Es ist wohl eine sichere
Feststellung, dass das einzig unveränderliche die Veränderung ist. Denn es
liegt in der Natur der Dinge, dass sie sich verändern. Dieses gilt auch für
Pläne jeder Art. So auch meine Reisepläne für die große Tour dieses Jahr. Diese
sahen vor, zusammen mit den Slooowriders nach Spanien runter zu rocken. Doch
wie es so oft ist, kam das Ende dieser Pläne noch bevor sie wirklich sicher
umzusetzen waren. Aber der Reihe nach, fangen wir am Anfang an zu erzählen.
Die Reisevorbereitungen waren die
üblichen, also den Roller bepacken, volltanken und noch ein letztes Mal die
wichtigsten Dinge prüfen. So gerüstet konnte ich am frühen Morgen des 1.
Septembers aufsteigen und losfahren. Kurs grob Südwest, vorbei an Kelheim und
Abensberg auf Nebenstrecken nach Neustadt an der Donau und dann weiter nach
Reichertshofen. In der kleinen Gemeinde am Rand des Donaumoos ereilte mich dann
die personifizierte Planänderung in Gestalt eines schweren Lastwagens.
Natürlich war das Fahrzeug, wie es immer ist, der willenlose Sklave seines
Lenkers und dieser beschloss, dass es trotz Gegenverkehrs ohne weiteres möglich
ist einen Roller zu überholen. Das ist es auch, aber nur wenn der Rollerfahrer
auf das Bankett der Straße ausweicht. Da die mögliche Alternative, nämlich von
den riesigen Rädern dieses Straßenbrontosauriers zermatscht zu werden, nicht
besonders attraktiv war, habe ich auch genau das getan. Dummerweise hatte der
andauernde Regen der letzten Tage den Boden so durchweicht, dass er das Gewicht
des voll bepackten Rollers nicht mehr tragen konnte und wegbrach. In Folge
dessen landeten Mann und Maschine im Drainagegraben. Dieser hatte seine Aufgabe
gut erfüllt und reichlich Wasser aus dem benachbarten Acker aufgenommen. Genug
Wasser, um den Graben knietief zu füllen.
hoch auf dem gelben Wagen ... |
Nachdem ich den Neo‘s aus dem
Wassergraben gefischt und an eine sichere Stelle geschoben hatte, stand erst
mal umziehen auf dem Programm. In völlig durchweichter Kleidung macht es noch
weniger Spaß den Schaden zu begutachten als es dies ohnehin schon tut. Leider
zeigte sich dann auch, dass der alte Yamaha zweifellos ein sehr guter Roller
aber eben auch ein grauenhaft schlechtes U-Boot ist. Elektrisch und mechanisch
waren ihm keine Lebenszeichen mehr zu entlocken. Auch ohne Zündkerze ließ sich
der Motor nicht mehr durchdrehen und grausige Horrorszenarien von einem durch
Wasserschlag völlig zerstörten Motor zogen vor meinem geistigen Auge auf. Viel
zu machen war da vor Ort nicht, nur den Roller in den Ort zurück schieben und
dort in einer Bushaltestelle auf den Pannendienst warten.
Eigentlich könnte dieser
Reisebericht an dieser Stelle enden, doch er tut dies nicht, denn kneifen gilt
nicht und Aufgeben kommt nicht in Frage. Nachdem der Pannendienst mich zur
Rollerhölle gebracht hatte, stand erst einmal warten und nachdenken auf dem
Programm. Warten auf meine Mutter, die mich freundlicherweise abholen würde und
nachdenken über mögliche Alternativen. Dabei wurde mir klar, dass es eigentlich
nur eine sinnvolle Option gibt: Mit dem Auto in die Schweiz fahren und dort am
nächsten Tag auf Bastian und Peter treffen, damit ich diese beiden wenigstens
noch kurz sehen kann bevor sie auf Tour gehen. Außerdem konnte ich meinen
Urlaub so mit einer schönen Ausfahrt durch die Alpen beginnen. Eine relativ
einfache Entscheidung, die mich wenige Stunden später auf die Autobahn Richtung
Lindau brachte. Denn dort, am Bodensee und nahe der Grenze zu Österreich, wollte
ich meine eigentliche Tour beginnen lassen.
