Pornofelge die Zweite

Nach meinem gestrigen Post zur Montage der vorderen Felge an der "Pornoyacht" erhielt ich einige E-Mails, in denen ich darum gebeten wurde, mal zu dokumentieren wie das mit den Stehbolzen an der Bremstrommel geht. Offenbar haben einige Vespaschrauber immer wieder Probleme damit, diese zu wechseln. Deshalb hier in aller Ausführlichkeit.

Logischerweise müssen zunächst Hinterrad und Bremstrommel raus. Da ich den Reifen ohnehin auf die Leichtmetallfelge ummontieren musste, habe ich Rad und Trommel gemeinsam ausgebaut. Anders als bei der klassischen V50 geht dies bei der PK relativ problemlos da mehr Platz zur Verfügung steht.




Wenn das Rad von der Bremstrommel getrennt ist, sieht man die alten Stehbolzen gut. In diesem Fall sind sie grundsätzlich in gutem Zustand, jedoch (wie vorne) zu kurz für die Leichtmetallfelge. Auf der Rückseite ist die werksmäßige Verstemmung des Stehbolzens zu erkennen.
Hier liegt ein möglicher Pferdefuß. Viele Schrauber versuchen diese Verstemmung abzubohren und anschließend den Stehbolzen nach vorne aus der Bremstrommel zu schrauben. Nach meiner Erfahrung geht dabei aber sehr leicht das Gewinde in der Trommel kaputt. Ich bevorzuge daher die Methode, die Stehbolzen nach hinten auszudrehen.


Dazu wird die Bremstrommel fest eingespannt und der Bereich um den Stehbolzen erhitzt. Dabei sollte man darauf achten, den relativ weichen Guss der Trommel nicht zusehr zu erhitzen, diese verzieht sich sonst leicht! Derart vorbereitet ist es in den meisten Fällen relativ problemlos möglich, den Stehbolzen mit einer großen Wasserpumpenzange zu greifen und zu drehen. Durch rechtsdrehen wird der Stehbolzen in die Trommel "hinein" geschraubt, kommt also auf der Rückseite heraus.


Nach einigen Umdrehungen vorne kann man diesen rückwärtigen Überstand greifen und den Stehbolzen herausdrehen. Das nun völlig vernudelte Gewinde auf der Radseite sollte man vorher jedoch mit der Feile einebnen, sonst kann es vorkommen, dass sich der Stehbolzen verklemmt und das Gewinde in der Bremstrommel beschädigt wird.



Zwischen den Stehbolzen aus Stahl und der Trommel aus Leichtmetallguss setzt sich meist sehr viel Korrosion fest. Daher ist es sinnvoll, die Gewinde mit einem Gewindeschneider (M8 mit Normalsteigung) zu säubern.


So bearbeitet liegt die Bremstrommel bald ohne ihre Stehbolzen auf dem Tisch. Ich habe natürlich keine neuen Stehbolzen eingezogen, sondern auch hier die bewährten M8-Inbusschrauben verwendet.




Auch hinten ist glücklicherweise genug Platz damit diese problemlos passen.

Mit montierter "Pornofelge" am Hinterrad ging es dann noch auf eine kurze Proberunde um die Werkstatt. Trotz sehr ungemütlichem Nebelwetter.
Der Roller sprang sofort an und lief ohne Probleme, die Standzeit über den Winter hat ihm offenbar nicht wirklich geschadet. Vor der neuen Saison sind aber noch ein paar Restarbeiten nötig.


Das anschließende Aufwärmen tat dann aber trotzdem sehr gut.










 

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