Sonntag, 21. Februar 2016

Schiebfight: Archäologie im Speedgurustyle

Nachdem der Zenith geschlachtet ist, kann es mit dem Speedfightprojekt weiter gehen. Zur Erinnerung: es geht hier um einen Roller für einen guten Freund von mir. Der Speedfight soll ihn dabei helfen, seine Lebensumstände zu verbessern. Aufgrund der besonderen Bedüfnisse die der neue Besitzer an sein Fahrzeug stellt, muss hier ein besonders robustes und zuverlässiges Fahrzeug entstehen. So verrückt es klingen mag: ich halte in diesem Fall den Speedfight 2 für die bestmögliche Basis. Ausserdem steht durch die Schlachtung des Zenith ein komplettes Technikpaket zur Verfügung um den Motor des Speedfights in Ordnung zu bringen. 

Seit der Bestandsaufnahme im Dezember stand der Speedfight unberührt in der Werkstatt. Von diesem Zustand her ging es also erstmal weiter. Um einen möglichst guten Zugang zur Technik des Rollers zu haben, habe ich zunächst die restliche Verkleidung entfernt und den Motor ausgebaut. 

Der Motor ist nämlich die erste Baustelle an der ich mich austoben will. Hier wartet einfach die meiste Arbeit und zudem ist der Speedfightmotor eine der weniger mechanikerfreundlichen Konstruktionen im Rolleruniversum.
Das Hauptproblem bei diesem Exemplar ist jedoch die Pflegementalität des Vorbesitzers. Bilder sagen in diesem Fall wirklich mehr als tausend Worte:



Eine kleine Überraschung am Rande war dieser, sehr lebendige, Käfer. Das kleine Krabbeltier hatte sich den Anlasser als Behausung ausgesucht. Tut mir leid kleiner Freund, du musst dir ein neues Versteck suchen. 
Der, buchstäblich mit Hammer und Meißel, von der Dreckkruste befreite Motor zeigt sich in gutem Zustand. Die Ölpumpe hatte ich ja bereits stillgelegt, die genaue Kontrolle der Kurbelwelle zeigte heute zudem, dass diese tatsächlich in sehr gutem Zustand ist. Es spricht also nichts dagegen, den Motor wieder aufzubauen. 
Nach der obligatorischen Reinigung der Dichtflächen stand dann die Beseitigung der letzten Spuren der Frischölautomatik auf dem Programm. Beim Peugeotmotor wird das Öl nämlich über den Ansaugtrakt zugeführt und die Ölpumpe fördert den Schmierstoff direkt in den Ansaugstutzen. Den Anschluss für die Ölleitung am Ansaugstutzen habe ich daher entfernt. 
In das zurückbleibende Loch wurde dann ein Gewinde M5 geschnitten und es mit einer, mit reichlich Dichtstoff bestrichenen, Schrauben verschlossen.


Der so modifizierte Ansaugstutzen kam dann, zusammen mit dem hervorragend erhaltenen Membranblock des Zenith und neuen Dichtungen zurück an seinen Arbeitsplatz auf dem Motor. 
Ein erster Schritt hin zur "Reinkarnation" des Zenith im Körper des Speedfight ist also getan. Viele weitere werden Folgen, doch für heute war an dieser Stelle erstmal Feierabend. 






 



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