1. September
vom Bodensee in die Alpen
vom Bodensee in die Alpen
Von Lindau nach Bregenz und
weiter nach Feldkirch führt eine gut ausgebaute, aber nicht weiter sehenswerte
Landstraße. Feldkirch hingegen markiert in doppelter Hinsicht einen Grenzpunkt.
Zum einen befindet sich hier der Grenzübergang von Österreich ins Fürstentum
Liechtenstein und zum anderen ist dies natürlich eine der, in letzter Zeit so
viel erwähnten, EU-Außengrenzen. Als moderner Europäer ist es ein ungewohntes
Gefühl, an einer Landgrenze kontrolliert zu werden. Genau das passierte mich
jetzt aber, bevor ich in das winzige Fürstentum einreisen durfte.
im Nebel, der erste Abend bei Ilanz |
Man mag von Liechtenstein, dem
manche Zeitgenossen nachsagen, es würde nur existieren, weil die Reichen dieser
Welt einen Ort brauchen um ihr Geld zu verstecken, halten was man will. Es ist
ein landschaftlich schönes und sehr freundliches Fleckchen Erde. Doch für mich
ist es diesmal nur ein Wegpunkt und ich fahre, vorbei an der Fürstenburg, die
hoch über Vaduz thront, in Richtung Chur. Auch die Hauptstadt des Kanton Graubünden
ist jetzt nur ein Wegpunkt, gleichzeitig aber auch das eigentliche Tor zu den
Alpen. Denn hier zweigt die Straße nach Westen ab der ich bis Martigny in
grober Richtung folgen werde. Waren die Berge bisher nur Hintergrund, so sind
sie ab jetzt fester Bestandteil der Landschaft. Die Strecke windet sich über
sanft geschwungenen Talgrund durch den so genannten Rheinwald, den ich aber
bald schon verlasse und in Richtung Flims weiter fahre. Dichter Nebel hat das
Tal hier fest im Griff und es geht nur langsam voran. Außerdem ist es spät
geworden und ich suche mir einen Stellplatz für die Nacht. An der abzweigenden
Bergstraße von Ilanz nach Ladir hinauf finde ich einen. Etwas neben der,
ohnehin sehr wenig befahrenen, Bergstraße an einem Holzverladeplatz. Dichter
Wolkennebel verdeckt die Landschaft und hüllt auch das Auto ein. Nach einem
kurzen Abendessen verkrieche ich mich in den Schlafsack auf dem Rücksitz und
verbringe eine sehr ruhige Nacht in den Bergen.
2. September
drei Pässe
drei Pässe
am Oberalppass |
Am Morgen des zweiten Tages wache
ich total ausgeruht auf. Ich habe ehrlich gesagt schon lange nicht mehr so gut
geschlafen und freue mich auf den neuen Tag. Auch wenn draußen noch immer
düsterer Nebel herrscht und ich erst einmal die Innenseite der Autoscheiben von
einer dünnen Eisschicht befreien muss. Die Uhr im Bordcomputer zeigt kurz nach
sechs, als ich wieder losfahre. Der nächste wichtige Wegpunkt ist Disentis.
Hier teilt sich die Talstraße und führt in eine Richtung zum Lukmanierpass. Ich
folge jedoch der Hauptroute in Richtung Oberalppass. Dieser markiert die Grenze
zwischen den Kantonen Graubünden und Uri, außerdem entspringt in der Nähe
seiner Höhe der Rhein. Ein interessanter Wegpunkt also und zudem der erste
wirklich große Pass auf meiner Reise.
Aus dem nebelverhangenen Talgrund
steigt die Straße im hochalpinen Kurvenrausch immer weiter am Berg hinauf.
Langsam wird es immer kälter und aus dem leichten Nebelregen wird dünner aber
beständiger Schneefall. Es ist erst kurz nach neun Uhr als ich die Passhöhe
erreiche und ich bin im Moment der einzige Besucher. Die Saison ist hier oben,
auf knapp über zweitausend Metern, schon wieder vorbei.
die "James Bond Straße" am Furkapass |
Das Informationszentrum
zur nahen Rheinquelle ist ebenso geschlossen wie der Imbisstand und die
Gaststätte. Hier oben kündigt sich der Winter schon an und ich fahre weiter,
nachdem ich die tiefe Stille für einen Moment genossen habe. Auf der anderen
Passseite liegt Andermatt. Das geschäftige Zentrum der Region ist ein wichtiger
Verkehrsknotenpunkt. Mehrere Straßen und die Eisenbahnlinie kreuzen sich hier.
