Samstag, 17. September 2016

Klingonenkreuzer: auf großem Fuß in tragender Rolle

Auch Legenden altern irgendwann und mit dem Alter kommen auch die Wehwehchen. Dies gilt auch für legendäre Roller wie den Klingonenkreuzer. Dieser krankt vor allem an den Bremsen, denen das Alter schwer zugesetzt hat. Insbesondere die Hinterradbremse lässt schon seit geraumer Zeit sehr zu wünschen übrig. Natürlich könnte man das mit einigen Originalteilen schnell wieder in Ordnung bringen, aber ich bin ein Customizer und als solcher stets auf der Suche nach neuen Ideen und Verbesserungen meiner Fahrzeuge. 

Die Erkenntnis, dass große Räder besser rollen als kleine ist beim Neos ohnehin gut umgesetzt, denn dieser steht am Werk auf fleischichten 12-Zoll Rädern. Aber machmal ist größer einfach besser, weshalb der Wunsch nach den 13-Zöllern des Aerox durchaus verbreitet ist. Leider lassen sich diese nicht einfach 1:1 an den Neos montieren, denn der Aerox hat bekanntlich am Hinterrad eine Scheibenbremse. 
Allerdings ist der Wunsch nach anderen Felgen so verbreitet, dass die Industrie dafür passende Adapter bereit hält. Bastian hat mir einen solchen Adapter überlassen, der eigentlich für seinen GlobetRoller vorgesehen war. Das Teil ist für Roller von CPI bestimmt, welche üblicherweise auch mit einem Minarellimotor ausgerüstet sind. Das Ding sollte also eigentlich auch den Neos passen.
Um dies zu überprüfen muss natürlich zuerst das Hinterrad raus. Der Adapter wird dann einfach anstelle der Originalfelge auf die Getriebeausgangswelle montiert. 
An dieser Stelle zeigte sich dann auch, dass Konjunktive im Zusammenhang mit technischen Basteleien gefährlich sind. Aus "sollte also eigentlich passen" wird ein hartes "passt nicht". Der Grund: Die Verzahnung des Adapter ist zu groß für die  Getriebewelle des Klingonenkreuzers. Eine kurze Messung zeigte, was spätere Internetrecherche bestätigt: Die Antriebswelle beim CPI (Minarelli-Lizenzbau) ist 17,5mm stark, die beim echten Minarellimotor nur 17mm. Passt also nicht zusammen. 
Hier muss also ein anderer Adapter her, hilft nichts. Leider ...

Allerdings habe ich mich natürlich nicht davon abhalten lassen, dass Aeroxrad einmal in den Radkasten des Klingonenkreuzers zu stellen. Ja, das kommt so. Ohne die affigen Klebestreifen und in einer vernünftigen Farbe kommt das richtig fies. 
Beim 140er Riesenschlappen wird wohl leider der TÜV nicht mitspielen, weshalb ich hier nur einen 130er werde fahren dürfen. Aber mal sehen. Zumindest für die ersten Montagetests lasse ich mal den 140er drauf. Das Ding sieht nicht nur geil aus, es ist auch dicker als der endgültige Reifen, weshalb automatisch die nötige Sicherheitsreserve entsteht, wenn ich den Umbau mit diesem Reifen durchführe. 


Da der Neos wegen der defekten Bremsen zur Zeit eh nicht wirklich fahrtauglich ist, habe ich mich dann gleich noch auf eine andere Baustelle gestürzt, die ich schon länger vor mir her schiebe. Das Heck des Rollers zu zerlegen ist eine ecklige Arbeit. Hier muss man klar sagen, dass Yamaha dies nicht optimal gelöst hat. Leider ist es aber unumgänglich, denn die Gepäckträgeraufnahmen sind in sehr schlechtem Zustand.
Hauptproblem ist der untere Anschraubpunkt. Bei diesem war das Gewinde ausgerissen. Man sieht auf dem Foto deutlich, dass diese Stelle bereits mehrfach geflickt wurde. Immerhin gibt es diesmal kein Rostproblem, sondern nur ein überlastetes Gewinde zu kurieren.
Generell ist der Heckausleger in sehr gutem Zustand. Die Dreiecksbleche, die vor fast 15 Jahren als Verstärkung eingesetzt wurden, haben ihren Dienst gut erfüllt. Viele Neos sind in diesem Bereich sehr stark verrostet, beim Klingonenkreuzer gibt es außer den Spuren zweier Unfälle und der Misshandlungen der Jahre im Alltagsbetrieb nichts zu bemängeln. Gegen den geringen Oberflächenrost werde ich noch mit Rostumwandler vorgehen.
Wenn man den Gepäckträger ohne die Plastikteile des Rollerhecks montiert, kann man die Bohrungen wunderbar ausrichten. eine der vier Haltebohrungen oben muss ebenso nachgearbeitet werden wie die untere Stütze.
An dieser Stelle genügte immerhin ein kurzer Einsatz des Gewindeschneiders um wieder für sicheren Halt zu sorgen.
Nachdem das erledigt war, konnte ich den Gepäckträger wieder abbauen und die Topcasehalteplatte abnehmen. Wie erwartet ist der Träger darunter sehr gammelig. Immerhin ist er nirgendwo durchgerostet oder gerissen. 
Ein Bad in Fertan (Rostumwandler) sollte ihn daher wieder benutzbar machen. Auch der Rahmenausleger hat eine Dosis des "Wundermittels" bekommen. Denn klar ist: Auch wenn Legenden älter werden, sterben werden sie nicht. Schon garnicht den Rosttot.











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