Schraubertipps: absolute Reichweite ermitteln

Ein Grundproblem beim Tourenfahren mit kleinen Rollern und Mopeds ist, dass diese Fahrzeuge seitens der Hersteller nicht dafür vorgesehen sind weitere Strecken über Land zu fahren. Darum machen die wenigsten Hersteller genaue Angaben zur Reichweite des Fahrzeugs, auch genaue (und verlässliche) Angaben zum tatsächlichen Tankvolumen der Fahrzeuge fehlen häufig. Hier hilft also nur der praktische Versuch weiter.



In der Theorie ist es eine relativ simple Sache, mach tankt den Roller randvoll, legt einen gefüllten Reservekanister ins Helmfach und fährt dann einfach bis der Roller stehen bleibt. Schon weiß man wie weit man maximal damit kommt. Grundsätzlich funktioniert das auch ohne weiteres genau so, aber wie so oft gibt es auch hier einige mögliche Fallen die man kennen sollte.

Eine dieser Fallen ist, dass sich bei jedem Fahrzeug im Laufe der Zeit Ablagerungen im Tank bilden. Gerade ältere Roller und solche die bereits häufiger aus einem Kanister betankt wurden sind hier gefährdet. Beim absoluten Leerfahren kann es dann nämlich passieren, dass diese Ablagerungen in den Vergaser gesaugt werden und diesen verstopfen. Darum sollte vor einem Versuch der Tank kontrolliert und ggf. gereinigt werden. Bei den modernen Einspritzern gibt es zudem Fahrzeuge, die einen leeren Tank erkennen und einen Fehler im Steuergerät ablegen. Manche dieser Fahrzeuge weigen sich dann wieder zu starten und müssen abgeschleppt werden, da nur die Werkstatt in der Lage ist den Fehlerspeicher zu löschen. Bei einem Roller mit Einspritzermotor sollte man daher vor einem solchen Versuch unbedingt die Bedienungsanleitung zu Rate ziehen bzw. nachfragen was passiert, wenn man den Tank leergefahren hat.

Ansonsten ist es natürlich grundsätzlich eine völlig simple Sache die maximale Reichweite zu ermitteln. Diese zu kennen ist dann auf Tour ausgesprochen nützlich und sorgt für zusätzliche Sicherheit auf Reisen.




Kommentare

  1. Schöner Bericht, doch wieso sollten die kleineren Roller nicht dafür vorgesehen sein für längere Touren?

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    1. Die Reichweite der meisten kleinen Roller ist (eigentlich) ungenügend. Der Zip schafft zum Beispiel knapp 100km + etwas Reserve, stehengeblieben ist er beim oben beschriebenen Experiment nach ziemlich genau 106km. Wenn man eine längere Tour fährt und Tagesleistungen im Bereich 200 bis 300 km anpeilt, was bei Fuffitouren durchaus realistisch ist, kann das unter Umständen nerven bzw. "spannend" werden. Auch weil der Roller keine Tankuhr sondern nur eine Warnlampe hat. Diese geht an, wenn noch etwa 25km Reichweite übrig sind, auf dem platten Land kann das dann schonmal knapp werden. Darum fährt ja der kleine Kanister immer mit.
      Es gibt eben Roller (auch Fuffis) die deutlich mehr Reichweite haben, entweder durch geringeren Verbrauch oder durch einen größeren Tank (oder beides ;) ). Das sind alles Faktoren, die bei der Auswahl des Basisfahrzeugs für einen Tourer durchaus wichtig sind. Beim Zip ist es für mich ein Kompromiss, denn der Roller hat zwar eine recht geringe Reichweite, dafür ist er aber für mich enorm bequem und das Fahrverhalten sagt mir sehr zu. Diese Dinge sind mir dann letztlich wichtiger als die reine Reichweite.

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    2. Einer meiner Lieblingsroller für Touren ist tatsächlich der kleine ZIP 50 4T. Mit einem grossen gefüllten Topcase und mir als Extraballast schaffe ich je nach Fahrweise 300km pro Tankfüllung.

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