Entsprechend viel los ist an diesem Samstagmorgen und ich beeile mich, den Ort
hinter mir zu lassen und in Richtung Furkapass weiter zu fahren.
Über jene Straße, über die einst
James Bond mit seinem berühmten Aston Martin raste um vor der ebenso schönen
wie gefährlichen Tilly
Reisen auf 007s Spuren |
am Furkapass |
Masterson im Ford Mustang zu entkommen, fahre ich jetzt.
Nun ist ein alter Golf zweifellos kein Sportwagen und so geht es deutlich
entspannter zu als bei ihrer Majestät Agenten. Dafür habe ich auch mehr Zeit um
die herrliche Landschaft und die raue Schönheit der Hochalpen zu genießen. Der
Furkapass ist zweifellos einer der schönsten Alpenpässe, wenn er auch keine
besonderen Superlative bietet. Lediglich für mich bietet er auf dieser Reise
einen persönlichen Bestwert, denn er ist der höchste der Pässe die ich diesmal
überquere. Auf der Passhöhe, bei 2436 Metern über dem Meer, pfeift ein eisiger
Wind. Die Grenze zwischen den Kantonen Uri und Wallis liegt unter dichtem Nebel
und dünner Schnee überzuckert die wenigen zu sehenden Berge. Wie schon am
Oberalppass beeile ich mich wieder in das Auto zu steigen und weiter zu fahren.
Neben der Straße überquert auch eine alte Zahnradbahn den Pass. Früher war die
Furkabahn eine wichtige Verkehrsverbindung. Doch wie viele ihrer Art wurde sie
vom technischen Fortschritt eingeholt und durch den Bau des Furkabasistunnel
obsolet. Glücklicherweise haben sich einige Enthusiasten zusammengefunden und
den Betrieb als Museumsbahn fortgeführt. Darum kann ich mich darüber freuen,
das alte
Passhöhe des Furka |
Dampfross auf seinem Schienenweg neben der Straße zu sehen. Gleich
zweimal begegnet mir der Museumszug, bevor er endgültig im Nebel entschwindet.
Fast wie ein Gespenst aus einer alten, vermeintlich besseren, in jedem Fall
aber langsameren Zeit wirkt er dabei. Als ich ins Tal weiterfahre, ertönt in
der Ferne die Dampfpfeife. Ihr Klang folgt mir noch einen Augenblick lang, wird
dann aber wieder durch die tiefe Stille der Berge abgelöst.
Blick auf den Rhonegletscher |
Eine größere Gruppe japanischer
Touristen ist es, die dafür sorgt, dass von dieser Stille nicht viel übrig ist
als ich beim berühmten Hotel Belvedere ankomme. Sie haben ihren Reisebus
verlassen und stehen um das Postauto herum, das an seiner Haltestelle auf
Fahrgäste wartet. Sie fotografieren den gelben Omnibus, der heutzutage leider
kein Saurer, sondern ein moderner Mercedes ist und winken dem Fahrer zu. Dieser
versteht was sie wollen und lässt zur Freude der Asiaten das weltberühmte
Posthorn hören. Wie schon die Dampfpfeife der Zahnradlokomotive, so verfolgt
mich auch dieser Klang einige Zeit, während ich den Fußweg zum Rhonegletscher
hinauf steige. Dass man in der Schweiz selbst für einen Gletscher Eintritt
bezahlen muss nehme ich hin, die Eidgenossen sind nun einmal ein ausgesprochen
geschäftstüchtiges Volk. Die uralten Eismassen sind, wie alle Gletscher der
Alpen, durch die Klimaerwärmung in Gefahr, aber noch zeigen sie ein
beeindruckendes Bild. So wie dieser Berghang sah einst halb Europa aus.
Unterhalb der Gletscherzunge tritt vom Eis polierter Felsen zu Tage. Auch hier
ist es völlig still und im Schein der zwischenzeitlich durch die Wolken
vorgedrungenen Sonne glitzert der Gletscher wie ein riesiger Diamant.
