Bajaj Sunny: Teilerfolg

Die Dichtungen für den Sunny waren zwischenzeitlich in der Post, also konnte es daran gehen den Motor wieder zusammen zu bauen.
Es war ja nur ein Kurbelwellenlager ausgebaut, darum ging es relativ flott. Die übliche Methode mit Ofenplatte und Eisspray funktioniert auch bei indischer Primitivtechnik sehr gut.
Das das antriebsseitige Lager vom Getriebeöl geschmiert wird, kommt der WeDi "verkehrt herum" rein, also mit der offenen Seite zum Getriebe.
Eines von vielen Details, die der Sunny mit div. klassischen Mofas teilt.
Anschließend ließ sich das Kurbelgehäuse wunderbar zusammenbauen. Es ist immer wieder ein Genuss mit der Einziehvorrichtung zu arbeiten.
Auch der Ansaugstutzen schien sich zunächst problemlos montieren zu lassen. Aber dazu später noch mehr.
Letztlich ist der Sunny ein extrem dankbares Schrauberobjekt. Die Technik ist simpel und logisch aufgebaut und alles geht wunderbar zusammen. Tatsächlich macht der kleine Kerl diesbezüglich richtig viel Spaß.
Den WeDi an der Antriebswelle gab es dann auch noch neu. Da ein neues Set WeDi da war eigentlich keine Frage. Gerade an dieser Stelle, an der es zuletzt auch noch um die Sicherheit geht.
Frisch lackiert sieht auch der Auspuff wieder richtig gut aus. Überhaupt ging der Zusammenbau des Motors völlig unproblematisch über die Bühne. Wie gesagt, der Sunny ist ein sehr dankbares Schrauberobjekt.
Bis der Motor wieder im Rahmen war, vergingen trotzdem gut drei Stunden. Es dauert eben seine Zeit wenn man gewissenhaft arbeitet.

Die ersten Startversuche schlugen dann leider fehl, denn plötzlich war der Zündfunken weg. Letztlich stellte sich ein defektes Zündkabel als Ursache heraus. Mit einem neuen Kabel lief der Roller dann auch direkt. Insofern war die Aktion also erfolgreich.

Der Luftfilter erhielt provisorisch einen Wickel aus Klebeband, so hält er wenigstens soweit zusammen, dass ein paar Probefahrten möglich sein sollten.
Mit Airbox und Luftfiltereinsatz war dann auch ein brauchbarer Leerlauf einstellbar.
Klar, dass ich den Roller anschließend soweit zusammen gebaut habe das eine Probefahrt möglich war. Diese funktionierte auch ganz gut, zumindest auf den ersten paar Metern. Dann ging der Motor schlagartig aus und weigerte sich wieder anzuspringen.

Die Problemursache ist leider ein kleiner GAU. Der Ansaugstutzen ist an einer Anschraublasche gebrochen. Natürlich ist der Ansaugstutzen eines der Teile die nirgendwo, nicht einmal in Indien, zu bekommen sind. Warum das passiert ist? Nun, zu 99,9% war es mein Fehler, nämlich eine überspannte Schraubverbindung. Was kann man da machen? Einmal laut das Sch-Wort schreien und hoffen, dass sich möglichst bald ein Ersatzteil finden lässt.
Bis dahin ist es in diesem Fall nicht verkehrt ein Experiment zu wagen. Die Bruchstelle ist glatt und relativ großflächig, möglicherweise klappt es das Teil mit Kunstharz zu kleben. Einen Versuch ist es wert, vielleicht ist es ja stabil und dicht genug, das wenigstens ein paar Fahrten möglich sind. Die mechanische und thermische Belastung in diesem Bereich ist ja nur gering.
Zuletzt bekam dann noch der Hitzeschild etwas frische Farbe, grundiert hatte ich ihn ja schon beim letzten Mal. Notfalls steht der Sunny halt eine Zeit lang bis sich ein Teil gefunden hat. Hoffentlich nicht wieder 16 Jahre.


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