Wulfhorst R13: der Durchbruch

Es sah ja eigentlich ganz gut aus mit dem R13, der Tank schien dicht zu sein. Aber es schien eben nur so. Heute ist mir aufgefallen, dass es noch immer ein bisschen rausfeuchtelt, nicht viel, aber genug, um den Tank vom letzten Mal bis heute halb leer werden zu lassen.

Als Quelle ließ sich eine kleine Stelle mit Lackschaden ausmachen, die normalerweise von der Trittbrettverkleidung abgedeckt ist. Nicht so wild, dachte ich, kratzt du halt mal ein bisschen, dachte ich. So lange, bis es anfing, kräftig zu sprudeln. Zum Glück stand die Auffangwanne noch immer unter dem Moped.

Nachdem der Tank leer war, teilweise in die Auffangwanne, teilweise durch die Saugpumpe in den Kanister, zeigte sich, dass hier ein Loch im Tank mit einer Schraube verschlossen und anschließend zugespachtelt worden war. Da sind so die Momente, in denen man am eigenen Verstand und an der Menschheit zu zweifeln beginnt. 

Auf der gegenüberliegenden Seite scheint es übrigens genau so zu sein.

Nur scheint hier die Schraube nicht mit Spachtel, sondern mit Kaltmetall eingeklebt worden zu sein. Zumindest war es hier noch dicht. Ich habe jetzt trotzdem mal alles so gut es geht freigekratzt. Bis zum nächsten Mal muss das trocknen, dann kommt auch hier Epoxydharz zum Einsatz. So langsam frage ich mich wirklich, welche Drogen der Vorbesitzer eingeworfen haben muss, um das Fahrzeug derart zu verhunzen.

Immerhin: Das mehrtägige Einweichen des Vergasers in Nitroverdünnung und ein anschließendes Ultraschallbad haben den Vergaser zurück ins Reich der Lebenden geholt. Der Motor des R13 läuft jetzt, wenn auch mit dem Benzintropf als Tank. Aber immerhin ist wenigstens dieser Schritt einer in die richtige Richtung.






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