Weinberge bei Martigny |
Trient im Wallis |
Leider hält der Sonnenschein
nicht lange und ich fahre weiter, im Talgrund an Gletsch vorbei bis nach Brig. Das
dabei durchquerte Gomstal bildet mit seinen sanften Wiesengründen und dem weichen Schwung der Straße einen seltsamen Kontrast zum scharfen, kargen Bild
des Furkapasses. Hinter Brig öffnet sich das Land noch mehr, die Berge treten
etwas zurück und das Tal wird bis Sion breiter. Hier beginnt die Walliser
Weinbauregion und bei strahlendem Sonnenschein zwischen den Weinbergen kommt
südländisches Gefühl auf. Dies ist zweifellos eine der schönsten Gegenden der
Schweiz. Die Berge sind hier nur noch Hintergrund, die Weingüter und Bauernhöfe
prägen das Bild einer sanften Landschaft, die an einen alten Märchenfilm
erinnert. Leider zieht sich bei Martigny der Himmel wieder zu und es beginnt
erneut zu regnen. Den letzten Pass des Tages, den Col de Forclaz überquere ich
bei Regen und komme im Dorf Trient an, wo ich mich am Abend mit Bastian und
Peter treffen will. Bis dahin vertreibe ich mir die Zeit und fahre weiter bis
nach Chamonix, in der Hoffnung den König der Alpen zu sehen. Doch der Mont
Blanc verbirgt sich hinter Wolkenmassen. Chamonix selbst ist an diesem Tag
nicht besonders anziehend. Der Ort ist mit Touristen überfüllt und überall
zugeparkt. Ich habe auf derartigen Trubel keine Lust und fahre daher zurück
nach Trient. Die letzten Stunden bis zur Ankunft der Slooowriders verbringe ich
mit Lesen und Teetrinken im Auto. Dazu habe ich mich auf einen öffentlichen Parkplatz
am Ortsrand verzogen. Zusammen mit den beiden fahre ich dann später noch über
den Pass nach Martigny zurück wo wir gemeinsam Abendessen. Das Restaurant liegt
zwischen den Weinbergen hoch über dem Ort und bietet einen spektakulären
Ausblick über das Rhonetal. Nach diesem, landestypisch recht kostspieligen,
Genuss kehren wir nach Trient zurück. Bastian und Peter haben einen harten Tag
hinter sich und gehen daher sofort zu Bett. Ich setze mich noch einige Zeit in
den Aufenthaltsraum des Hostels und schreibe etwas. Später lege ich mich auch
ins Bett, fliehe nach einiger Zeit jedoch vor der grauenhaft harten und klumpigen
Matratze ins Auto.
3. September
Es mag seltsam klingen, aber die
kurze Rücksitzbank eines alten Golf Cabriolets ist unter Umständen bequemer als
ein richtiges Bett. Darum schlafe ich auch in dieser Nacht wieder ganz
hervorragend und wache am Morgen total entspannt und ausgeruht auf. Wieder
zeigt die Borduhr kurz nach sechs als ich losfahre.
am Simplonpass |
offen Fahren unter südlicher Sonne |
Zunächst geht es auf der vom
Vortag bekannten Strecke über Martigny und Sion zurück nach Brig. Von hier aus
geht es in südlicher Richtung über den Simplonpass nach Italien. Dieser
besonders wichtige und darum gut ausgebaute Pass ist sicher nicht das ganz
große Highlight in Sachen Fahrvergnügen, aber er hat andere Qualitäten. Kurz
hinter der Passhöhe auf 2005 Metern liegt ein altes Hospiz. Daneben ein
Aussichtspunkt und an diesem Tag die Wettergrenze. Während ich der Straße in
Richtung Italien folge wird das Wetter immer besser. Die Sonne erringt kurz vor
dem Talgrund den endgültigen Sieg über die Wolken und der Süden empfängt mich
mit einem freudigen Lächeln. Nach einigen Kilometern fahre ich an den
Straßenrand und öffne, zum ersten Mal auf dieser Reise, das Verdeck des
Cabrios.
Die Strecke südlich des Simplon
führt zunächst durch den tiefen, landschaftlich spektakulären Talschnitt der
Gondoschlucht. Zwischen den nahezu senkrechten, einige hundert Meter hohen Felswänden
tost der Fluss und die Straße hängt in schon fast unglaublicher Bauweise an der
Felswand. Bei der Ortschaft Gondo öffnet sich das Tal etwas und lässt Platz für
das Dorf und den alten Grenzposten zu Italien. Dieser ist verwaist und ich
fahre ohne Aufenthalt in das Land der Sonne hinein. Die weitere Straße bis
Domodossola ist nicht besonders sehenswert, verläuft aber durch eine sanfte
Landschaft die an Postkartenmotive erinnert.
