Donnerstag, 8. März 2018

Spirit: kleine Inspektion und Tourenvorbereitungen

Wenn alles so klappt wie gewünscht, dann geht es in zwei Wochen zusammen mit Thum auf Tour nach Sachsen. Gefahren werden soll diese Tour mit dem Spirit, es ist also höchste Zeit den Roller darauf vorzubereiten.
In der Werkstatt stand der Roller ja schon seit Sonntag und hatte Zeit aufzutauen und zu trocknen. Kein Witz, das war wirklich notwendig, denn am und im Roller hatte sich soviel Eis angesammelt, dass manche Dinge kaum noch zugänglich waren. 
Die bestellten Teile waren zwischenzeitlich auch gekommen, es gab also keinen Grund, nicht sofort loszulegen.
Zugegeben, ich habe schon umfangreichere Neuteileschlachten veranstaltet, aber beim Spirit ist ja eh schon fast alles neu, von daher ist einfach nicht mehr viel übrig.

Völlig verwüstet war zum Beispiel die alte Vergasermembrane, was zu entsprechend schlechter Gasannahme geführt hatte. Das Neuteil sorgt hier für Abhilfe und ein deutlich besseres Gefühl auf Tour. 
Nachdem die einzige echte Reparatur am Roller abgeschlossen war ging es eigentlich nur noch darum, den Roller tourentauglich zu machen. Dazu zählt für mich auch ein brauchbares Set Bordwerkzeug, denn wegen irgend einer Kleinigkeit den ADAC anzurufen zu müssen ist ärgerlich und nervt.
Eine solche Kleinigkeit wäre zum Beispiel eine defekte Zündkerze. Nun ist der Kerzenwechsel beim  Chinakracher insofern problematisch, als die Kerze sehr schlecht zugänglich und tief in der Kühlluftführung sitzt. Man braucht einen schmalen Kerzenschlüssel, den ich aber nicht habe. Die normalen Bordkerzenschlüssel für Zweitaktroller passen nicht.
In der Werkstatt wechsle ich die Kerze mit einer Stecknuss und kleiner Knarre, nur will ich diese Dinge nicht extra auf Tour mitschleppen. Einen passenden Zündkerzenschlüssel, wie er im originalen Bordwerkzeug drin wäre (das aber fehlt) könnte ich natürlich kaufen, aber warum sollte ich? 
In der Schublade liegt ein, seit Jahren unbenutzter, Rohrschlüssel der etwas exotischen Schlüsselweitenkombination 16/18. 16mm ist aber genau die Schlüsselweite die ich brauche. Das der Schlüssel zu lang ist und nicht hinter die Verkleidung passt erledigte die Flex. 
Das nutzlose 18mm Ende wanderte in den Schrott, das 16er bekam noch eine Querbohrung für den Knebel und fertig ist der Zündkerzenschlüssel.
Ein kurzer Testausbau der Zündkerze zeigt, dass das Ding funktioniert. Perfekt.
Normalerweise sind meine Roller ganz bewusst nicht dafür ausgerüstet, dass ich den Antriebsriemen unterwechs wechseln kann. Das war in all den Jahren einfach noch nie notwendig, allerdings sind Chinaroller hier eine Ausnahme. Ich habe bis heute keine Bezugsquelle für Antriebsriemen in vernünftiger Qualität für diese Karren gefunden und die Billigteile neigen dazu zu reißen. 
Der alte Riemen, der nicht mehr wirklich toll ist aber zur Not halt doch noch funktioniert, wanderte darum nicht in die Mülltonne sondern ins Bordwerkzeug. Die nötigen Werkzeuge, sprich Blockierschlüssel, Ratsche und pasende Stecknüsse für Variator und Kupplung ebenso. Der heutige Riemenwechsel mit dem Bordwerkzeug funktionierte jedenfalls problemlos, ich hoffe einfach, dass sich auf Tour bestätigt was ich immer sage: "Es geht nur kaputt, was nicht auf Lager ist." 
Immerhin sind die Gewichte von Malossi und damit von guter Qualität, in diesem Fall überleben sie den windigen 10€ Chinariemen mit ziemlicher Sicherheit.
Das Werkzeug ist jetzt jedenfalls komplett. Nur ein paar Ersatzsicherungen und -glühbirnen brauche ich noch. 
Mit dem neuen Riemen ist die Torvorbereitung am Motor soweit erledigt, nur der Ölwechsel fehlt noch. Dazu muss ich den Motor aber warmlaufen lassen, was ich angesichts der späten Stunde nicht mehr machen wollte. Stattdessen ging es an der Rollerfront weiter.
Auf der Tour soll es unter anderem durch Tschechien gehen und die Erfahrung zeigt, dass die dortige Polizei ziemlich streng sein kann. Das Waltonshorn ist eigentlich unzulässig, darum habe ich die originale Hupe wieder eingebaut.
Allerdings nicht an ihren originalen Einbaupunkt, sondern seitlich versetzt an der Verkleidung.
Dies hat den Vorteil, dass das Klaxon zusätzlich drin bleiben kann. Der originale Hupenknopf schaltet jetzt wieder die Originalhupe, ein zusätzlicher Knopf am Beinschild das Horn.
Der dafür notwendige Abzweig von Klemme 15 ist auch ganz praktisch für die noch einzubauende Ladesteckdose. Diese habe ich allerdings noch nicht besorgt, die Front muss also noch etwas auf ihre Fertigstellung warten. 
Letzter Schritt des Abends war nur noch der Austausch der Lenkergriffe. Die billigen und unangenehm in der Hand liegenden Hartplastikteile kamen endlich in den Müll.
Meine geliebten Progrip 601 sind doch deutlich besser, nicht nur optisch sondern auch vom Gefühl her eine Klasse für sich.
Bis auf den Ölwechsel und ein paar Kleinigkeiten ist der Roller jetzt fertig für die Tour. In den nächsten Tagen werde ich ihn zusammenbauen und dann eine ausgiebige Probefahrt machen. Die erste Tour des Jahres kann dann kommen.










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