In diesem Fahrzeugportrait soll wiedereinmal ein etwas exotischeres Fahrzeug vorgestellt werden. Es handelt sich dabei um den EVT-3W. Ein elektrisch angetriebenes Rollerdreirad, das unter anderem auch von Firma Wulfhorst als "Carlo" vertrieben wurde.
Grundsätzliches
Basis des EVT-3W ist ein Chinaroller der 90er Jahre, eines jener Fahrzeuge, die optische Anleihen beim Sanyang Flash und div. Kymcomodelle nehmen. Statt des damals eigentlich gebräuchlichen Zweitakters ist das Fahrzeug jedoch elektrisch angetrieben.
In Ausstattung und Machart entspricht das Fahrzeug weitgehend dem damaligen Stand der Dinge bei derartigen Rollern. Es ist ein simpel gebauter, grundsätzlich als Nutzfahrzeug ausgelegter Roller mit einfacher Ausstattung.
Antrieb und Batterien
In allen Varianten wird der EVT-3W von einem bürstenlosen Motor mit 48V Betriebsspannung angetrieben der 1,5kW leistet. Der Motor ist als Radnabenmotor ausgeführt und treibt das rechte Hinterrad an. Die Controllereinheit befindet sich vor dem rechten Hinterrad auf der Achsschwinge.
Der Batteriepack befindet sich zusammen mit dem Ladegerät im Rahmenheck bzw. Helmfach. Es existieren zwei Varianten des Fahrzeugs, die sich durch unterschiedliche Batterietechnologie unterscheiden. Die ältere Ausführung verfügt über vier 12V Bleisäure-Akkumulatoren von je 50Ah Kapazität. Diese erlauben eine maximale Reichweite von 40km. Die neuere Version ist mit einem einzelnen Lithium-Polymerspeicher ausgerüstet, der eine Nennspannung von 49,4V sowie 60Ah Kapazität ausweist. Diese Ausführung ist mit 80km Reichweite deutlich besser aufgestellt als die ältere Version.
Je nach Zulassungsform (Mofa oder Kleinkraftrad) beträgt die Höchstgeschwindigkeit 25 oder 45km/h.
Fahrwerk und Bremsen
Die Vorderradführung entspricht, mit einer einfachen Telegabel und simpler Trommelbremse, dem damaligen Stand der Technik bei billigen Rollern. Die Hinterräder verfügen jedoch beidseitig über hydraulische Scheibenbremsen. Diese konstruktive Besonderheit unterscheidet den EVT-3W von anderen Wulfhorsttypen und ist darin begründet, dass es sich nicht um einen Umbau sondern um ein komplett zugekauftes Fahrzeug handelt.
Durch den einseitig wirkenden Antrieb benötigt der "Carlo" natürlich kein Differential. Die Hinterachskonstruktion fällt entsprechend simpel aus. Es handelt sich um eine gabelförmige Achsschwinge die von einem einzelnen Federbein geführt wird und die konventionelle Treibsatzschwinge komplett ersetzt.
Besonderheiten der Bedienung
Als Elektrofahrzeug verfügt der EVT-3W natürlich nicht über eine Tankanzeige sondern über eine Ladestandskontrolle. Diese wurde mittels eines simplen LED-Clusters in das Cockpit integriert.
Eine weitere Besonderheit ist der Umstand, dass der Zündschlüssel über eine Stellung zum Umschalten der Fahrtrichtung verfügt. Über ihn wird also gesteuert, ob der Roller nach Vorwärts oder Rückwärts fährt.
In seiner weiteren Bedienung entspricht er weitgehend einem herkömmlichen Roller. Das Ladegerät für den Fahrakku ist im Helmfach integriert und wird über eine normale Haushaltssteckdose angeschlossen.
Fazit
Als immernoch neu lieferbares, aber denkbar primitives Elektromobil ist der EVT-3W ein nachwievor zeitgemäßes Fahrzeug. Er stellt jedoch keinesfalls die absolute Spitze in Sachen Elektromobilität dar.
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