Klingonenkreuzer: alles halb so wild

Nach dem nervigen Zwischenfall mit dem Klingonenkreuzer stand dieser in der Garage herum. Ich hatte schlicht keine Zeit die Sache anzugehen. heute Vormittag war dann aber zum Glück die nötige Ruhe da und der Roller kam auf den Anhänger.
In der Werkstatt war dann erstmal eine Runde Mopedstriptease angesagt, denn zunächst wollte ich die zerbrochenen Blinker angehen.
Da der Gepäckträger derzeit sowieso fehlt war das recht schnell erledigt.
Das Problem mit den Blinkern war, dass die Haltenasen für das Heckplastik abgebrochen waren. Die Blinkergehäuse sind beim Neos nämlich gleichzeitig die Befestigung für die kleine Verkleidung unter der Rückleuchte, ohne die die beiden Seitenteile nicht richtig halten. Eine Schachtelbauweise die beim Zerlegen des Rollers ihre Vorteile hat, aber eben auch eine Sollbruchstelle erzeugt. Intakte Ersatzblinker hatte ich zum Glück noch im Fundus, also halb so wild.
Da das Heck jetzt sowieso schon zerlegt war, habe ich die Schlossbrücke auch gleich noch abgebaut. Denn eines der Gewinde für den Gepäckträger war schonwieder ausgerissen. Ob das jetzt mit dem Unfall zusammenhängt oder schon vorher so war, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Aber angegangen muss es doch werden.
Die fragliche Bohrung hatte im unteren Teil noch genug Gewindegänge übrig, um eine Gewindestange einzuziehen. Das sollte wieder einen zuverlässigeren Ankerpunkt bieten. 
Damit waren die Arbeiten am Heck auch schon abgeschlossen. Die Seitenträger habe ich erstmal ganz bewusst noch weggelassen, denn die nächste Baustelle ist der Gepäckträger. Ich habe mich dagegen entschlossen einen neuen Träger zu kaufen, stattdessen wird es einen kompletten Eigenbau geben. Das Material dafür muss ich aber noch besorgen.
Schlimmer als der Heckschaden ist natürlich die zerbrochene Windschutzscheibe. Ich hatte lange überlegt, ob ich nicht versuchen soll sie zu kleben, aber das sähe vermutlich nicht gut aus. Der Windschild hat ausgedient und kommt an die Wand.
Nach der Demontage zeigte sich auch, dass der Lenker zum Glück nichts abbekommen hatte. Es bleibt also dabei, dass ein neuer Windschild dran muss.
Die neue Scheibe ist genau wie das alte Teil ein Trumm aus dem originalen Werkszubehör, es handelt sich jedoch um eine etwas neuere Ausführung. Die Befestigung ist deutlich eleganter gelöst als beim alten Schild, insofern eine kleine Verbesserung.
Allerdings sind die Spiegelhalter am Windschild eindeutig für die Originalspiegel ausgelegt. Die viel dickeren Ausleger der Zubehörspiegel sorgen für etwas gefummel und Schraubenschlüsselyoga bei der Montage, aber auch das klappte letztlich recht problemlos.
Bei einem Originalroller wäre an dieser Stelle Feierabend gewesen, denn das Windschild ist ja dran und damit die Reparatur eigentlich abgeschlossen. Nun ist mein Klingonenkreuzer aber alles möglich nur nicht original. 
Der Getränkehalter ist ein für mich wichtiges Teil der Tourenausstattung und musste darum natürlich wieder dran. Beim alten Windschild war er direkt mit der Befestigung verschraubt, was aber beim neuen nicht mehr geht. 
Einige Überlegungen später habe ich aus einem Stück soliden Flachstahl einfach einen Halter gebogen.
Mit dem Winkelstück lässt sich der Halter jetzt mit der Windschildaufnahme verschrauben und sitzt stabil und leicht zu erreichen am Lenker. Eine Lösung die mir ehrlichgesagt sogar besser gefällt als die alte, bei der größere Flaschen an den Windschild anstießen.
Als letzte Amtshandlung für heute bekam der Getränkehalter noch eine Dusche mit frischem Mattschwarz, dann sieht das wieder ordentlich aus und rostet nicht. Da wird der Neos auf seine alten Tage noch richtig schick.

Kommentare