Wulfhorst R10: Blau machen ist harte Arbeit

Normalerweise steht einwandfreie Technik bei mir immer vor der Optik eines Fahrzeugs auf dem Programm. Allerdings gibt es bekanntlich keine Regel ohne Ausnahme, so auch in diesem Fall.

Die völlig verwüstete Verkleidung des R10 brauchte dringend frischen Lack, aber um diese Jahreszeit ist das schwierig. Die Werkstatt ist nicht isoliert und entsprechend kalt wird es daran. Bald zu kalt zum Lackieren, egal wie viele Heizlüfter ich aufstelle.


Darum stand der heutige Arbeitstag ganz im Zeichen der Neulackierung des "Schweren Gustav". Angesichts des Zustandes der Verkleidung eine Mammutaufgabe.


Letztlich spottet es jeder Beschreibung, wie viel Arbeit notwendig war um die Kunststoffteile in einen halbwegs vorzeigbaren Zustand zu versetzen. Mehrere Schliffe und Primerschichten später war dann aber alles soweit, dass die neue Farbe drauf konnte.


Die Wahl fiel dabei auf "Tulpenblau hell" aus dem Farbsortiment der Molotow Graffiti-Lacke. Das Zeug hat sich ja schon in der Vergangenheit als Rollerlack bewährt. Insbesondere dann, wenn kein perfektes, sondern nur ein gleichmäßiges und robustes Finish gewünscht ist.

Tatsächlich wirkt der ziemlich wuchtige R10 in diesem Farbton deutlich leichter als im originalen schwarz-silbernen Farbkleid. 

Der Heckpanzer besteht beim Vivacity in klassischer Peugeot-Bauweise, aus mehreren Platten, die zu einer Einheit verbunden und dann an den Roller montiert werden. Ein Nachteil dieser Bauweise ist, dass die Verbindung im Heckbereich immer einen Schwachpunkt darstellt. Natürlich sind auch in diesem Fall die Haltenasen an dieser Stelle gebrochen.

Wie gesagt, dass soll nicht perfekt werden, weshalb es die übliche Lösung mit einem Stück Versicherungskennzeichen tut.

So sitzt das Heck wieder sauber und fest am Roller. Die Montage der Blinker muss aber noch überarbeitet werden, das ist so wirklich nicht ideal. Da der Heckpanzer für die restlichen Technikarbeiter aber sowieso nochmal runter muss, habe ich mich damit heute nicht mehr befasst.

Um die Lackarbeiten heute möglichst abzuschließen, waren die hinteren Kotflügel auch noch dran. Diese sind speziell für den R10 aus GFK angefertigte Teile, mit einer optisch netten Sicke auf der Oberseite.

Solche Details reizen natürlich dazu, sie etwas hervorzuheben. Nicht nur um zu zeigen, dass das Fahrzeug eine Sonderlackierung trägt, sondern auch um es optisch leichter erscheinen zu lassen.

An diesem Punkt war dann für heute aber Feierabend. Es war ein langer Werkstatttag, aber gut, manchmal ist auch Blau machen harte Arbeit.






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