Beim Corona handelt es sich im Kern um eine optisch modernisierte Version des bekannteren Sky. Wie dieser wurde das Modell in Taiwan von TGB produziert und in Deutschland von der ZEG als Pegasus vertrieben.
Wie den Sky, gab es auch den Corona als werksseitige Mofavariante mit nur einem Sitzplatz und Drosselung auf 25km/h.
Motor und Antrieb:
Der Motor des Corona und identisch zu dem des Sky. Es handelt sich um einen modifizerten Lizenzbau des weniger verbreiteten Motors von
Franco Morini. Es handelt sich um einen luftgekühlten,
einzylindrigen Zweitaktmotor mit Membraneinlass und CDI-Zündung. Der
Motor mobilisiert 3,4kw aus 49ccm. Zur Gemischaufbereitung dienten
über die gesamte Bauzeit überwiegend Mikunivergaser. Vergaser anderer
Hersteller kommen jedoch vor und sind entsprechend in der
Betriebserlaubnis vermerkt.
Der Motor ist auf
Drehmoment und nicht auf Drehzahl ausgelegt und der Antrieb
entsprechend abgestimmt. Diese Eigenschaft wird (nachträglichen)
Mofaumbauten bisweilen zum Verhängnis, da der Motor gegen hohe
Dauerdrehzahlen wenig resistent ist. Sinnig behandelt, ordentlich
gewartete und nicht verbastelte Exemplare sind dafür bekannt auch
sechsstellige Laufleistungen erreichen zu können. Tuner sollten
beachten, dass die Kurbelwelle des Motors nur eine sehr schwache
Pleuellagerung hat. Hubraumsteigerungen überlebt die Serienkurbelwelle
meist nicht sonderlich lange.
Der Antrieb,
bestehend aus dem üblichen stufenlosen Automatikgetriebe, ist ab
Werk sauber abgestimmt. So ist der Roller ausreichend spurtstark, um
im Stadtverkehr mithalten zu können. Lediglich die
45-km/h-Ausführung fällt hier unter Klassenstandard zurück, was jedoch der rabiaten Drosselung geschuldet ist.
Fahrwerk und Bremsen:
Das Fahrwerk des Corona weißt keine nennenswerten Besonderheiten auf. Es besteht aus
einem soliden Stahlrohrrahmen mit Telegabel vorne und
Treibsatzschwinge hinten. Die Federelemente des Corona sind relativ
weich und für Fahrten mit hoher Zuladung konzipiert. Mit nur einer,
leichten Person besetzt neigt der Corona zum Schaukeln. Positiv ist die
weiche Federung allenfalls auf schlechten Straßen oder unbefestigtem
Untergrund. Die große
Bodenfreiheit hilft beim Überwinden von Bordsteinen und bei
kleineren Ausflügen ins Gelände.
Die Bremsen des Corona sind klassenüblicher Standard. Scheibenbremse vorne, Trommelbremse
hinten. Die Wirkung beider Stopper ist eher rustikal. Wenig Gefühl,
hohe Handkraft, dafür aber ausreichende Wirkung. Novizen sollten mit
der Vorderradbremse vorsichtig umgehen, da diese zum schlagartigen
Überbremsen neigt.
Interessant, weil bei Rollern eher unüblich, ist die Tatsache, dass der Corona auf beiden Rädern unterschiedliche Riefengrößen haben darf. Es sind für das Vorderrad die Dimensionen 120/70-12 sowie 130/70-12 und 130/60-12 homologiert. Auf dem Hinterrad dürfen 120/70-12, 130/70-12 und 140/70-12 verwendet werden. Somit bietet der Corona eine unüblich große Auswahlmöglichkeit bei seiner Bereifung. Die bei einigen Baujahren noch in der Betriebserlaubnis eingetragene Bindung an bestimmte Reifenhersteller und -typen ist zwischenzeitlich gegenstandslos geworden. Dank Reifenfreigaben der meisten Hersteller, dürfen auch andere Reifen verwendet werden.
Fahrverhalten:
Der Corona ist das,
was man ein Geradeauseisen nennt. Kurven mag er nicht und
verlangt vom Fahrer beherztes Zupacken in Wechselkurven. Das weiche
Fahrwerk und der relativ lange Radstand sorgen zudem für wenig
Vertrauen in Schräglage. Anfänger kostet es sehr viel Überwindung,
die eigentlich reichliche, Schräglagenfreiheit des Corona voll zu
nutzen. Gripabriss an der Reifenkante braucht dabei niemand zu
fürchten. Die langen Ausleger des Hauptständers, kratzen
ausreichend früh auf dem Asphalt und verhindern, dass es der Fahrer
übertreibt.
Im Grenzbereich
gibt sich der Corona gutmütig und kann auch von unerfahrenen Fahrern in
gefährlichen Situationen gut beherrscht werden.
Der Corona im Alltag:
Im harten
Alltagseinsatz zeigen sich die Stärken des Corona. Angefangen von den
langen Auslegern des Hauptständers die das Aufbocken erleichtern,
bis hin zur sehr soliden Gepäckträgeraufnahmen und dem serienmäßigen Seitenständer.
Das Gesamtkonzept des Corona ist durchdacht und auf hohen Nutzwert
ausgelegt.
Der große und gut
befüllbare Tank ermöglicht trotz des relativ hohen Verbrauchs von
knapp 4L/100km ordentliche Reichweiten. Ein großes Rücklicht und
gut sichtbar angebrachte Blinker sorgen für Sicherheit. Das Helmfach
unterm Sitz schluckt einen kleineren Integralhelm oder viel
Krimskrams. Die Einkaufstasche hat ihren eigenen Haken am Beinschild.
Zudem lässt sich gut ein großes Topcase montieren.
Die ZEG bot für
den Corona im Zubehör einige nützliche Dinge an. Darunter ein sehr
gutes Windschild mit integrierten Handschützern. Außerdem gab es
einen abnehmbaren Einkaufskorb, der anstelle eines Topcase, auf dem
Gepäckträger montiert wird. Ebenso nützlich ist der, zum
Bordwerkzeug gehörende Trichter zum Einfüllen von Öl in den
Mischöltank.
Bei den
Wartungskosten zeigt sich der Corona freundlich. Mechanikerfreundlich
vor allem. Seine Karosserie besteht aus wenigen, leicht abnehmbaren
Segmenten und es dauert, für geübte Hände, kaum fünf Minuten ihn
vollständig zu entkleiden. Dann liegen alle Komponenten offen da und
der Roller kann leicht gewartet und repariert werden. Schraubernovizen
dürften jedoch Probleme damit haben den Heckpanzer abzunehmen, dieser
ist mit sehr vielen, teils gut versteckten Schrauben befestigt
Fazit:
Wem der Sky zu bieder ist, findet im Corona einen ebenso robusten, weil technisch weitgehend identischen, Alltagsroller. Es handelt sich um ein klassisches Nutzfahrzeug, das trotz seiner leicht sportlich angehauchten Optik in den praktischen Disziplinen des Alltags voll überzeugen kann.
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