Gestern habe ich den Centro von der Werkstatt nach Hause gefahren. Natürlich nicht auf dem direkten Weg, das wäre ja langweilig.
s waren vllt. 60km Überlandfahrt der recht unterhaltsamen Art. Das
Fahrverhalten des Rollers passt zur Optik: Es ist höchst interessant.
Natürlich läuft den Centro, wie es sich für einen Großradler gehört,
stur und so steif wie ein Besenstiel geradeaus. Man sitzt schön aufrecht
und bequem, also alles gut. Zumindest bis zur nächsten Kurve, denn da
will er mit Gewalt hinein und auch wieder heraus gezwungen werden. Das
schwammige Fahrwerk und die teigigen Bremsen tun ihr übrigens dazu. Man
spürt wie sich der Rahmen verwindet und beim Anbremsen durchbiegt.
Wenn man nach der Kurve den Hahn aufmacht, dann kann es schon mal sein,
dass der dürre Billigreifen hinten nicht ganz mitkommt und
Querbeschleunigung aufbauen will. Mit einem originalen Fuffiroller im
legalen Geschwindigkeitsbereich Powerslides machen zu können hat was,
das können nicht viele.
Am Abend gabs dann noch einen Nachttest auf der Landstraße. In Sachen
Beleuchtung legt der Centro die Messlatte sehr niedrig, es ringen zwar
gleich zwei Birnchen mit der Dunkelheit, aber etwas anderes als eine
Positionslampe ist auch das Fernlicht nicht. Selbst meine 6V-Puch
leuchtet besser. Aber das ist bei einem 90er Jahre Roller ja nicht
weiter verwunderlich.
Jetzt könnte man natürlich meinen, ich hätte ein besonders
ausgelullertes Exemplar erwischt. Allerdings kenne ich das Chassis ja
aus dem Yamaha Why und dem KTM Go, die fahren genauso. Das passt also
alles, bis auf die abenteuerlichen Reifen. Da geht der Centro ja einen
etwas anderen Weg als seine Brüder aus Japan und Österreich, mal sehen
ob sich da nichts basteln lässt. Die Veerubbers sind jedenfalls schlicht
lebensgefährlich schlecht, ein weniger geübter Fahrer als ich wäre
gestern mit größter Wahrscheinlichkeit mehrfach kapital abgeflogen.
Irgendwie bin ich in das Viech total verliebt.
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