Freitag, 8. November 2019

Glubschi: Unobtainium

Dass die Gabel des Centro ziemlich fertig ist, weiß ich seit ich den Roller habe. Bei der letzten Fahrt bin ich dann auch beinahe im Straßengraben gelandet. Allerdings nicht unmittelbar aufgrund des abenteuerlichen Fahrverhaltens, sondern weil die Vorderradbremse nicht mehr funktionierte.
Der rechte Gabelholm hatte nämlich sein letztes Bisschen Öl ausgekotzt, direkt auf die Bremse. Ansich ist die Überholung einer hydraulischen Telegabel ja unproblematisch, für den Centro gibt es aber außer den Dichtringen keine Teile mehr. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Führungsbuchsen defekt sind ist aber recht groß. Darum habe ich mich auf die Suche nach einer anderen Gabel gemacht. Nachdem diese gefunden war, ging es heute ans Rollerrupfen.
Der Zugang zu Lenkerklemme und Steuerkopf ist beim Centro, trotz des Fronttanks, sehr gut. Entsprechend schnell war das alte Vorderteil draußen.
Mein Centro hat noch das alte Lenkkopflager mit losen Kugeln, eine unangenehme Bauform. Die sich aber (lt. Malaguti-Spezialisten) problemlos durch die spätere Version mit Käfiglagern ersetzen lässt. Solche sind auch schon bestellt. Dass das Lenkkopflager schwergängig war lag übrigens nicht an Verschleiß, sondern (wie öfters bei alten Rollern) an völlig versteinertem Lagerfett.
Nach einer gründlichen Reinigung präsentierten sich die Lagerschalen in problemlos verwendbarem Zustand. Das spart bei der Montage viel Arbeit.
Während nun also ein entgabelter Centro in der Werkstatt wartet, konnte ich das Altteil nochmal genau ansehen.
Der rechte Holm ist auf jeden Fall völlig tot. Er lässt sich ohne jeden Widerstand bis zum Anschlag durchdrücken, vermutlich ist also auch die Gabelfeder hinüber. Wegwerfen werde ich die (seltenen) Originalteile aber nicht, nur reinigen und dann einlagern. Denn wer weiß, vllt. brauche ich ja eines Tages ein Kleinteil davon.
Die "neue" Gabel ist ein technisch gut erhaltenes Gebrauchtteil, das nur optische Mängel aufweist. Das Gabeljoch ist rostig und die beiden Holme vom Alufraß angeknabbert.
Beim Gabeljoch reichte eine gründliche Reinigung mit der Drahtbürste. Der Restrost in den Ritzen ist nicht schlimm, das Teil wird innerhalb meiner Lebenszeit wohl kaum durchrosten.
Trotzdem gab es einen Anstrich mit Chassislack. Irgendwie fühlt es sich beim Centro richtig an, ordentlich zu arbeiten. Ich will den seltenen Roller eben nicht verfusseln sondern erhalten.
Darum haben auch die Gabelholme einen Schluck Felgensilber bekommen, das tatsächlich recht nah an der Originalfarbe ist. Die Teile werden bei den aktuellen Temperaturen natürlich ewig zum trocknen brauchen, aber das ist in Ordnung, ich muss ja auf die bestellten Teile warten.
Eine Abweichung vom Originalzustand wird es allerdings im Antriebsstrang geben. Ersatz für die 105mm Zweibacken-Kupplung ist schwierig zu bekommen, darum rüste ich den Roller auf Dreibacken mit 107mm um. Die dazu nötigen Teile, Kupplung und Glocke, hatte ich außerdem noch da. Warum etwas kaufen, das sowieso rumliegt?











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