Samstag, 9. März 2019

Glubschi: take me home, contryroads

Gestern habe ich den Centro von der Werkstatt nach Hause gefahren. Natürlich nicht auf dem direkten Weg, das wäre ja langweilig.
s waren vllt. 60km Überlandfahrt der recht unterhaltsamen Art. Das Fahrverhalten des Rollers passt zur Optik: Es ist höchst interessant.

Natürlich läuft den Centro, wie es sich für einen Großradler gehört, stur und so steif wie ein Besenstiel geradeaus. Man sitzt schön aufrecht und bequem, also alles gut. Zumindest bis zur nächsten Kurve, denn da will er mit Gewalt hinein und auch wieder heraus gezwungen werden. Das schwammige Fahrwerk und die teigigen Bremsen tun ihr übrigens dazu. Man spürt wie sich der Rahmen verwindet und beim Anbremsen durchbiegt.

Wenn man nach der Kurve den Hahn aufmacht, dann kann es schon mal sein, dass der dürre Billigreifen hinten nicht ganz mitkommt und Querbeschleunigung aufbauen will. Mit einem originalen Fuffiroller im legalen Geschwindigkeitsbereich Powerslides machen zu können hat was, das können nicht viele.

Am Abend gabs dann noch einen Nachttest auf der Landstraße. In Sachen Beleuchtung legt der Centro die Messlatte sehr niedrig, es ringen zwar gleich zwei Birnchen mit der Dunkelheit, aber etwas anderes als eine Positionslampe ist auch das Fernlicht nicht. Selbst meine 6V-Puch leuchtet besser. Aber das ist bei einem 90er Jahre Roller ja nicht weiter verwunderlich.

Jetzt könnte man natürlich meinen, ich hätte ein besonders ausgelullertes Exemplar erwischt. Allerdings kenne ich das Chassis ja aus dem Yamaha Why und dem KTM Go, die fahren genauso. Das passt also alles, bis auf die abenteuerlichen Reifen. Da geht der Centro ja einen etwas anderen Weg als seine Brüder aus Japan und Österreich, mal sehen ob sich da nichts basteln lässt. Die Veerubbers sind jedenfalls schlicht lebensgefährlich schlecht, ein weniger geübter Fahrer als ich wäre gestern mit größter Wahrscheinlichkeit mehrfach kapital abgeflogen.

Irgendwie bin ich in das Viech total verliebt.

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