Mit der Baureihe NSL, genannt Sfera (ital. für Kugel oder Ball), begann im Jahre 1990 bei Piaggio die Roller-Neuzeit. Die erste nach modernen Gesichtspunkten konstruierte Generation von Automatikroller mit Kunststoffkarosserie war ein sofortiger Erfolg. Bis heute sind die rundlichen und robusten Roller Teil des Straßenbildes.
Sfera 50 der ersten Generation, Baureihe NSL |
Fahrwerkstechnisch blieb es beim bewährten Vollschwingenfahrwerk, jetzt jedoch mit einer hydraulischen Scheibenbremse vorne. Zudem wurde die überkommene 80ccm-Version durch einen modernen 125ccm Viertakter ersetzt.
Motor und Antrieb
In der Sfera RST waren in Deutschland zwei Motorversionen lieferbar. Ein 50ccm Zweitakter und ein 125er Viertakter. Beide Motoren sind für ihre Klassen kraftvolle und robuste Vertreter, auch wenn der 125er das Leistungslimit der Klasse nicht ausnutzt.. Angetrieben werden die Roller grundsätzlich über ein stufenloses Automatikgetriebe üblicher Bauart.
technische Daten Sfera 50 RST
Motortyp: Einzylinder Zweiaktmotor, luftgekühlt
Hubraum: 49ccm
Leistung: 3,8PS
Höchstgeschwindigkeit: 50km/h (entsprechend den gesetzlichen Vorgaben)
Einlassteuerung: Membran
Vergaser: je nach Baujahr Weber oder Dellorto mit 12mm Durchlass
Hubraum: 49ccm
Leistung: 3,8PS
Höchstgeschwindigkeit: 50km/h (entsprechend den gesetzlichen Vorgaben)
Einlassteuerung: Membran
Vergaser: je nach Baujahr Weber oder Dellorto mit 12mm Durchlass
technische Daten Sfera 125Motortyp: Einzylinder Viertaktmotor, luftgekühlt
Hubraum: 124ccm
Leistung: 12,2PS
Höchstgeschwindigkeit: 90km/h
Ventilsteuerung: OHC mit Steuerkette
Vergaser: Mikuni BS24
Hubraum: 124ccm
Leistung: 12,2PS
Höchstgeschwindigkeit: 90km/h
Ventilsteuerung: OHC mit Steuerkette
Vergaser: Mikuni BS24
Fahrwerk und Bremsen
Wie schon die Modelle der Baureihe NSL besteht das Fahrwerk der Sfera RST aus einem klassischen Stahlrohrrahmen mit Vollschwingenfahrwerk. Das Vorderrad wird an einer Kurzschwinge geführt, was dem Fahrkomfort zugute kommt. Die etwas breiteren Reifen gegenüber dem Vorgängermodell verbessern zudem den Geradeauslauf des Rollers. Die Sfera RST beider Hubraumklassen rollt vorne auf 100/90-10 und hinten auf 100/80-10. Wobei manche Modelle für das Hinterrad einen 110/80-10 als Alternative eingetragen haben.
Fahrwerksseitig der größte Fortschritt gegenüber dem Urmodell ist die vordere Scheibenbremse. Diese ist deutlich besser dosierbar und wesentlich wirksamer als die Trommelbremse des Urmodells.
Bei Faceliftmodellen wird oft der Nutzwert für ein optimiertes Styling geopfert. Dieser Fehler unterlief Piaggio bei der Sfera RST glücklicherweise nicht. Das überarbeitete Modell behielt alle Tugenden des Urmodells, so war der große Gepäckträger immer noch serienmäßig an Bord und das kleine, aber nützliche Handschuhfach blieb ebenfalls erhalten. Wie schon beim Urmodell wird der Handschuhfachdeckel über das Zündschloss entriegelt. Das Helmfach blieb unverändert tief und gut nutzbar, ebenso die gut zugängliche Batterie im Rahmenheck. Darum war und ist die Sfera RST bis heute eine gute Wahl als Alltags- und Nutzroller.
Aufgrund der kurzen Bauzeit von nur zwei Jahren blieben die Stückzahlen der Sfera RST deutlich geringer als die der Vorgängerversion. Gerade die 50ccm-Version ist heute relativ selten geworden, NSL-Modelle sind häufiger zu sehen. 125er sind gefühlt in der Mehrzahl und sicher die interessanteste Version der Sfera. Als 125er ist sie ein heute noch zeitgemäßer Stadtroller mit ausreichend Leistung für kurze Autobahnetappen. Etwas das der alten 80ccm-NSL deutlich schwerer fällt. Gepflegte 50er erzielen, genau wie bei der Vorgängergeneration, hohe Preise sind sind in der kleine aber sehr aktiven Fanszene gesucht.
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