Gondoschlucht |
Val Vigezzo |
Bei Domodossola biege ich in
östliche Richtung ab, hier beginnt die Straße durch das Val Vigezzo. Über diese
Straße ist schon viel geschrieben worden. Oft wird sie als schönste Straße
Europas bezeichnet und ich bin geneigt zuzustimmen. Der gut 40km lange
Streckenabschnitt zwischen Masera und dem, bereits wieder schweizerischen,
Losone ist ein Meisterwerk der Straßenbaukunst. Vorbei am berühmten
Wallfahrtsort Re windet sich eine Straße, deren Trasse zum größten Teil direkt
aus dem Fels herausgeschlagen ist. Sie verbindet winzige Dörfer, mit Häusern
die wie Schwalbennester an den Berghängen kleben. Es ist ein purer Genuss, mit
dem offenen Wagen unter strahlend blauem Himmel auf dieser Strecke zu fahren.
Ganz klar, eine Fahrt durch das Val Vigezzo gehört zu den Dingen zu deren
Beschreibung Worte allein nicht genügen. Es ist etwas, das man unbedingt erlebt
haben muss!
spektakuläre Straßen im Val Vigezzo |
Locarno, am Nordende des Lago
Maggiore, wirkt mit seinem edlen, mondänen Treiben ruhig und friedlich im Vergleich
zur wilden Landschaft des Val Vigezzo. Im dichten Stadtverkehr geht es nur
langsam vorwärts, eine gute Gelegenheit die schöne Stadt vom Auto aus zu
bewundern und die Aussicht auf den See zu genießen. Für mehr habe ich keine
Zeit, ich will weiter, über Bellinzona zum San Bernardino. Doch vorher halte
ich im Tal bei Soazza. Die Pfarrkirche des Ortes, San Martino, thront
spektakulär auf einer Felsnadel über dem Ort und dem tiefer liegenden Haupttal.
Vom Kirchplatz aus bietet sich ein spektakulärer Fernblick auf das Bergmassiv
mit dem Pass.
Der San Bernardino ist in
mehrfacher Hinsicht ein Höhepunkt der Tour. Zum einen ist er der landschaftlich
sicher spektakulärste der hier befahrenen Pässe und zum anderen ist er der
letzte große Pass der Tour. Bei der gleichnamigen Ortschaft verschwindet die
Autobahn im Bergtunnel und die alte Passstraße windet sich hinauf auf 2065m.
Auf dem Weg zum San Bernardino |
Der kleine Bergsee neben dem
alten Hospiz krönt eine bizarre, mystisch wirkende Zauberlandschaft.
Wasserläufe zwischen wilden Felsformationen, ferne in den Nebelschwaden nur zu
erahnende Gipfel und merkwürdig verkrüppelte Kieferngewächse. Es ist eine Landschaft
wie aus einem Phantasyfilm. Man wäre hier oben tatsächlich nicht weiter
überrascht, wenn einem plötzlich Gandalf oder ein Hobbit begegnen würden.
die Pfarrkirche San Martino von Soazza |
Von der Passhöhe geht es hinab
ins Rheintal und zurück in den Rheinwald. Von hier aus führt die Straße auf
bereits bekannten Wegen nach Chur und Vaduz sowie zurück über die Grenze nach
Österreich. In Feldkirch tanke ich den Wagen ein letztes Mal auf und sehe
leicht wehmütig zurück. Die jetzt fernen Berge sehen gleichgültig auf das
Flachland hinab und erwarten den nächsten Besuch. Für mich geht es jedoch nach
Nordosten, zurück in die Heimat. Gegen zehn Uhr abends komme ich in Regensburg
an und bin froh und traurig zugleich. Denn es war eine schöne Runde durch die
Bergwelt der Schweiz, aber eben leider auch nur ein Notbehelf. Bastian und
Peter sowie die anderen Slooowriders sind jetzt unterwegs nach Frankreich, ich
wünsche ihnen aus der Ferne still alles Gute und hoffe, sie bald wohlbehalten
wieder zu sehen.
Blick von San Martino in Richtung San Bernardino |
am San Bernardino Pass |
wilde Phantasylandschaft am Pass |
Denkmal "für den unbekannten Kraftwerksarbeiter" am Wasserkraftwerk Bärenburg |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.