Nachdem die Bremsenbaustelle letzten nicht fertig zu machen war, einfach weil es am nötigen Werkzeug fehlte, ging es heute endlich weiter.
Das neue Bördelgerät ist wirklich super, so schnell und sauber war das mit dem alten nicht zu erledigen. Die Investition in gutes Werkzeug lohnt sich eben doch immer wieder.
Mit der neuen Bremsleitung war es dann kein allzu großes Problem die letzte Radbremse fertig zu machen. Was nun noch fehlt ist der neue Hauptbremszylinder, solange der nicht da ist geht eben nur die Handbremse. Aber immerhin geht diese, denn das war ja bisher auch nicht der Fall.
Zur Einstellung der Hinterradbremse reicht das aber schon und so habe ich zunächst eine vorsichtige Probefahrt auf dem Feldweg unternommen.
Ein kurzes Stück des Weges ist asphaltiert, hier lässt sich die Bremswirkung und prüfen. Auf dem Foto sieht es nicht so aus, aber die Handbremse malt zwei schön deutliche und gleich lange Striche auf den Boden. So soll das sein.
Der nächste Arbeitsschritt betraf dann die Radkappen für die Hinterräder (vorne ist keine vorgesehen). Diese sind spezifisch für den Sulky und entsprechend selten. Leider ist der Kunststoff nicht sonderlich gut gealtert und schäbig geworden. Das ist nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern wird früher oder Später auch zum Verlust der Kappen führen.
Darum habe ich die vorhandenen Risse zunächst mit Epoxy stabilisiert und dann die Radkappen grundiert. Die Idee ist, dass eine Lackierung eine gewisse Schutzwirkung für den Kunststoff hat und die Teile somit besser über die Zeit retten sollte. Außerdem sieht es deutlich besser aus.
Während die Grundierung trocknete habe ich dann im Innenraum des Sulky weiter gemacht. Der Lenker war vom Vorbesitzer ungünstig hoch gesetzt worden, was dazu führte, dass der Kupplungshebel bei vollem Einschlag die Windschutzscheibe berührte.
Sämtliche Fenster des Sulky sind aus Kunststoff und entsprechend kratzempfindlich. Auch darum konnte das unmöglich so bleiben. Um den Lenker wieder tiefer zu setzen musste ich ihn allerdings ausbauen, denn die Klemmschraube war dermaßen angeknallt worden, dass es unmöglich war sie nur leicht zu lockern.
Wenn man das dann schon soweit auseinander hat, dann bietet es sich an, gleich den kompletten Lenkkopf auszubauen und das Lager zu schmieren. Etwas, das hier in den letzten 30 Jahren ziemlich sicher nicht gemacht wurde.
Der Lenkkopf ist eines der vielen Spezialteile im Sulky. Es handelt sich dabei um ein Stück Ape-Gabel mit angeschweißtem Hebelarm. Denn die eigentliche Gabel ist beim Sulky so weit vorne, dass der Lenker nicht direkt daran montiert werden kann. Das Lenkkopflager entstammt ebenfalls der Ape 50, leider ist es die alte Version mit losen Kugeln was ein entsprechender Aufwand ist.
Die Gewinde im Klemmkloben und in der Lenkerschraube waren völlig überdehnt und mussten nachgeschnitten werden. Wie das halt so ist, wenn Gewaltmenschen ohne Sinn und Verstand an einem Fahrzeug schrauben.
Sinnvoll angezogen und in der richtigen Höhe ist der Lenker jetzt so ausgerichtet, dass der Kupplungshebel nicht mehr an die Scheibe knallt. Der Lebensdauer der Windschutzscheibe sollte das zugute kommen.
In der Zwischenzeit war dann auch die Grundierung auf den Radkappen getrocknet und der Decklack in passendem Rot konnte drauf. Das sollte dann doch deutlich besser aussehen, als brüchiger Krümelplast.
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