Das Regensburger Umland bietet viele lohnende Ziele für eine kleine Nachmittagsausfahrt. Dazu zählen unter anderem zahlreiche Burgen. Zwei dieser Burgen, Donaustauf und Falkenstein, lassen sich auf einer knapp 100km langen Runde erfahren.
Etappe 1: Regensburg – Donaustauf
Die kurze Strecke von Regensburg nach Donaustauf ist nicht sonderlich reizvoll. Durch die östlichen Vororte Schwabelweis und Tegernheim ist die kleine Kreisgemeinde schnell erreicht. Im Ortskern windet sich die schmale Straße hinauf zum Friedhofsparkplatz. Von dort aus führt ein kurzer Fußweg die letzter Meter zur Burgruine hinauf.
Konservatorische Arbeiten an der Burg Donaustauf |
Die zwischen 914 und 930, unter Bischof Tuto von Regensburg erbaute Burg diente ursprünglich als Wehrburg gegen Einfälle der Ungarn. 1634, während des Dreißigjährigen Krieges, wurde sie von den Schweden zerstört und ist seitdem eine Ruine. Derzeit wird die Burgruine behutsam konserviert. Vom Burgberg aus bietet sich ein weiter Blick in die Donauebene. Regensburg und (bei gutem Wetter) Straubing liegen den Betrachter zu Füßen.
Unterhalb des Burgbergs, in einer kleinen Parkanlage direkt neben der Hauptstraße, findet sich mit dem so genannten „chinesischen Turm“ eine weitere Sehenswürdigkeit. Der gegen Ende des 19. Jahrhunderts errichtete Pagodenturm im chinesischen Stil dient dem Kunstverein als Ort für Ausstellungen und andere Veranstaltungen.
chinesischer Turm in Donaustauf |
Etappe 2: Donaustauf – Otterbachtal – Falkenstein
Von Donaustauf aus erreicht man leicht das, in der Region sehr beliebte, Gasthaus Hammermühle. Dieses markiert den Eingang zum Otterbachtal. Ab hier wird die Strecke für den Zweiradfahrer zum Genuss. In schon fast alpinem Kurvenschwung windet sich die Straße durch den schmalen Talschnitt, immer entlang des namensgebenden Gewässers. Leider ist das Kurvenvergnügen im Talgrund nur a von kurzer Dauer, viel zu schnell ist die Ortschaft Unterlichtenwald erreicht. Das Dorf markiert den inoffiziellen Beginn des Bayerischen Waldes. Die Straße steigt steil am Talhang hinauf und langsam kommen die Höhenzüge des nahen Mittelgebirges in Sicht. Regional wird dieses Gebiet als Vorwld bezeichnet. Der weitere Verlauf der Straße, vorbei an Altenthann und durch die Orte Bibersbach und Brennberg führt durch immer höher ansteigendes Waldland. Erst kurz vor Falkenstein geht es dann wieder bergab.
Falkenstein ist eine malerisch gelegene Marktgemeinde im Landkreis Cham. Hoch über dem historischen Ortskern thront die Burg Falkenstein. Wie die Burg Donaustauf wurde auch sie unter Bischof Tuto errichtet. 1074 wird sie erstmals urkundlich erwähnt. Über die Jahrhunderte hinweg vielfach umgebaut und erweitert entging die Höhenburg der Zerstörung. Heute dient sie als Haus des Gastes. Es gibt eine Pension und ein Restaurant. Außerdem beherbergt sie ein Jagdmuseum. Zudem ist sie im Sommer Kulisse für Burgfestspiele und Musikveranstaltungen.
Interessanter als die, touristisch leider eher überrannte, Burg ist der Burggarten. Der sogenannte Schlossgarten ist ein romantischer Natur und Felsenpark. Die schroffen Granitformationen und der urtümliche Wald lassen die Landschaft direkt unter der Burg wie einen Märchenwald wirken.
Es ist kaum verwunderlich, dass mancher Zeitgenosse in den Felsen Tiere und Fabelwesen erkannt haben will. Sie tragen daher Namen wie „Einhornfels“ oder „Froschmaul“. Freunde seltener Pflanzen können in einer kleinen Höhle das extrem seltene Leuchtmoos bewundern. Die besondere Struktur von Schistostega pennata führt dazu, dass die moosbewachsenen Flächen Licht reflektieren. Der geheimnisvolle, smaragdgrüne Schimmer der Pflanzen verstärkt den surrealen Eindruck der Landschaft.
das "Froschmaul" im Schlossgarten Falkenstein |
Etappe 3: durchs Regental zurück nach Regensburg
Von Falkenstein aus beginnt die Rückfahrt nach Regensburg. Die schönste Route dafür ist, zunächst auf der Staatsstraße 2148 in Richtung Roding zu fahren. Bei Löffelmühl zweigt die Straße Richtung Zell ab. Nach Zell kommt Rossbach und wieder ein Abzweig. Die St2145 windet sich durch steiles Gelände hinab ins Regental nach Nittenau. Von dort aus folgt die Straße dem Fluss, vorbei an Steffling und Heilinghausen. Zur Linken rauscht der dunkle Wald, zur Rechten gluggst der unregulierte Fluss durch sein felsiges Bett. Die enge, gewundene Straße ist ein Paradies für Zweiradfahrer. Bei Regenstauf geht die Straße leider in der freudlosen B15 über. Diese bringt uns durch Zeitlarn zurück nach Regensburg. Bei Lappersdorf erreichen wir wieder die Grenze der Domstadt und der genussvolle Nachmittag endet.
Gefahren im Juni 2013
Route bei google Maps
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