Klingonenkreuzer: die Mysterien der Maschinen

Endlich war mal wieder etwas Zeit, am Klingonenkreuzer zu schrauben. Insbesondere die Deaktivierung der Ölpumpe wollte ich abschließen.
Dazu musste zunächst das Helmfach nochmal runter. Grundsätzlich geht es zwar auch mit Helmfach, ohne ist der Zugang aber leichter möglich. 
Die Ölpumpe sitzt beim Minarellimotor unter der Kühlhaube im Luftkanal der Motorkühlung. Grundsätzlich eine gute Stelle, die jedoch den Nachteil hat, dass sich hier Kondenswasser sammeln kann. Entsprechend festgerostet sind die beiden Halteschrauben der Pumpe meistens. Beim Neos ließen sie sich, zu meinem größten Erstaunen, problemlos herausdrehen. 
Nach dem genauen Grund für den erhöhten Ölverbrauch habe ich garnicht weiter geforscht, sondern die Pumpe direkt stillgelegt. Dazu kann man bei diesen Pumpen einfach das Antriebszahnrad abnehmen. 
Denn ohne die Pumpe würde ein Loch zurückbleiben, durch das Dreck und Wasser den Wellendichtring auf der Zündungsseite erreichen könnten. Dies wäre nicht gut, darum kommt die Pumpe als Blindstopfen wieder in den Motor. Schrauben und Pumpe wurden dazu gründlich eingefettet, sie sollen sich auch in Zukunft problemlos demontieren lassen.
Die Getrenntschmierung ist der Neos damit erstmal los, sehr wahrscheinlich ein Dauerzustand, denn es gibt eigentlich keinen vernüftigen Grund wieder zu dieser Technik zurück zu kehren. 

Als nächste Baustelle am Klingonenkreuzer stand dann die Hinterradbremse auf dem Programm. Ein besonderer Problemfall, denn diese hat schon seit längerer Zeit nicht mehr richtig funktioniert. Sprich es war einfach keine ausreichende Bremswirkung mehr da. Mein Verdacht hierbei war eine verschlissene Bremstrommel, was sich auch bestätigen sollte.
Markus war so freundlich, mir gestern eine kleine Sammlung an Malaguti F12 Hinterrädern zu überlassen. Denn diese sind ein gutes Testobjekt für die Bremsproblematik. 
Besonders die nakte Felge eignet sich gut für Passproblem, was wie erwartet auch kein Problem war. Das Hinterrad passt perfekt auf den Neos. 

Die Fotos zeigen, dass die alten Bremsschuhe einseitig abgenutzt waren. Ein seltsames Tragbild, dass zur "stotternden" Arbeitsweise der alten Bremse passt. Offensichtlich ist die Trommel der Originalfelge nicht nur völlig ausgewaschen, sondern auch verzogen. Soetwas kann man nicht sinnvoll reparieren, das Hinterrad ist Schrott.
Um sicher zu stellen, dass die Beläge in der Malagutifelge sauber tragen, habe ich auf einen alten Trick zurück gegriffen. Die Innenseite der Bremstrommel wird mit Grundierung eingesprüht, so sieht man, ob es Stellen gibt, die von den Belägen nicht erreicht werden. Die Trocknungszeit der Grundierung kann man außerdem nutzen, um die neuen Bremsbeläge einzubauen und die Heckverkleidung wieder an den Roller zu schrauben.

So gerüstet konnte es dann zur Probefahrt auf den Feldweg gehen.
Dabei zeigte sich, dass der Bremshebel an der Ankerplatte falsch montiert war. Mit neuen Belägen und einer Trommel innerhalb der Verschleißtoleranzen, musste die Einstellschraube auf etwa die Hälfte des Verstellweges gebracht werden. 
Immerhin funktioniert die Bremse jetzt erheblich besser. Eine große Verbesserung, aber eben noch nicht perfekt. 
In der Werkstatt zeigte sich dann, dass die Beläge ein einwandfreies Tragbild haben. Die Bremstrommel ist innen komplett sauber geschrubbt. Allerdings war die ziemlich agressive Einstellung nicht gut, denn die Beläge zeigen die typischen Spuren von zu knapp eingestellten Trommelbremsbelägen.
Nachdem ich dann den Bremshebel an der Ankerplatte umgesetzt hatte, ging es nochmal auf den Feldweg. 
Jetzt läuft die Bremse sauber, man bringt das Hinterrad aus allen Geschwindigkeiten zum stehen und die Bremse schleift nicht. Allerdings ist der Druckpunkt der Bremse matschig, als würde der Zug zurückfedern. Auch das konnte der Neos schonmal erheblich besser und es ist hier wohl ein neuer Zug fällig. Ganz ausgestanden ist die Sache mit der Hinterradbremse also noch nicht.















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