Die Ape steht in der Werkstatt, das bedeutet vor allem, dass sonst nichts mehr in die Werkstatt rein passt. Wirklich schrauben kann ich so zur Zeit nicht, nur hoffen, dass die Ersatzteile für Luigi bald geliefert werden.
Den grauen Alltagsdienst versieht derweil der Chinakracher, aber wie das bei diesen Kisten halt so ist, braucht der Eimer bisweilen etwas Zuwendung. Darum bin ich heute nochmal kurz zur Werkstatt rausgefahren. Den Kleinkram kann man auch buchstäblich zwischen Tür und Angel erledigen.
Ab deutlichsten waren der losvibrierte Gepäckträger und eine etwas abstehende Seitenverkleidung. Alles nichts wildes, aber es nervt halt.
Diese Dinge zu beheben ist eine Sache von fünf Minuten, danach ging es dann an das eigentliche Problem.
Zu den typischen Schwachstellen der Chinaroller gehört der Seitenständer. Dessen Feder taugt nicht viel und erlahmt schnell. Als Folge hängt der Ständer dann runter und setzt in Linkskurven sehr schnell auf. Das ist nicht nur nervig, es kann auch gefährlich werden.
Die Lösung für dieses Problem ist eine stärkere Feder. Dazu muss natürlich zunächst der Seitenständer runter, ein Unternehmen, das in diesem Fall problemlos war. Häufig reißt die Halteschraube, die natürlich ein Sonderteil ist, dabei ab. Zum Glück hatte ich das Zeug im Herbst gangbar gemacht und gründlich gefettet.
Als neue Ständerfeder dient jetzt eine Trommelbremsfeder aus einem PKW. Keine Ahnung von was für einem, ist ein Wühlkistenteil.
Damit kann man jetzt auch wieder Linkskurven in tiefster Gangart fahren ohne aufzusetzen. So soll es sein und die Schrauberei am Chinakackfass ist damit erstmal erledigt.
Bei der Ape blieb mir noch die Vorbereitung des Zylinderkopfes. Dieses sehr teure Bauteil (Neupreis weit über 200€) soll natürlich wiederverwendet werden. Grundsätzlich ist der Kopf auch in gutem Zustand, er ist nicht verzogen und hat keine groben Schäden. Lediglich der Brennraum und die Dichtfläche müssen natürlich gereinigt werden.
Die Ölkohle aus dem Brennraum ließ sich relativ gut abschaben. TM-Köpfe sind auch einem relativ harten Aluguss, der nicht so leicht zerkratzt wie die oft sehr weichen Köpfe von Rollermotoren. Zudem war ein perfekt sauberer und polierter Brennraum auch nie Ziel der Übung, bei einem serienmäßigen Alltagsmotor macht soetwas keinen Sinn. Die Ölfangnut und die Dichtfläche sollten aber natürlich sauber sein, denn der Kopf wird bei der TM ohne Dichtung montiert.
Die Dichtfläche mit Schleifleinen auf einer Glasplatte abzuziehen ist daher obligatorisch. Dank des sehr guten Zustands dieses Kopfes eine Sache, die in wenigen Minuten zu erledigen ist.
Jetzt bleibt endgültig nur noch das Warten auf die Ersatzteillieferung. Aber es war ja schönes Wetter, darum habe ich dann den Chinakracher noch etwas über die Landstraße gehetzt. Knapp über 1.000km bin ich jetzt schon mit dem Haufen gefahren, das ist erschreckend viel, vor allem läuft er auf schon fast gespenstische Weise zuverlässig. Aber irgendwo muss ich ja auch mal Glück haben.
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