Lückenfüllerei

Bisweilen ist es ganz praktisch, wenn man als jemand bekannt ist, der nahezu alles gebrauchen kann. So habe ich vor ein paar Tagen eine relativ gut erhaltene Schubladen-Kommode geschenkt bekommen. 

Der Trümmer stammt aus dem Sortiment einer bekannten skandinavischen Firma und ist eigentlich ganz nett. Seiner Vorbesitzerin war das Teil einfach nur zu schäbig geworden, also genau richtig für meine Werkstatt.

Von der Größe her passt das Ding ziemlich genau neben den Schmierstoff-Schrank, allerdings war doch etwas Arbeit notwendig. Denn die unterste Schublade hatte sich im Laufe der Jahre verzogen und behielt den Boden nicht mehr richtig bei sich.

Für die Werkstatt tut es da eine klassische Orklösung, in diesem Fall einfach ein Stück Dachlatte, das die Schublade zusammenzieht und den Boden stützt. So ist zudem auch noch den Boden stabiler als vorher.

Für wirklich schweres Zeug ist das Ding aber trotzdem nicht geeignet, was aber auch nicht sein muss. Denn letztlich ist es die Lösung für das Problem, dass das Regal hinter dem Schiebetor mit wilden Haufen zugestellt ist. Es sind alles Kleinteile die häufig gebraucht werden, die sich aber in einem Regal nur schlecht ordentlich lagern lassen.

Wirklich perfekt ist das so immer noch nicht, aber es ist deutlich besser. Auch weil die Sachen, in den sauber beschrifteten Schubladen erheblich leichter zugänglich und auffindbar sind.

Zumindest im Moment ist das so eine gute Lösung. 

Dabei sollte es heute eigentlich mit der PK weiter gehen. Doch daraus wurde nichts, denn die nötigen Ersatzteile sind noch nicht da. Das alternative Programm bestand dann darin, den Ersatzteilfundus zu sichten, den es zum Lido dazu gab.

Es handelt sich dabei wohl die Reste eines geschlachteten Lido, aber es sind doch einige kleine Schätze dabei. So etwa der Schlüsselanhänger, der von exakt dem Motorradhändler stammt, der auch meinen Lido als Neufahrzeug verkauft hat.

Das Versicherungskennzeichen von 1985 stammt vermutlich vom Schlachtroller, aber ein nettes Fundstück ist es trotzdem. Dieses Exemplar wird sicher nicht als Baumaterial enden


Das wervollste Stück der Teilesammlung ist vermutlich der, leider unvollständige, Teileträgermotor. Für diejenigen, die sich einen Blick unter den Antriebsdeckel gewünscht haben ist hier die Gelegenheit.

Die Fliehkraftkupplung für den ersten Gang (links) ist schön zu sehen, ebenso das Paket aus Lamellenkupplungen und Freilauf für die zwei weiteren Gänge auf der rechten Seite.

Für den Lido habe ich einige Pläne, die ihn ein wenig individueller gestalten sollen. Allerdings möchte ich die sehr schöne Originalsubstanz natürlich nicht kaputt machen. Deshalb habe ich schon etwas "Spielzeug" besorgt. Dazu gehört auch das lädierte Handschuhfach, dass die meisten Schrauber vermutlich weggeworfen hätten. Aber genau darum ist es eine ideale Basis für das, was ich mit dem Lido-Handschuhkasten vor habe, dem Originalteil aber ersparen möchte.

Über das große Loch habe ich erstmal nur ein Stück Alublech genietet, der Ausbruch an der Seite sollte in eingebautem Zustand zumindest hinnehmbar sein. Das wird sich zeigen und ggf. sind weitere Korrekturen kein allzu großes Problem.

Mit ein wenig roter Farbe drüber sieht die Sache auch gleich nicht mehr ganz so wild aus. Ich glaube, dass das ziemlich gut werden wird. Aber eigentlich ist ja erstmal die Vespa dran.



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