Project X: Herzzerreißendes Schicksal eines Motors

Heute war mein letzter "Arbeitstag" in der Werkstatt, bevor es in den Urlaub geht. Eigentlich wollte ich nur die Tretwellenbuchsen des Puchals erneuern, aber nachdem dies schneller als gedacht erledigt war, konnte ich auch an der Sfera weitermachen. 

Nachdem ich den Kolbenschaden festgestellt hatte war klar, dass ich den Motor zerlegen muss. Keine schöne Arbeit, aber in solchen Fällen unumgänglich. Also zunächst mal raus mit dem Klotz:
Der schwierigste Teil hierbei war das Lösen der unteren Stoßdämpferschraube. Diese war unrettbar mit dem Block verwachsen und musste abgetrennt werden. Letztendlich lag der Motor trotzdem nach einer guten halben Stunde auf der Werkbank. 
Da nahezu alle Schrauben bombenfest mit dem Motorblock verbacken waren, dauerte das Zerlegen des Blocks nochmal fast zwei Stunden. Leider fiel das Ergebnis der Demontage in etwa so aus wie ich es erwartet habe. 
Die Kurbelwelle ist auf jeden Fall hinüber, ihr Herzbolzenlager ist eingelaufen und die Kurbelwangen völlig ausgeglüht, vermutlich hat der Motor in der Vergangenheit einmal extrem überhitzt. Irgend ein Murkser hat dann versucht ihn zu überholen und dabei
die Lager schief in die Lagergassen gedroschen, die Lagersitze sind in entsprechend desolatem Zustand. Dazu war der Block ohne Mitteldichtung bzw. ohne einen einzigen Tropfen Dichtmasse zusammengebaut worden, dabei wurde leider die Dichtfläche an mehreren Stellen beschädigt. 

Alles in allem ist der Motor wohl unrettbar hinüber, die notwendigen Arbeiten für seine Instandsetzung würden den wirtschaftlichen Rahmen einfach sprengen. Trotzdem habe ich die Blockhälften erstmal in Waschöl eingelegt, nach dem Urlaub (wenn die Dreckkruste runter ist), werde ich entscheiden wie ich weiter vorgehe. Immerhin habe ich noch einen kompatiblen Motorrumpf im Regal liegen, eventuell (sehr wahrscheinlich) wäre dieser die bessere Basis für einen Neuaufbau.



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