Roter Baron: Operation am ausgebauten Herzen

Der einzige Roller in meinem Fuhrpark, der in diesem Winter größere Arbeiten braucht, ist der Rote Baron. Seit der gemeinsamen Bayerwaldtour mit Alex im Mai läuft der Roller nicht mehr zufriedenstellend. Zwar fuhr er auch diese Saison sehr zuverlässig, aber von voller Leistung kann keine Rede mehr sein. Außerdem fiel ein stark erhöhter Treibstoffverbrauch negativ auf. Da zudem die Kupplung ihre besten Tage hinter sich hat war die Entscheidung relativ leicht: raus mit dem Motor und genau nachsehen was Sache ist!

Dadurch, dass Sfera und Neos völlig zerlegt rumstanden war bisher in der Werkstatt aber zu wenig Platz um noch einen dritten Roller zu zerreißen. Außerdem soll man sich ja nicht verzetteln. Jetzt ist es aber soweit, heute habe ich den Baron in die Werkstatt geschafft und mich ans Werk gemacht. Der Ausbau des Motors ist bei der PX eine relativ einfache Angelegenheit, zumindest solange sich die Bolzen von Schwinge und Auspuff nicht zusehr wehren. Diesmal war es die Auspuffschraube, die den Ausbau um knapp eine Stunde verzögerte. 
 
Noch vor dem Ausbau gab es eine kleine Sichtprüfung auf Undichtigkeiten.
 

Immerhin, die "üblichen Verdächtigen", also Fußdichtung und Zylinderkopf, hielten noch dicht. Die simple Erklärung eines undichten Zylinders schied also aus. Nach Abziehen des Zylinders war dann klar worin der Leistungsverlust begründet ist.
Der Kolben ist grundsätzlich in gutem Zustand, was auf dem Foto an Fresspuren erinnert ist nur abgewischte Ölschmiere. Allerdings fehlte vom unteren Kolbenring ungefähr die Hälfte. Das erklärt den schlagartigen Leistungsverlust auf der Bayerwaldtour, allerdings ist es auch ein riesen Glück, dass das Bruchstück offenbar durch den Auspuff ausgestoßen wurde. Weder Kolben noch Zylinder zeigen irgendwelche Spuren eines Klemmers. WOW!
Der Kolben ist nach einer gründlichen Reinigung mit neuen Ringen wohl wieder problemlos zu verwenden. Also doch eine "kleine Lösung" für das Problem.
Natürlich ist der Drehschieber bei diesen Motoren immer eine potentielle Problemzone, daher habe ich diesen gleich geprüft. Der übliche Test mit etwas Motoröl brachte keinen Befung. Das auf den Schieber gegossene Öl war auch eine halbe Stunde später noch unverändert an Ort und Stelle. 
Eine komplette Revision des Motors bleibt mir also wohl erspart, lediglich neue Kolbenringe und eine neue Fußdichtung wird benötigt. Dazu mir die Kupplung anzusehen bin ich heute nicht mehr gekommen, denn die Spezialnuss für die Kronenmutter hat leider Füße bekommen, zusammen mit den neuen Kolbenringen und div. Kleinteilen sollte aber in ein paar Tagen eine neue eintrudeln, dann geht es weiter.




Kommentare