Pornoyacht: Dornröschen wachgeküsst, beinahe

2017 bin ich mit der Pornoyacht nicht gefahren, es war einfach zu viel zu tun und so war dieser Roller ins Hintertreffen geraten. Dieses Jahr soll das anders sein, ich will diesen Roller wieder fahren, es wird also langsam Zeit, ihn aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken.
Zunächst habe ich erstmal eine Runde Mopedtetris gespielt und das Fahrzeug aus einer Ecke befreit. Soweit scheint alles gut, die Räder halten noch Luft und es ist Sprit im Tank. Dieser sieht sogar noch gut aus, kein schwefeliger Geruch nach gekipptem Gemisch, alles schick soweit. 
Als nächstes also Zündkerzenkontrolle. Warum die Kerze schwarz ist? Ich weiß es nicht, aber es kann gut daran liegen, dass der Roller zwischenzeitlich einmal kurz gelaufen ist weil er aus der Werkstatt raus musste. 
Vor einem Startversuch wollte ich aber sicher gehen und habe das Getriebeöl gewechselt. Es war nicht mehr geworden und offenbar hatte sich auch kein Treibstoff darin abgesetzt. Ein gutes Zeichen dafür, dass der Roller die Standzeit problemlos überstanden hat. 
Mit frischem Getriebeöl und einer gründliche gebürsteten Zündkerze habe ich dann einen Startversuch gewagt. 



Das der Roller, ohne weitere Vorarbeiten, mit dem vierten Kick anspringt ist ein gutes Zeichen. Auch der tadellose Leerlauf spricht für sich. Hier sollte keine weiter Arbeit warten, den Vergaser lasse ich angesichts dieses positiven Tests auch in Ruhe. 

Unbedingt beheben muss ich jedoch ein klassisches Smalframe-Leiden. Das feststeckende Bremspedal ist ein Problem, dass Vespafahrern nur zu vertraut sein dürfte.
Der Ausbau des Bremspedals ist zu recht gefürchtet. Eine eigentlich simple Sache, die durch die Einbaulage des Bremszugs erschwert wird. Das Hinterrad muss raus und zudem ist es hilfreich den Roller hoch zu bocken. Wenn der Bremszug dann auch noch bombenfest eingerottet ist hilft nur der Bolzenschneider.
Ein neuer Bremszug ist sicher kein Luxus nach all den Jahren, leider ist dem Pedal ansich mit Kriechöl nicht mehr zu helfen. Ursache für das Problem ist ja einfach nur Korrosion zwischen dem Aluguss des Pedalkörpers und dem Stahl des Pedalbolzens. In der Theorie kann man diesen einfach herausdrücken, in der Praxis klappt das jedoch fast nie. Selbst mit abwechselndem Gebrauch von Gasflamme und Kältespray war hier nichts mehr zu erreichen. 
Was manchmal noch hilft ist ein längeres Bad in Petroleum. Das gut kriechende Leichtöl kann oftmals die Korrosion unterwandern und lösen, mal sehen ob es in diesem Fall klappt. Ansonsten braucht es halt ein neues Pedal.

Es bleibt also erstmal ein hochgebockter, hinterradloser Roller stehen der auf die Zukunft wartet. Aber bald ist ja Frühling, es gibt neue Mopedschilder und hoffentlich auch wieder eine PK mehr auf der Straße.




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