Glubschi fährt ... beinahe

Die erste, recht überschaubare, Lieferung von Ersatzteilen für den Centro war gestern in der Post. Darum bin ich heute, entgegen meinen üblichen Gewohnheiten, zur Werkstatt rausgefahren. Denn ich war doch recht neugierig, ob der Roller mit so wenig Drama wie erhofft zum Fahren zu bringen sei.
Die Uhr hatte sich ja tatsächlich mit einer neuen Knopfzelle zum Leben erwecken lassen. Darum habe ich damit gleich begonnen, und den Zeitmesser wieder ins Cockpit eingesetzt.
Danach ging es an die neuen Benzinleitungen, der wichtigste Teil der Arbeit.
Mit der neuen Benzinpumpe war der Roller dann bereit für einen ersten Startversuch. Allerdings kam dabei das erste unerwartete Problem zu Tage: Das T-Stück in der Treibstoffleitung hatte ein Loch.
Ob das nun schon vorher so gewesen war, oder ob der alte Kunststoff beim Zusammenbau kapituliert hat ist erstmal egal. Ich hatte kein T-Stück da, also Baustopp? Nein, notfalls kann man ja auch nur eine Tankhälfte anschließen, und die andere Seite mit einer Klamme verschließen.
Das kann natürlich nicht so bleiben, für einen Testlauf reicht es aber. Darum habe ich als nächstes die Verkleidung provisorisch angebaut und den Roller zu meiner "Teststrecke" auf dem privaten Feldweg gebracht.
Die Probefahrt war sehr positiv, denn der Roller läuft sauber und zieht gut durch. Es scheint als sei er grundsätzlich wirklich so gut erhalten wie erhofft. Vom Schlauch des Hinterreifen kann man das allerdings nicht behaupten, denn dieser verabschiedete sich nach kurzer Fahrt mit einem lauten Knall.
Die Probefahrt war damit natürlich erstmal zu Ende, aber ich hatte eh vor die Reifen zu erneuern, denn sie sind so alt wie der Roller. 
Nun ist es bei einem unbekannten Roller natürlich immer etwas kitzelig den Auspuff abzubauen. In diesem Fall ging es problemlos, keine eingerosteten oder vernudelten Schrauben standen im Weg. Dass der Auspuff ziemlich rotte ist wurde dabei aber leider auch deutlich, er ist zwar noch dicht, aber großartig aufarbeiten werde ich ihn nicht mehr denn er wird vermutlich nicht mehr lange halten. 
Wie zu erwarten wehrte sich das Hinterrad selbst am meisten gegen die Demontage. Die Zentralmutter hatte seit 1996 niemand geöffnet, aber mein altbewährter Überredungskünstler half auch hier weiter.
Positiv sind die praktisch neuwertigen Bremsbeläge, der Markung nach übrigens auch Originalteile von 1996.
Damit war dann aber für heute endgültig Feierabend, denn ohne ein brauchbares Hinterrad und ein neues T-Stück kann ich nicht sinnvoll weiterarbeiten. So ein T-Stück sollte sich aber problemlos beschaffen lassen und das Hinterrad geht wenn möglich noch morgen zum Reifenhändler.

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