Klingonenkreuzer: in langsamen Schritten

Das, was eigentlich nur Nebenarbeiten sein sollen, nimmt beim Neos derzeit den Großteil der Arbeitszeit in Anspruch. Denn der Roller ist eben in keinem besonders guten Zustand.
Unter anderem fiel der Roller zuletzt durch einen ungesund hohen Ölverbrauch auf. Da er keinen Schmierstoff verliert, ist dies ein sicheres Zeichen für eine langsam sterbende Ölpumpe. Normalerweise ist dieses Bauteil bei Rollern mit Minarellimotor extrem langlebig, so auch in diesem Fall, aber ich will dennoch kein Risiko eingehen. Darum wird nun auch der Klingonenkreuzer auf Mischungsschmierung umgebaut. Den ersten Schritt dazu habe ich heute erledigt und den Öltank ausgebaut. 
Um diesen zu entfernen muss die Rahmenbrücke am Heck raus, was dankt der frisch eingesetzten Schrauben kein Problem war. Zudem muss dann das Helmfach weichen, denn dieses Hält den Tank an Ort und Stelle. Eine Besonderheit des Neos ist, dass der Tank einfach nur in den Rahmen eingelegt wird. Die Rahmenbrücke und das Helmfach fixieren ihn dann an seinem Platz.

Ohne den Tank konnte ich dann noch das restliche Rahmenheck mit Permafilm einpinseln. Danach ging es an den endgültigen Zusammenbau des Heckteils.
Als nächstes kommt jetzt der Spritzschutz an den Roller, doch bevor dieser montiert werden konnte, war noch eine weitere Nebenbaustelle zu erledigen.
Die nachgerüstete Kennzeichenleuchte hat in den letzten Jahren nicht mehr zuverlässig funktioniert, wohl weil die Dichtung des Birnensockels nicht mehr in Ordnung war und immer wieder Feuchtigkeit den Kontakt unterbrechen konnte.
Die, damals versehentlich schief montierte, Leuchte ist über die Jahre zu einem der "Markenzeichen" des Klingonenkreuzers geworden. Darum wollte ich sie ungern wegwerfen, zudem bietet sich hier die Möglichkeit ein kleines Experiment auszuführen, dass mich schon länger reizt.
Eigentlich ist der Umbau für Oldtimer gedacht, aber auch am Neos kann ich testen, ob sich LED-Stripes als dauerhaftes Ersatzleuchtmittel für malade Fahrzeuglampen eignen. Zum Schutz gegen Feuchtigkeit habe ich den Stripe in transparenten Heißkleber eingeschlossen, ebenfalls ein Experiment mit offenem Ausgang. 
In einem Jahr wird sich zeigen, wie dauerhaft diese Bastelei ist.
Funktionieren tut es jedenfalls, auch wenn der Heißkleber die Lichtfarbe des kaltweißen Stripes etwas in Richtung blau verschiebt. Auf dem Foto sieht es jedoch schlimmer aus, als es in Wirklichkeit ist. Das geht immer noch als "weißes Licht" im Sinne der Straßenverkehrsordnung durch. Dennoch ist der Umbau eigentlich nicht zulässig, denn der Stripe hat kein Prüfzeichen. Da in diesem Fall aber eine komplett prüfzeichenlose Leuchte umgebaut wurde ist dies rein akadamisch. 
Jedenfalls war der Spritzschutz, der ja gleichzeitig die Rückleuchte trägt, so wieder bereit für den Roller. Die Seitenverkleidungen müssen noch etwas warten, denn einer der Blinker ist kaputt und muss ersetzt werden, auf die Lieferung dieses Bauteils warte ich jedoch noch.
Abschließend kamen dann noch die Kofferträger unters Messer bzw. unter den Winkelschleifer. Denn auch diesen Teilen, die ja komplett custom sind, hat der Zahn der Zeit heftig zugesetzt. 

Die Fotos dürften für sich sprechen. Die jahrelangen Misshandlungen auf Tour und der Dauerbetrieb bei jedem Wetter haben ihre Spuren hinterlassen. Zeit für eine Kur!
Insbesondere der linke Halter brauchte Zuwendung, hier waren zwei Risse zu schweißen bevor dieses Teil, zusammen mit seinem rechten Bruder, ins Fertanbad konnte. 
Die Verchromung der beiden Kofferträger war unrettbar unterrostet. Was auf dem Foto so schön glänzt, ist blanker Stahl. Die hatte die Fächerscheibe viel zu tun!
Abschließend bekamen die Träger dann noch eine Schicht Grundierung verpasst. Wenn diese getrocknet ist geht es weiter.















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