Freitag, 2. Februar 2018

Luigi: was sein muss, das muss sein

Seit der Panne am Mittwoch stand die Ape ja bei Michael auf dem Hof. Da ich das Fahrzeug so schnell wie möglich zurück haben wollte, Michael aber wenig Zeit hat, musste heute der freie Freitag geopftert und geschraubt werden. Es ging also bereits früh am Morgen per Golf raus zum niederbayerischen Apenest.

Der erste Schritt war natürlich den alten Sprit aus dem Tank zu lassen. Da der Benzinhahn glücklicherweise noch frei war eine relativ einfache Aufgabe. 
Auffällig war, dass der Sprit im Tank relativ frei von Partikeln, dafür aber gelblich verfärbt war. Außerdem roch er seltsam nach Dieselkraftstoff. Vielleicht ein Hinweis darauf was hier überhaupt passiert war. 
Den entleerten Tank ausbauen war dann erstaunlich problemlos. Anders als es meistens der Fall ist, war die Halteschraube des Tankbands nicht rettungslos eingerostet. Das besorgte neue Tankband kann also als Ersatzteil ins Lager. 

Beim Zerlegen des Tanks kam dann der ganze Dreck zu Vorschein. Der alte Benzinhahn (der direkt entsorgt wurde) war völlig verschmiert. Ebenso der Tankschwimmer und die ganze Innenseite des Tanks, in der Summe war es jedoch deutlich weniger Dreck als zunächst erwartet. Als nächstes kam also der Tank in den Kofferraum des Golfs und es ging ab zum Waschplatz. 
Viel, sehr viel, kochende Seifenbrühe unter hohem Druck ist immer noch das beste Reinigungsmittel für solche Tanks. Einige Minuten später war der Tank innerlich und äußerlich in Neuzustand und es ging zurück zu Michael.
Beim Einbau gab es dann neben einem neuen Benzinhahn auch eine neue Spritleitung und einen zusätzlichen Leitungsfilter. Dieser ist eine reine Vorsichtsmaßnahme und fliegt wieder raus wenn es keine Probleme gibt. Damit ist aber eigentlich nicht zu rechnen, denn normalerweise sollten sämtliche Rückstände aus dem Tank entfernt sein. Eingefüllt haben wir natürlich frischen, neuen Sprit. 
Nach einer kurzen Probefahrt mit der Ape bin ich dann mit dem Golf weiter gefahren. Die Ape kann ich leider erst morgen abholen, denn auch ich kann nur mit einem Fahrzeug gleichzeitig fahren. Der nächste Halt war meine eigene Werkstatt, den abgelassenen Sprit aus der Ape hatte ich dabei, denn ich wollte mir die Suppe nochmal genauer ansehen.
Ein kruder Feinfilter aus einem hellen, neuen Tuch im Trichter (über dem relativ groben Sieb, das der Trichter sowieso hat) sollte zeigen was alles im Benzin herumschwamm.
Es ist genau der ölige Schlonz der auch schon am Benzinhahn hing, jetzt nur deutlich besser verdünnt. Zusammen mit dem Geruch des Treibstoffs bestätigte sich mein Verdacht. Das war kein pures Benzin sondern eine Mischung aus Benzin und Diesel, nur so ist der Geruch zu erklären. Außerdem dürfte die Kontamination mit Diesel auch erklären, warum sich der Ölschlick gelöst hat. Vermutlich ist es einfach alter Dreck aus dem Tank, der normalerweise fest saß und keine Probleme verursachte. Diesel ist jedoch ein wesentlich besseres Lösungsmittel als Benzin, weshalb der eingebrachte Dieseltreibstoff den Dreck löste und in den Benzinfilter beförderte. 

Bleibt natürlich die Frage wie der Dieselkraftstoff ins Benzin gelangen konnte. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung. Es kann eigentlich nur ein Fehler an einer Tankstelle sein, eventuell eine Undichtigkeit in einer Zapfsäule. Aber das ist nicht wirklich nachweisbar, darum bleibt nichts übrig als die Sache als kuriosen Einzelfall zu verbuchen. 
Den gefilterten Sprit werde ich vermutlich in kleinen Dosen an div. Fahrzeuge verfüttern. Dieselbeimischung ist, in geringem Umfang, eigentlich unkritisch, erst recht bei simplen Zweitaktern. Nur zu viel darf es halt nicht werden ...









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