Samstag, 15. August 2020

Tag des Dreirads

Die Karosseriearbeiten an der Ape sind nahezu abgeschlossen. Ein paar kleinere Nachbesserungen an der Lackierung und frische Hohlraumversiegelung sind noch nötig, aber ansonsten ist alles gemacht. Dazu brauche ich aber noch Material, das noch nicht geliefert wurde. Darum ging es heute erstmal an der Technik weiter.

Ein wichtiges Puzzleteil dabei ist die Frontmaske. Diese bestimmt maßgeblich den Look des Fahrzeugs, ohne sie wirkt das alles doch arg gerupft.

Der Kunststoff ist aufgearbeitet und den scheußlichen Kennzeichenhalter habe ich entfernt. Das Taferl direkt auf den "Kühlergrill" zu setzen ist meiner Meinung nach die deutlich bessere Option. Viel wichtiger ist aber, dass ich neue Scheinwerfer für die TM liegen hatte.

H4-Scheinwerfer vom Fiat 126p, also dem sog. Polski-Fiat, ersetzen die originalen Biluxfunzeln. Tatsächlich passen diese Scheinwerfer 1:1 in die TM, denn auch die originalen Lampen sind aus dem Fiat-Regal. Vorläufig sind allerdings noch HS1 Leuchtmittel drin, denn echte H4 kann die Ape nur dann versorgen, wenn die Rückleuchten auf LED umgerüstet werden. Dazu fehlen mir aber noch die passenden Leuchten. Zum Testen und Einstellen taugen aber auch die HS1.

Anschließend zogen die Bowdenzüge für Gas und Kupplung, zusammen mit den entsprechenden Pedalen, wieder ein. Theoretisch wäre die Ape so fahrtauglich, aber im Stehen fahren ist irgendwie doof. 

Die, zur Feier des Tages sogar frisch gesaugte, Sitzbank macht die Kabine wieder komplett und die Ape tatsächlich fahrbar.

Auch wenn sie ohne Schnabel nicht wirklich verkehrssicher ist, konnte ich mir eine kleine Probefahrt auf dem Feldweg hinter der Werkstatt nicht verkneifen. Es tut gut, Luigi wieder ein wenig zu fahren, außerdem macht es Mut für die nächsten Schritte des Projektes. Denn fertig ist es noch lange nicht. Demnächst geht es dann an den Innenausbau des Campers.

Doch vorher standen heute noch einige andere Dinge auf dem Programm.

Vor ein paar Tagen hatte mich ja der Centro schmählich im Stich gelassen. Mein Verdacht, dass es einen Kolbenklemmer gegeben hat, hat sich leider bestätigt.

Zugegeben, wirklich toll war der Kolben sowieso nicht mehr. Die Kolbenringe sind offensichtlich verschlissen und die starken Kohleablagerungen sind wohl das Resultat von exzessivem Kurzstreckenbetrieb beim Vorbesitzer. 

Der Kolbenklemmer auf der Auslassseite war da nur der finale Tropfen für ein ohnehin gut gefülltes Fass. Es ist ein klassischer Überhitzungsklemmer.

Auch der Zylinder ist völlig hinüber, massive Laufspuren zeugen von viel hartem Einsatz. Dazu kommt natürlich auch hier der Klemmer. Die Zylinderbohrung ist zudem mit freiem Auge sichtbar unrund, das Teil hat es einfach nur hinter sich.

Der finale Killer war aber wohl der Ansaugstutzen. Dieser ist gerissen und der Motor hat wohl deutlich Falschluft gezogen, sich überhitzt und dann eben weggeklemmt. Gut, es ist noch der originale Ansaugstutzen von 1995, also ist das kaum verwunderlich.

Beim Centro steht also eine Grundüberholung des Motors auf dem Programm. Ich bin mir ehrlich gesagt etwas unsicher wann ich das machen soll. Da ich den Roller nicht wirklich brauche wäre es wohl gut, das stehen zu lassen, bis die Ape fertig ist. Dann ist mehr Zeit und Ruhe für derartige Baustellen.

Bestandsaufnahme stand dann auch noch bei einem anderen Fahrzeug auf dem Programm.

Vergangenes Wochenende hatte ich ja Thums "Berta" aus Freiberg mitgebracht. Der Roller sprang schon länger sehr schlecht an und wollte zuletzt gar nicht mehr.  Immerhin ist ein kapitaler Motorschaden hier nahezu auszuschließen, denn gefahren ist das Ding eigentlich noch recht ordentlich - wenn es denn fuhr.

Sinnvoll ist hier nur eine gründliche Durchsicht, darum habe ich einfach angefangen und alle klassischen Verschleißteile geprüft. Antriebsriemen und Fliehgewichte sind hinüber, aber das hat mit dem Anspringen nichts zu tun.

Der kräftig sabbernde WeDi auf der Antriebsseite schon eher. 

Auf der Zündungsseite schaut es dabei nicht viel besser aus. Polrad und Zündanker sind mit einer dicken Dreckschicht verkrustet und der Wellendichtring ist feucht.

An dieser Stelle war dann klar, dass es hier eine Neuteileschlacht braucht. Der Zustand ist deutlich besser als beim letzten R7, aber trotzdem wird es wohl auf eine sehr gründliche Inspektion hinaus laufen. Solange die dazu nötigen Teile nicht da sind macht das aber keinen Sinn, deshalb wanderte auch Berta erstmal in die Tiefgarage zurück. 

Es ist wohl wirklich das Beste, wenn ich estmal die Ape fertig mache und dann die Rollerbaustellen abarbeite.


 

 

 

 

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