Luigi: einfach mal die Klappe halten

Langsam wird es Zeit dafür zu sorgen, dass die Ape ihren Dienst als "Winterauto" vernünftig versehen kann. Dazu gehört natürlich auch eine sinnvoll funktionierende Heizung. Nun ist die TM-Heizung zwar deutlich besser als ihr Ruf, aber es gibt eben doch einige Schwachpunkte.
Einer davon ist die Heizungsklappe. Diese regelt ob die heiße Abluft der Motorkühlung direkt ins Freie geblasen oder in die Fahrerkabine geleitet wird. Bei langer Nichtbenutzung, etwa in den Sommermonaten, kommt es vor, dass die Klappe einrostet und sich nicht mehr verstellen lässt. So war es jetzt auch bei Luigi, die Klappe rührte sich nicht nicht und die Heizung ließ sich so natürlich nicht mehr "einschalten".
Es gibt keine wirklich sinnvolle Möglichkeit dies in eingebautem Zustand zu beheben, darum hilft es nichts: Das komplette Klappengehäuse muss raus, den völlig verrotteten Halteschrauben zum Trotz.
Tatsächlich ging es dann doch einfacher als befürchtet, auch weil die Schrauben gnädigerweise alle drei einfach abrissen und sich somit problemlos entfernen ließen. Erneuert hätte ich so sowieso, von daher war das in diesem Falle ganz gut so.
Bei näherer Betrachtung zeigte sich dann auch, warum die Klappe festsaß. Die eigentliche Klappe ist mit zwei Schrauben an einer Welle befestigt und diese war dermaßen rostig, dass sich ihr Durchmesser so stark vergrößert hatte, dass sie im Plastikgehäuse festsaß. Bis dahin hatte ich ja noch gehofft, dass es mit gründlichem Reinigen und einem Bad in Kriechöl getan wäre, aber diese Hoffnung war leider vergebens.
Natürlich gingen auch die beiden Halteschrauben nicht mehr heraus, hier war abbohren der Köpfe die einzig gangbare Möglichkeit um Welle und Klappe zu trennen.
Den Bedienhebel der Klappenwelle habe ich anschließend abgesägt, denn nur so war es möglich, die Welle aus ihrem Sitz auszupressen.
Man möchte garnicht glauben, wie fest eine Stahlwelle in einem Plastikgehäuse festrosten kann. Immerhin gelang es letztlich trotzdem, die Welle halbwegs unbeschadet zu entfernen.
Die drei entfernten Teile, also Klappe, Welle und abgetrennter Bedienhebel brauchten dann vor allem eine gründliche Reinigung per Drahtbürste, erwiesen sich aber glücklicherweise als grundsätzlich brauchbar.
Bedienhebel und Welle vereinten dann das Schweißgerät wieder zu einer festen Einheit.
Außerdem habe ich zwei neue Löcher zur Befestigung der Klappe in die Welle gebohrt. Statt von Schrauben wird diese nun jedoch von Splinten festgehalten. Diese sollten sich im Bedarffalle leichter entfernen lassen.
Natürlich bekam die Welle zudem noch eine kräftige Fettpackung verpasst. Somit sollte hier wieder über viele Jahre gute Funktion sichergestellt sein. Die Klappe ist jedenfalls leichtgängig wie schon sehr lange nicht mehr.
Beim Einbau ins Fahrzeug erhiel das hinter dem Klappengehäuse befindliche Karosserieteil noch eine gründliche Versiegelung mit Permafilm, das übliche Erhaltungsprogramm für eine Ape eben. Beim anschließenden Test zeigte sich, dass die Heizungsregulierung wieder perfekt funktioniert. Dieses lästige Problem ist also aus der Welt geschafft.

Kommentare