Freitag, 14. Dezember 2018

Glubschi: auf der Zielgeraden

Die notwendigen Kleinteile um die Benzinpumpe endgültig anschließen zu können waren die Tage in der Post, das Hinterrad hatte einen neuen Reifen, es war also alles da um den Roller soweit fertig zu machen. Mein erklärtes Tagesziel heute war darum eine erfolgreiche Probefahrt mit dem Centro.
Der erste Schritt dahingehend war natürlich das Hinterrad einzubauen und den Auspuff wieder zu montieren. Wie schon geschrieben ist der Auspuff zu fertig um einen großartigen Sanierungsversuch zu unternehmen, der wird einfach so wie er ist gefahren bis er endgültig hinüber ist. 
Anschließend musste der Sprit aus dem Tank raus, denn es war Zeit die Benzinleitungen neu zu verlegen.
Mit dem neuen T-Stück war die Zuleitung zur Benzinpumpe dann auch dicht. Den vorher abgelassenen Treibstoff habe ich wieder in den Tank gefüllt und einen Startversuch unternommen.
Soweit so gut, der Roller lief, allerdings sabberte die Ausgangsleitung der Benzinpumpe etwas. Den Fehler hatte ich schnell gefunden, es war meine Schuld, denn der Schlauch war einfach zu knapp geschnitten. 
Eine transparente Leitung ist an dieser Stelle ohnehin sinnvoller, denn so lässt sich leichter prüfen ob Treibstoff am Vergaser ankommt. 
Die grundlegenden Reparatur- und Überholungsarbeiten waren damit soweit abgeschlossen. Als nächste Aufgabe stand dann der Zusammenbau auf dem Programm.
Dabei ist es interessant, dass der Centro sich auch in diesem Bereich eine gewisse Extravaganz leistet. Denn er ist nicht nach dem üblichen Schachtelprinzip zusammengebaut, sondern wird von der Mitte her zerlegt. Die Unterbodenverkleidung "hängt" am Trittbrett, das seinerseits mit vier Schrauben am Rahmen befestigt ist. Das Beinschild-Innenteil wird dann über das Trittbrett montiert. Das ist insofern eine interessante Lösung, als es erlaubt sowohl das Beinschild als auch den Heckpanzer zu entfernen ohne das Trittbrett auszubauen. In Sachen Reparaturfreundlichkeit ist der Centro damit vorbildlich. 
Bereits beim Kauf hatte ich ja gesehen, dass die Gepäckträgeraufnahme komplett abgerissen/weggerostet ist. Technisch erstmal kein Problem, auch weil sie nicht Teil des Rahmens ist sondern am Halter für das Sitzbankschloss angebracht ist. Man könnte das verschraubte Teil theoretisch komplett tauschen, nur ist es nirgendwo zu bekommen. 
Darum ist hier wohl eine klassische Reparatur im Orkstyle angebracht. Dazu habe ich zunächst die letzten Reste der alten Aufnahme entfernt und abgeschliffen. 
Auf dieser Grundlage war es dann möglich mit dem Neubau zu beginnen. Dazu habe ich ein Stück Vierkantrohr zerschnitten um einen stabilen Winkel zu erhalten. 
Dieses Winkelstück wurde anschließend mit dem Rest der alten Gepäckträgeraufnahme verschraubt. Dadurch entsteht eine stabile Fläche, an der etwas neues angeschraubt werden kann.
Zunächst habe ich aber erstmal Heckpanzer und Helmfach montiert um zu sehen, ob das neue Material passt.
Die Sitzbank zeigt ohnehin noch die Spuren des ehemals montierten Gepäckträgers. Sie lässt in diesem Bereich auch genug Platz um die Streben des Originalträgers durch zu lassen.
Ich möchte jedoch keinen Träger mit Streben sondern einfach nur eine Montageplatte für ein Topcase. Dazu gabs erstmal einen passenden Abschnitt von einer 4mm Platte die ich noch da hatte.
Durch den relativ großen Überhang des Rücklichtgehäuses verschwindet leider ein Gutteil davon unter dem Sitz. 
Ob da wirklich die endgültige Lösung ist weiß ich noch nicht, aber als Testmöglichkeit taugt es. Die Sitzbank geht auch problemlos über das Material. Insofern passt es.
Grundsätzlich lässt sich auch ein Topcase an der Platte montieren, allerdings ist zumindest in diesem Fall kaum genug Aufstandsfläche vorhanden. Das werde ich auf jeden Fall nochmal überarbeiten müssen. Für eine Passungsprobe genügt es aber erstmal. Auch optisch passt es mit dem kleinen, schmalen Koffer ganz gut. In diese Richtung wird es sicher gehen.
Vor der Probefahrt brauchte es dann nur noch Spiegel. Die mit dem Roller mitgekommenen waren furchtbar billige Chinarollerspiegel, noch dazu zwei verschiedene. Diese wollte ich auf keinen Fall übernehmen. Der Fundus gab noch einen Satz Skelettarm-Spiegel vom Ur-Zip her, mit ein paar kleinen Änderungen passen diese wunderbar an den Centro.
Die erste wirkliche Probefahrt mit dem Roller war dann, aufgrund der räumlichen Möglichkeiten, kurz aber schön. Der Roller läuft wirklich hervorragend. Bleiben nur noch Kleinigkeiten wie die nicht sauber arbeitenden Blinker und eben die Topcasebefestigung, dann kann der Roller im Frühjahr wieder auf die Straße zurück.


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