Nach der katastrophalen Diagnose beim Sunny hatte ich mich entschlossen, den Antrieb des schwarzen Schlachters komplett zu übernehmen. Dabei gab es jedoch ein kleines Problem: Der schwarze ist ein Sunny der zweiten, in vielen Details verbesserten, Generation. Unter anderem haben diese Roller eine komplett andere Zündelektronik. Diese gilt als zuverlässiger und hat etwas mehr Leistung als die der ersten Generation. Letztlich also die Chance den blauen Sunny als optisch cooleren Ur-Sunny zu erhalten, aber mit der besseren Technik der zweiten Generation. Leider ist das ziemlich aufwändig, denn es muss die komplette Elektrik der zweiten Generation übernommen werden.
Exakt das gleiche passierte anschließend mit dem schwarzen Roller. Dabei zeigte sich (erneut), dass dieser zwar extrem verrostet ist, aber insgesamt deutlich weniger verbastelt als der blaue.
Solange beide Roller noch beisammen waren, habe ich dann den "neuen" Kabelbaum im blauen Roller eingebaut und soweit verlegt, dass alles angeschlossen werden konnte.
Anschließend konnte dann bei beiden Rollern der Motor ausgebaut werden. Beim schwarzen Schlachter brach dabei der dünngerostete Hilfsrahmen einfach ab.
Der "neue" Motor kam dann direkt in den Rahmen des blauen Rollers. Somit sind nun alle guten Teile in einem Roller kombiniert. Denn insgesamt habe ich vom schwarzen noch ein paar andere Dinge übernommen. Zum Beispiel den Tank, denn der geschraubte Verschluss ist deutlich besser als der primitive Stöpsel der ersten Generation.
Im Lenker ist das Anpassen der Komponenten dann eine gewisse Herausforderung. Denn die Schalter der ersten Generation passen nicht zum Kabelbaum. Vor allem bleiben einige Anschlüsse offen, denn der blaue Roller hat keine Blinker, was auch so bleiben soll. Für die Bremschlichtschalter muss außerdem noch ein gescheiter Adapterkabelbaum angefertigt werden, wofür aber das Material nicht zur Hand war. Zum Testen taugt aber auch erstmal das Provisorium mit den Schnellklemmen.
Anschließend ging es dann daran den Roller wieder zusammen zu bauen. Die Gummimatte auf dem Trittbrett bleibt erstmal weg, denn ich würde gerne das Blech darunter noch ordentlich sauber machen. Insgesamt braucht der Roller am Ende auf jeden Fall eine gründliche Reinigung.
Beim Zusammenbau ist natürlich auch Zeit, gewisse Gags und Flachwitze einzubauen.
Mit dem nahezu komplett montierten Roller war dann auch eine Probefahrt auf dem Feldweg hinter der Werkstatt möglich. Soweit passt alles, der Roller läuft gut und kräftig. Er springt sauber an und zieht richtig gut, hält perfektes Standgas. Allerdings ist in der Elektrik noch ein Wurm, denn das Licht geht nicht.
Bei der Rückfahrt in die Werkstatt gab es dann aber erstmal einen Rückschlag. In der Einfahrt ist eine Bodenwelle und an dieser gab es einen harten Schlag. Der zweite Ansaugstutzen ist gebrochen.
Diesmal ist er nicht quer gespalten, sondern das "Rohr" für den Vergaser ist abgerissen. Interessant ist, dass das an exakt der gleichen Stelle passiert ist wie schon der letzte Bruch.
Ein Spontangedanke brachte dann (hoffentlich) die Lösung des Rätsels: Das im blauen Roller eingebaute Federbein ist deutlich kürzer als das aus dem schwarzen Schlachter. Beim Durchfedern an der Bodenwelle schlägt der Vergaser am Hilfsrahmen an, was natürlich auch auf den Ansaugstutzen geht. Hoffentlich genügt das Federbein aus dem Schlachter als Abhilfe, der Roller steht jetzt jedenfalls deutlich höher und federt härter als mit dem anderen Federbein.
Zum Glück hatte ich diesmal noch einen Ansaugstutzen, den des Originalmotors eben. Aber trotzdem ist es extrem ärgerlich, dass das rare Teil schon wieder hinüber ist. Ich hoffe, dass ich eine Reparaturmöglichkeit finden werde.Eine weitere, kurze und extrem vorsichtige, Probefahrt, hat der Roller dann jedenfalls überstanden. So ganz traue ich der Sache aber noch nicht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.