Ich gebe es offen zu: Motoren zusammenbauen ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen in der Werkstatt. Eben etwas mechanisches Puzzle spielen und dabei Ruhe finden, es funktioniert ganz hervorragend.
Der Motor von Thums R7 war gestern mein "Opfer" für eine solche Beschäftigung. Die nötigen Teile waren da und am Abend hatte ich die notwendige Zeit mich damit zu befassen. Ziel des Abends: Den Motor soweit zusammenbauen, dass er grundsätzlich wieder ins Fahrgestell einziehen kann.
Auch diesmal habe ich damit begonnen, den Zylinder aufzusetzen. Damit ist das größte Loch im Motor zu und die Gefahr, dass Fremdkörper eindringen erheblich reduziert.
Einer der konstruktives Schwachpunkte dieser alten Peugeot-Motoren ist der unglücklich geformte Ansaugstutzen. Darum war ich so frei, wenigstens die Abrisskante am Übergang zum Membranblock etwas zu entschärfen. Außerdem sind die Dichtflächen penibel geplant, denn so ist sichergestellt, dass es wirklich dicht wird.
Der Membranblock ist selbstverständlich neu.
Die Wellendichtringe setzen ist beim alten Peugeot-Zweitakter relativ einfach möglich. Kritisch ist nur, dass der zündungsseitige WeDi exakt 10mm tief gesetzt wird. Treibt man ihn zu tief ein, reibt er am Kugellager und wird undicht.
Die Ölpumpe wurde anschließend ihrer Antriebswelle beraubt und dient nur noch als "Blindstopfen" im Motor. Denn "Berta" wird auch weiterhin mit Mixtur fahren, einfach weil die Ölpumpe (wie in der Vergangenheit schon vermutet) völlig verschlissen ist. Hier liegt wohl auch der Grund, warum der Motor ständig mit Öl vollgelaufen ist.
Um ganz sicher zu gehen, dass der Motor keine Nebenluft über die Ölpumpe ziehen kann, bekamen die beiden Anschlüsse einen "Kurzschluss" verpasst. Normalerweise sollte das jetzt eigentlich dicht sein, zumal auch der O-Ring an der Pumpenbasis neu ist.
Der eigentliche Motor war damit eigentlich fertig, allerdings ist es beim Wulfhorst leichter, die Hinterradbremse zu montieren wenn der Motor noch nicht im Fahrgestell ist. Die neuen Bremsbacken zogen darum noch auf der Werkbank ein.
Spezial-Bremstrommel und Kettenrad brauchten nur eine Reinigung und sind wieder an ihrem Platz.
Da bei den Peugeot-Motoren dieser Generation ein Wechsel des Getriebeöls nicht vorgesehen ist (es gibt keine Ablassschraube) ist jetzt auch noch die beste Gelegenheit, dies zu erledigen. Das Öl dürfte noch die Werksfüllung gewesen sein, zumindest roch es danach.
"Bertas Herz" ist damit wieder bereit einzuziehen, als nächstes muss ich also das Fahrgestell dafür vorbereiten.
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