der Kreis und ich fahre über Kelheim zurück nach Regensburg.
Eine etwas über 200km lange Runde durch einen der landschaftlich sicher reizvollsten Teile Bayerns geht so zuende. Es war eine gute Idee, wieder einmal durch diese Gegend zu rollern.

ungefähre Route bei Google Maps
Burg Hütting bei wikipedia.de
Burg Wellheim bei wikipedia.de




 




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